Christopher Froome (GBR) wird nach einem Trainingssturz in einem Krankenwagen behandelt
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat
Radsport

Froome nach schwerem Sturz nicht bei Tour

Christopher Froome fällt für die Tour de France aus. Der britische Ineos-Star prallte bei der Streckenbesichtigung für das Dauphine-Zeitfahren am Mittwoch gegen eine Mauer und zog sich dabei u. a. einen Oberschenkelbruch zu. Ein Start bei der Frankreich-Rundfahrt ist für den vierfachen Gesamtsieger damit ausgeschlossen.

„Es war ein sehr schwerer Unfall. Sein Zustand ist sehr ernst. Er wird eindeutig nicht bei der Tour de France am Start sein. Es wird ziemlich lange dauern, bis er wieder Rennen fährt“, sagte Ineos-Teamchef Dave Brailsford französischen Medien.

Froome brach sich laut Angaben seines Teams Ineos den rechten Oberschenkelknochen, einen Ellenbogen und mehrere Rippen. Laut einem Augenzeugenbericht gegenüber der Nachrichtenagentur AFP habe Froome in einer Abfahrt bei rund 60 km/h wegen einer Windböe die Kontrolle über sein Rad verloren. Zum Zeitpunkt des Unfalls war er mit seinem Teamkollegen Wout Poels (NED) unterwegs.

Christopher Froome (GBR) wird nach einem Trainingssturz in ein Krankenhaus eingeliefert
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat
Die Rettungskette dürfte laut Brailsford lückenlos funktioniert haben

Nach der Erstversorgung (Brailsford: „Die Rettung war schnell da“) wurde der 34-jährige Froome mit einem Helikopter in eine Klinik in Roanne gebracht. Anschließend wurde er zur weiteren Behandlung ins Universitätsklinikum von St. Etienne überstellt.

Formkurve zeigte nach oben

Froome war in dieser Saison nur schwer in die Gänge gekommen und wollte die achttägige Dauphine-Rundfahrt wieder als Generalprobe für die diesjährige Tour de France absolvieren, die am 6. Juli mit einer Flachetappe rund um Brüssel startet. Bei der Dauphine zeigte Froomes Formkurve deutlich nach oben, vor den Bergetappen war er Achter der Gesamtwertung.

2013, 2015 und 2016 hatte er das Rennen jeweils für sich entschieden – in allen drei Jahren folgten danach Gesamtsiege bei der Tour de France. Nur im Vorjahr hatte er als Titelverteidiger nach dem Sieg im Giro d’Italia beim Tour-Triumph seines Teamkollegen und Landsmanns Geraint Thomas den dritten Rang belegt.

Damit trägt Vorjahressieger Thomas, der ab Samstag als Generalprobe die Tour de Suisse bestreitet, heuer die alleinigen Hoffnungen des Ineos-Rennstalls (zuvor Team Sky). Unterstützt wird er unter anderen vom enorm starken Kolumbianer Egan Bernal, der seinerseits den Giro in dieser Saison wegen eines Schlüsselbeinbruchs verpasst hatte und bei der Tour diesmal zum zweiten Trumpf des Ineos-Teams werden könnte.

Tour de France

Etappenplan

6.7. 1. Etappe Brüssel - Brüssel (194 km)
7.7. 2. Etappe Teamzeitfahren Brüssel (27,6 km)
8.7. 3. Etappe Binche - Epernay (214 km)
9.7. 4. Etappe Reims - Nancy (213 km)
10.7. 5. Etappe Saint-Die-des-Vosges - Colmar (175 km)
11.7. 6. Etappe Mulhouse - La Planche des Belles Filles (160 km/BAK)
12.7. 7. Etappe Belfort - Chalon-sur-Saone (230 km)
13.7. 8. Etappe Macon - Saint-Etienne (200 km)
14.7. 9. Etappe Saint-Etienne - Brioude (170 km)
15.7. 10. Etappe Saint-Flour - Albi (217 km)
16.7. Ruhetag
17.7. 11. Etappe Albi - Toulouse (167 km)
18.7. 12. Etappe Toulouse - Bagneres-de-bigorre (209 km)
19.7. 13. Etappe Einzelzeitfahren Pau (27 km)
20.7. 14. Etappe Tarbes - Tourmalet (Bareges) (117 km/BAK)
21.7. 15. Etappe Limoux - Foix Prat d'Albis (185 km/BAK)
22.7. Ruhetag
23.7. 16. Etappe Nimes - Nimes (177 km)
24.7. 17. Etappe Pont du Gard - Gap (200 km)
25.7. 18. Etappe Embrun - Valloire (208 km)
26.7. 19. Etappe Saint-Jean-de-Maurienne - Col de l'Iseran (89 km/BAK)
27.7. 20. Etappe Albertville - Val Thorens (59 km/BAK)
28.7. 21. Etappe Rambouillet - Paris Champs Elysees (128 km)
BAK = Bergankunft