Sasa Kalajdzic (AUT)
GEPA/Christian Walgram
U21-EM

Besonderes Auftaktspiel für Kalajdzic

Sasa Kalajdzic hat gleich zum Auftakt der U21-EM in Italien eine besondere Chance. Der 21-jährige Stürmer kann sich im Duell von Österreich mit Serbien am Montag (18.30 Uhr, live in ORF1) in Triest für das A-Nationalteam beider Ländern empfehlen. Kalajdzic hat serbische Wurzeln, die ÖFB-U21-Endrundenpremiere hat für ihn daher noch zusätzlichen Reiz.

„Ich schaue jedes Spiel gleich an, von dem her sollte es mir egal sein, gegen welchen Gegner wir spielen. Falls ich treffen sollte, würde ich aber nicht jubeln“, schilderte der Admira-Stürmer. Ausgerechnet gegen Serbien hatte er am 10. November 2017 im U21-Team debütiert, aufgrund von Verletzungsproblemen sind nur drei weitere Einsätze dazugekommen. Nach einem starken Frühjahr im Dress der Südstädter stimmt aber die Marschrichtung wieder für ihn.

Die Einberufung in den EM-Kader war eine logische Folge nach sieben Toren in zwölf Frühjahrsspielen. „Da ich schon im ÖFB-U21-Team dabei war, war für mich selbstverständlich, dass ich bei einer Einberufung auch für Österreich bei der EM spielen werde“, sagte Kalajdzic. Er sei extrem stolz, Österreich vertreten zu dürfen. „Ich bin hier geboren, meine Freunde und Familie sind hier, ich liebe dieses Land.“

Jubel von Sasa Kalajdzic (Admira)
APA/EXPA/Stefan Adelsberger
Einen Torjubel wie hier für die Admira würde es bei einem EM-Treffer von Kalajdzic für Österreich gegen Serbien nicht geben

Ein klares Bekenntnis zu Österreich für die Zukunft blieb er aber schuldig. Solange Kalajdzic nicht für das ÖFB-A-Team gespielt hat, kann er von Serbien „abgeworben“ werden. „Das ist alles Spekulation. Wenn es dazu kommen sollte, will ich mich dazu auch äußern. So ist es nur leere Luft, da bringt es nichts, etwas zu sagen“, hielt sich der zwei Meter große Angreifer alles offen.

Jovic als großes Vorbild

Sehr wohl wollte sich Kalajdzic zum größten Trumpf von Serbien äußern. Luka Jovic wurde erst am Mittwoch in Madrid als neuer Real-Stürmer präsentiert. „Wenn du siehst, was der in dem Alter, in dem ich jetzt bin, schon alles erreicht hat, wie er die deutsche Bundesliga zerrissen hat. Da kann man ihn schon als gutes Vorbild nehmen“, sagte der 21-Jährige über den fast gleichaltrigen Jovic.

Am Montag hat Kalajdzic die Möglichkeit, dem um mehr als 60 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu den „Königlichen“ transferierten Angreifer auf der EM-Bühne die Show zu stehlen. „Ich habe nicht das Ziel, dorthin zu fahren und irgendwelche Scouts zu beeindrucken. Ich will für mich persönlich die beste Leistung abrufen und sehen, wo ich international stehe“, erläuterte Kalajdzic.

In die Notizblöcke einiger Clubs hat er es bereits geschafft. Neben den deutschen Bundesliga-Aufsteigern 1. FC Köln und Union Berlin sowie Absteiger VfB Stuttgart soll auch der englische Zweitligist Leeds United ein Auge auf den Angreifer geworfen haben. „Ich finde es ehrlich gesagt teilweise amüsant, wenn du so etwas in den Medien überall liest. Es ist nur ein bisschen unangenehm, wenn dich dann die ganzen Leute deshalb fragen“, so Kalajdzic.

Wechsel ins Ausland wahrscheinlich

Im Winter wäre er nach überstandener Verletzungspause fast bei Rapid gelandet. „Da habe ich sehr viel lernen können, im Kopf mit solchen Dingen umzugehen. Da habe ich eine Woche lang jeden Tag fünf Artikel über mich gelesen, das war schon viel“, sagte Kalajdzic. Rapid war auch jetzt wieder im Rennen, der Sprung ins Ausland gilt aber als wahrscheinlich. „Den Medien zufolge kann man davon ausgehen, dass ich ins Ausland gehen werde“, so Kalajdzic schmunzelnd. Sein Vertrag bei der Admira läuft noch ein Jahr. „Ich schließe nichts aus“, hielt sich der Stürmer auch einen Verbleib in Maria Enzersdorf offen.

Kalajdzic vor Wechsel ins Ausland

Der Wechsel von U21-Teamstürmer Sascha Kalajdzic von der Admira ins Ausland wird immer konkreter.

Einen Wechsel werde es nur bei passendem Gesamtpaket geben. „Ich muss merken, dass ich meine Einsatzzeiten kriege, ich dort den besten Entwicklungsschritt machen kann. Es muss alles passen, wir werden sehen, ob sich das ergibt“, betonte Kalajdzic. Am liebsten wäre ihm eine Entscheidung vor EM-Beginn. „Das tut einem schon gut, wenn du weißt, das hat sich erledigt, damit du in Ruhe Fußball spielen kannst.“

Der Erfolg soll sich in Italien so oder so einstellen. „Wir gehen als Underdog rein, ich bin aber überzeugt, dass wir überraschen können“, ist Kalajdzic guter Dinge. Nach Serbien warten auf Österreich jeweils in Udine noch am 20. Juni Dänemark (18.30 Uhr) und am 23. Juni Deutschland (21.00 Uhr, jeweils live in ORF1).