Ryan O’Reilly (17.) und Alex Pietrangelo (20.) legten vor 17.500 Zuschauern im TD Garden von Boston mit ihren Treffern im ersten Spielabschnitt den Grundstein für den späteren Erfolg. Für die endgültige Entscheidung sorgten Braydon Schenn (52.) und Zach Sanford (56.).
Den Ehrentreffer der Gastgeber erzielte Matt Grzelcyk (58.). Blues-Torhüter Jordan Binnington gab seinem Team mit 32 Paraden den nötigen Rückhalt. Die Auszeichnung als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie erhielt der 28-jährige O’Reilly. Er ist der erste Spieler seit Eishockey-Legende Wayne Gretzky, der in vier Stanley-Cup-Spielen hintereinander ein Tor erzielte.
St. Louis holt erstmals Stanley Cup
Die St. Louis Blues gewannen das Entscheidungsspiel im NHL-Finale bei den Boston Bruins mit 4:1 und eroberten damit erstmals den Stanley Cup.
Vor sechs Monaten noch Letzter
Die Entwicklung des ehemaligen Clubs von Österreichs NHL-Pionier Reinhard Divis, der als Torhüter in den Jahren 2001 bis 2006 28 Spiele für die Blues bestritt, in dieser Saison war bemerkenswert. Noch am 3. Jänner belegte das Team aus Missouri den letzten Platz in der NHL. Dann folgten in den letzten 49 Spielen des Grunddurchgangs 30 Siege.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Wo wir herkamen und wo wir jetzt sind: Es ist unglaublich“, sagte der 29-jährige Pietrangelo, der selbst einen Treffer zum Erfolg in Boston beisteuerte. „Wir haben es geschafft. Ab dem 3. Jänner haben wir alles auf eine Karte gesetzt, und wir haben verdient gewonnen“, rief sein Teamkollege Pat Maroon. „Nachdem wir unseren Stil gefunden hatten, waren wir nur schwer zu schlagen“, resümierte Blues-Trainer Craig Berube.
Neuling als Schlüssel zum Erfolg
Einen großen Anteil am Gewinn der 90 Zentimeter hohen und 20 Kilogramm schweren Trophäe und am entscheidenden Auswärtserfolg in Boston hatte St. Louis’ Rookie-Torhüter Binnington. Der 25-Jährige wehrte 32 von 33 Schüssen der Bruins ab. „Es war eine unglaubliche Saison, eine unglaubliche Geschichte“, sagte Binnington, der erst am 7. Jänner sein NHL-Debüt gab und nun zum Finalhelden wurde.
Zum vierten Mal in Folge gewann das Auswärtsteam ein entscheidendes Finalspiel in der NHL. Die Feier innerhalb der Arena in Boston fiel dadurch etwas verhaltener aus. In St. Louis hingegen bejubelten Tausende von Fans ihre Mannschaft. Die Heimspielstätte der Blues, das Enterprise Center, war beim Public Viewing voll besetzt.
Zusätzlich war auch das Busch Stadium, in dem die St. Louis Cardinals aus der Baseball-Liga MLB ihre Heimspiel bestreiten, für die Eishockey-Anhänger geöffnet worden. „Unsere Fans mussten lange auf diesen Moment warten. Es ist aufregend. Wir werden viel Spaß haben“, versprach St.-Louis-Spieler Jaden Schwartz mit Blick auf eine rauschende Party.