Enttäuschter Lionel Messi
AP/Natacha Pisarenko
Copa America

Argentinien legt Fehlstart hin

Mit Argentinien hat ein Titelkandidat der 45. Ausgabe der Copa America am Samstag (Ortszeit) einen Fehlstart hingelegt. Die „Albiceleste“ rund um Superstar Lionel Messi musste sich in Salvador de Bahia Kolumbien zum Auftakt mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Eine ähnliche Situation erlebte Argentinien 40 Jahre nicht mehr.

Roger Martinez brachte die Kolumbianer in der Arena Fonte Nova in der 71. Minute mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck in Führung. Duvan Zapata fixierte eine Viertelstunde nach dem 1:0 aus kurzer Distanz den ersten Sieg Kolumbiens über Argentinien (86.). Zuvor hatten sich im ersten Spiel des Tages Venezuela und Peru mit 0:0 getrennt.

Für Argentinien, das seit 1993 auf seinen 15. Titel bei der Copa America wartet, war es die erste Auftaktniederlage im kontinentalen Wettstreit seit 1979. Außerdem zogen Messi und Co. erstmals seit dem Finale 2007 (0:3 gegen Brasilien) bei der Copa nach regulärer Spielzeit den Kürzeren. Die letzten beiden Endspiele 2015 und 2016 gegen Chile hatte Argentinien jeweils im Elfmeterschießen verloren.

Fehlstart für Argentinien bei Copa America

Die Copa America hat für den Mitfavoriten Argentinien mit einer Niederlage begonnen.

Messi trifft leeres Tor nicht

Die „Albiceleste“ hinterließ gegen Kolumbien zwar keinen schlechten Eindruck, geriet aber just in der Phase, als man dem Führungstreffer ganz nahe war, in Rückstand. Vor dem kolumbianischen 1:0 scheiterte Nicolas Otamendi mit seinem Kopfball am stark reagierenden Goalie David Ospina, darauf traf Messi – ebenfalls per Kopf – das leer stehende Tor nicht. Der Barcelona-Star sorgte ansonsten mit einem schönen Solo ohne Abschluss für Aufsehen.

Torjubel von Duvan Zapata
AP/Ricardo Mazalan
Zapata (r.) fixierte den Fehlstart der Argentinier mit seinem Treffer zum 2:0

Das 1:0 traf Argentinien, das mit der Sturmreihe Messi/Sergio Aguero/Angel di Maria angetreten war, hart. Zwar unternahm der vierzehnfache Turniergewinner noch einige Versuche auf den Ausgleich, wirklich gefährlich wurde er aber nicht. Zwar unternahm der vierzehnfache Turniergewinner noch einige Versuche auf den Ausgleich, wirklich gefährlich wurde er aber nicht. Zapata traf nach Stanglpass zur Entscheidung.

Messi bleibt zuversichtlich

„Kopf hoch und weiter“, sagte der im Nationalteam noch titellose Messi trotz der ersten Auftaktniederlage bei der südamerikanischen Meisterschaft seit 40 Jahren. „Wir haben noch zwei Spiele. Wenn wir die gewinnen, sind wir trotzdem weiter“, sagte Trainer Lionel Scaloni. In Gruppe B spielen noch Paraguay und als Gaststarter der WM-Gastgeber 2022 Katar.

Bei Kolumbien war die Genugtuung über den ersten Sieg gegen den zweifachen Weltmeister seit jenem in der WM-Qualifikation 2007 groß. „Es war eine lange Zeit“, sagte Siegestorschütze Zapata, „jeder in Kolumbien ist glücklich, aber es ist noch ein langer Weg bis zur Copa. Wir haben noch einige wichtige Spiele für uns.“ Kolumbien jagt in Brasilien seinen zweiten Titel nach 2001. Teamchef Carlos Queiroz macht vor allem sein Kollektiv Hoffnung, dass die Durststrecke endet: „Unser bester Spieler heute war das Team.“

Comeback von Guerrero

Bei der Nullnummer zwischen Venezuela und Peru in Gruppe A in Porto Alegre haderten die Peruaner mit Entscheidungen des Videoreferees. Zuerst wurde ein Treffer von Christofer Gonzales in der elften Minute nach Videostudium wegen Abseits aberkannt, in der 64. Minute erlitt Jefferson Farfan das gleiche Schicksal. Peru konnte zudem einen Ausschluss von Venezuelas Luis Mago eine Viertelstunde vor Schluss nicht nutzen.

„Wir sind sehr enttäuscht, weil ich denke, dass wir uns den Sieg verdient hätten“, sagte Perus Superstar Paolo Guerrero, der nach Dopingsperre sein Comeback gab, „wir hatten unsere Chancen, haben aber vor dem Tor zu viele Fehler gemacht.“ Die Peruaner treffen am Dienstag im zweiten Spiel auf Bolivien, Venezuela fordert Gastgeber Brasilien, das seine Auftaktpartie gegen die Bolivianer souverän mit 3:0 für sich entschied.