„Es war ein sehr schwerer Unfall. Sein Zustand ist sehr ernst. Er wird eindeutig nicht bei der Tour de France am Start sein. Es wird ziemlich lange dauern, bis er wieder Rennen fährt“, sagte Ineos-Teamchef Dave Brailsford französischen Medien.
Froome brach sich laut Angaben seines Teams Ineos den rechten Oberschenkelknochen, einen Ellenbogen und mehrere Rippen. Laut einem Augenzeugenbericht gegenüber der Nachrichtenagentur AFP habe Froome in einer Abfahrt bei rund 60 km/h wegen einer Windböe die Kontrolle über sein Rad verloren. Zum Zeitpunkt des Unfalls war er mit seinem Teamkollegen Wout Poels (NED) unterwegs.
Nach der Erstversorgung (Brailsford: „Die Rettung war schnell da“) wurde der 34-jährige Froome mit einem Helikopter in eine Klinik in Roanne gebracht. Anschließend wurde er zur weiteren Behandlung ins Universitätsklinikum von St. Etienne überstellt.
Formkurve zeigte nach oben
Froome war in dieser Saison nur schwer in die Gänge gekommen und wollte die achttägige Dauphine-Rundfahrt wieder als Generalprobe für die diesjährige Tour de France absolvieren, die am 6. Juli mit einer Flachetappe rund um Brüssel startet. Bei der Dauphine zeigte Froomes Formkurve deutlich nach oben, vor den Bergetappen war er Achter der Gesamtwertung.
2013, 2015 und 2016 hatte er das Rennen jeweils für sich entschieden – in allen drei Jahren folgten danach Gesamtsiege bei der Tour de France. Nur im Vorjahr hatte er als Titelverteidiger nach dem Sieg im Giro d’Italia beim Tour-Triumph seines Teamkollegen und Landsmanns Geraint Thomas den dritten Rang belegt.
Damit trägt Vorjahressieger Thomas, der ab Samstag als Generalprobe die Tour de Suisse bestreitet, heuer die alleinigen Hoffnungen des Ineos-Rennstalls (zuvor Team Sky). Unterstützt wird er unter anderen vom enorm starken Kolumbianer Egan Bernal, der seinerseits den Giro in dieser Saison wegen eines Schlüsselbeinbruchs verpasst hatte und bei der Tour diesmal zum zweiten Trumpf des Ineos-Teams werden könnte.