Ranko Popovic (St.Poelten)
GEPA/Christian Walgram
Bundesliga

St. Pölten setzt Trainerteam vor die Tür

Der spusu SKN St. Pölten hat am Donnerstag Trainer Ranko Popovic und seinen Assistenten Vladica Grujic mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Die interne Analyse der abgelaufenen Saison in der tipico-Bundesliga habe zu diesem Schritt geführt, teilte der Club auf seiner Website mit. Ein Nachfolger soll in den nächsten Tagen präsentiert werden.

Unter Popovic, der im Oktober dem zu Rapid abgewanderten Dietmar Kühbauer gefolgt war, gewann der SKN nur vier seiner 24 Pflichtspiele. Die Meistergruppe beendete der Verein auf Platz sechs. „Wir haben diesen Schritt unternommen, um die kontinuierliche Entwicklung unserer Mannschaft sicherzustellen“, sagte General Manager Andreas Blumauer. „Das Erreichen der Meisterrunde der letzten Saison war zweifellos ein großartiger Erfolg, wir haben aber dennoch keine ausreichende Entwicklung des Teams gesehen.“

Dennoch hob Blumauer als „Bestätigung unseres Weges“ einige Erfolge im Nachwuchsbereich hervor. „Das sieht man zum Beispiel an den Spielern Sandro Ingolitsch und Husein Balic, die im Aufgebot von Werner Gregoritsch für die U21-EM sind. Husein hat ja auch das spielentscheidende 3:1 beim Testspiel gegen Frankreich erzielt. Das freut uns sehr“, sagte der 43-Jährige. Bis zum Trainingsauftakt für die neue Saison am Montag soll ein neuer Trainer präsentiert werden.

Mehrere Kandidaten für Nachfolge

Die Meistergruppe hatte St. Pölten dank eines Laufs zu Saisonbeginn erreicht. Vor dem Startschuss in die finale Phase wurde Popovic Ende März bereits hinterfragt, der Verein hielt schlussendlich aber am 51-Jährigen fest. St. Pölten beendete die Meistergruppe dann auf Rang sechs, zum Abschluss setzte es ein 0:7 bei Meister Red Bull Salzburg. Es war die fünfte Niederlage in Folge. Die Performance der letzten Wochen der abgelaufenen Saison hänge mit der nun getroffenen Entscheidung „schon zusammen“, meinte Blumauer.

St. Pölten trennt sich von Trainer Popovic

Am Donnerstag wurde bekannt, dass St. Pölten sich von Trainer Ranko Popovic trennt. Mögliche Nachfolger sind Roman Mählich und Alexander Schmidt.

Mit Popovic und Grujic soll in den kommenden Tagen „eine vernünftige Lösung der vertraglichen Situation“ gefunden werden. Der Vertrag des ehemaligen Sturm-Spielers läuft noch bis Sommer 2020. Wie Blumauer gegenüber der APA meinte, gebe es mehrere Kandidaten für den Posten des neuen Cheftrainers. Medial wurde bereits im März der Deutsche Alexander Schmidt ins Spiel gebracht. Der 50-Jährige arbeitete zuletzt im Nachwuchsbereich von Red Bull Salzburg. Im März soll Schmidt den St. Pöltnern noch abgesagt haben.

Gespanntes Warten auf FIFA-Urteil

Spätestens zum Auftakt der Sommervorbereitung am Montag soll St. Pöltens neuer Coach feststehen. Nächste Woche könnten die Niederösterreicher auch Nachrichten vom Internationalen Fußballverband (FIFA) erhalten. St. Pölten ist zuversichtlich, dass die FIFA die seit Jänner geltende Transfersperre für den Verein aufhebt. Hintergrund ist ein Rechtsstreit um Ex-Spieler Alhassane Keita, der bei der Ausfechtung einer Klage seines Ex-Clubs Aradippou (CYP) den Bundesligisten belastet haben soll. Die noch ungelöste Causa soll die Trainersuche laut Blumauer nicht beeinflussen.

Vor St. Pölten hatte sich in der Sommerpause auch Puntigamer Sturm Graz vom bisherigen Trainer Roman Mählich getrennt, Nestor El Maestro übernahm. Bei der Austria folgte Christian Ilzer Interimscoach Robert Ibertsberger nach. RZ Pellets Wolfsberg nahm als Ilzers Nachfolger daraufhin Gerhard Struber unter Vertrag. Beim LASK folgte Valerien Ismael dem zu Wolfsburg abgewanderten Oliver Glasner nach.