Geraint Thomas from Great Britain of Team Ineos in action during the second stage, a 159.9 km circuit race with start and finish in Langnau im Emmental, Switzerland, at the 83rd Tour de Suisse UCI ProTour cycling race, on Sunday, June 16, 2019. (Gian Ehrenzeller/Keystone via AP)
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Radsport

Thomas kommt bei Sturz glimpflich davon

Tour-de-France-Titelverteidiger Geraint Thomas ist bei seinem Sturz bei der Schweiz-Rundfahrt glimpflich davongekommen. Wie sein Ineos-Team (vormals Sky) am späten Dienstagabend mitteilte, ergaben die anschließenden Untersuchungen keine ernsthaften Verletzungen. Der Start bei der Frankreich-Rundfahrt (6. bis 28 Juli) sei nicht gefährdet.

Der Verdacht auf eine Schulter- oder Schlüsselbeinverletzung bestätigte sich nicht. Der Waliser zog sich Schürfwunden an der Schulter und einen Cut über dem rechten Auge zu. „Sicherlich ist es frustrierend und ein kleiner Rückschlag für meine Vorbereitungen auf die Tour de France. Aber es bleibt noch viel Zeit, bis wir in ein paar Wochen in Brüssel starten“, sagte Thomas im Hinblick auf die in 106. Frankreich-Rundfahrt.

Der Sturz von Thomas hatte die vierte Etappe der Tour de Suisse überschattet. Der 33-jährige Brite war in der Schlussphase des 160 km langen Teilstücks wie auch der Kasache Andrey Zeits zu Fall gekommen und mit der Schulter und dem Kof auf den Asphalt gekracht. Thomas wurde lange Zeit am Straßenrand behandelt und musste seiner Tour-Generalprobe letztlich aufgeben – eine Sicherheitsmaßnahme wie es später hieß.

Geraint Thomas
Sam Buchli
Nach der Erstversorgung war Thomas zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht worden

Mehr Glück als Teamkollege Froome

Ein längerfristiger Ausfall von Thomas wäre für den britischen Ausnahmerennstall Ineos fatal gewesen. Erst am Mittwoch war der vierfache Tour-Sieger Chris Froome bei der Kursinspektion für das Zeitfahren beim Criterium du Dauphine schwer gestürzt. Der 34-Jährige war mit Tempo 55 in eine Mauer gerast und hatte sich dabei den rechten Oberschenkel, Ellbogen und einige Rippen gebrochen. Froome fällt vermutlich den Rest der Saison aus.

Thomas dagegen kam mit ein paar Tagen Trainingspause davon. Zuletzt hatte er sich in aufsteigender Form präsentiert und seine Ambitionen auf den zweiten Gesamtsieg bei der Frankreich-Rundfahrt untermauert. Im vergangenen Jahr gewann er vor dem Niederländer Tom Dumoulin und Froome. Auch diesmal hätten Froome und Thomas als Doppelspitze des Teams bei der Tour antreten und den Sieg im besten Fall unter sich ausmachen sollen. Nun liegen die Ineos-Hoffnungen allein auf dem Vorjahressieger.

Unterstützt wird er unter anderen vom enorm starken Kolumbianer Egan Bernal, der seinerseits den Giro in dieser Saison wegen eines Schlüsselbeinbruchs verpasst hatte und nach Froomes Ausfall bei der Tour diesmal zum zweiten Trumpf des Ineos-Teams werden könnte.

Sagan in der Schweiz weiter voran

Im Schatten des Thomas-Sturzes brachte die vierte Etappe bei der Tour de Suisse keine großen Veränderungen. Die 164 km von Murten nach Arlesheim entschied der Italiener Elia Viviani für sich. Der Deceuninck-Profi setzte sich im Massensprint vor dem Australier Michael Matthews (Sunweb) und dem slowakischen Leader Peter Sagan (Bora) durch.

Sagan verteidigte damit seine Führung im Gesamtklassement vor Matthews (+0:10). Sagans Bora-Teamkollege Patrick Konrad kam mit dem Hauptfeld als 28. ins Ziel und liegt in der Gesamtwertung als bester Österreicher weiter auf Platz acht (0:33).