Fernando Alonso (Toyota)
APA/AFP/Jean-Francois Monier
Motorsport

Le Mans mit rot-weiß-rotem Akzent

Zum 87. Mal wird am Wochenende in Le Mans 24 Stunden lang im Kreis gefahren. Die diesjährige Ausgabe des Langstreckenklassikers steht nicht nur im Zeichen des Abschieds von Fernando Alonso, sondern auch im Zeichen von Rot-Weiß-Rot. Denn Österreich ist auf dem Circuit de la Sarthe (Start Samstag, 15.00 Uhr) mit geballter Kraft vertreten.

Neben Rene Binder, Richard Lietz, Thomas Preining und Mathias Lauda gibt auch DTM-Titelkandidat Philipp Eng ein Gastspiel im Nordwesten Frankreichs. Letztgenannter hofft auf eine Überraschung. Gemeinsam mit dem Deutschen Martin Tomczyk und dem Niederländer Nicks Catsburg pilotiert er einen BMW M8. „Le Mans ist natürlich der Klassiker schlechthin“, sagte der Salzburger. „Nach unserem großen Triumph in Daytona (im Jänner 2019; Anm.) wäre es eine unglaublich schöne Geschichte, mit BMW in Le Mans zu gewinnen.“

Der aktuell Zweitplatzierte des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) hat sich für seinen Auftritt auch etwas Spezielles einfallen lassen. Eng wird im Gedenken an den 1994 in Imola verstorbenen Roland Ratzenberger einen Helm im Originaldesign seines Salzburger Landsmanns tragen. „Auch wenn ich Roland nicht persönlich gekannt habe, war er doch in meiner Karriere als Salzburger Vorbild immer präsent. Zudem ist Le Mans ein Ort, an dem auch Ratzenberger sein Können zeigen konnte“, so Eng, der das Design dank der Zusammenarbeit mit Ratzenbergers Helmausstatter Arai sowie dessen Vater Rudolf tragen kann.

Philipp Eng
Paul Strassl
Eng startet heuer mit einem besonderen Helm in die 24 Stunden von Le Mans

Von den anderen österreichischen Teilnehmern gibt Binder mit einem Ligier im Team von Olivier Panis und Ex-Fußballweltmeister Fabien Barthez, das zur Kategorie LMP2 zählt, Gas. In der GTE-Pro-Klasse fahren Lietz (Porsche 911) und Eng (BMW Team MTEK) mit, der 20-jährige Debütant Preining (Gulf Racing Porsche) und Lauda (Aston Martin Vantage) starten in der GTE Am. Für Lietz geht es neben dem Klassensieg theoretisch auch um den WEC-Titel. Der Niederösterreicher hat 36 Punkte Rückstand auf Michael Christensen und Kevin Estre im anderen Porsche, 38 Punkte gibt es für den Le-Mans-Sieg.

Abschiedsvorstellung von Alonso

Da die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ihren Kalender umgestellt hat, wird Le Mans in diesem Jahr erstmals das Saisonfinale sein. Und damit auch das Finale für Fernando Alonso. Der zweifache Formel-1-Weltmeister hatte angekündigt, nach Ende der Saison auszusteigen. Mit dem Toyota TS050 Hybrid möchte der 37-jährige Spanier seinen Vorjahressieg in der wichtigsten Prototypenklasse LMP1 wiederholen.

Langstreckenabschied von Alonso

Am Samstag startet das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Am Start steht neben fünf Österreichern auch Fernando Alonso, der seinen Langstreckenabschied feiert und den Vorjahressieg wiederholen möchte.

Zwei Antreten, zwei Siege – als erster Fahrer seit 80 Jahren hätte er dann eine 100-Prozent-Siegesbilanz realisiert. Schon ein siebenter Platz reicht Alonso und seinen Mitstreitern Sebastien Buemi (SUI) und Kazuki Nakajima (JPN) außerdem zum Gewinn der WEC. „Le Mans sucht sich aus, wer gewinnt, und auf gewisse Weise auch, wer die Meisterschaft dieses Jahr gewinnt. Hoffentlich haben wir genug getan, um es zu verdienen“, sagte Alonso. Es sei „leicht möglich, dass du das Rennen nicht beendest, und wenn du das Rennen nicht beendest, ist auch die Meisterschaft vorbei. Es liegt nicht ganz in unseren Händen.“

Was für Alonso nach Le Mans kommt, ist noch nicht bekannt. Er wolle sich neuen Herausforderungen widmen, möglich ist eine Teilnahme an der Rallye Dakar. Die „Triple Crown“ des Motorsports wird Alonso in jedem Fall auch heuer verpassen, da er im Frühjahr in der Qualifikation für das Indy 500 scheiterte. Ein Sieg beim IndyCar-Klassiker in den USA fehlt Alonso noch auf seiner Liste, nachdem er neben Le Mans auch schon den F1-Klassiker in Monaco gewonnen hat.

Fernando Alonso, Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
AP/Red Bull/Diederik van der Laan
2018 erfüllte sich Alonso (l.) gleich bei seinem Debüt seinen Traum vom Sieg

Neuer Teilnehmerrekord

Bei der diesjährigen Ausgabe sind 62 Autos am Start, womit ein neuer Rekord erreicht wurde. Erstmals wird auch eine reine Frauen-Crew den Klassiker bestreiten. Toyota ist in der LMP1 auch heuer der klare Favorit. Der zweite Wagen wird vom Trio Mike Conway/Kamui Kobayashi/Jose Maria Lopez (GBR/JPN/ESP) gesteuert, das sich auf die Poleposition setzte.