Sandro Ingolitsch
GEPA/Daniel Goetzhaber
U21-EM

Österreich will Revanche gegen Dänen

Österreichs U21-Nationalteam will am Donnerstag (18.30 Uhr, live in ORF1) in Udine gegen Dänemark den nächsten Schritt in Richtung Halbfinale bei der EM in Italien und San Marino machen. Nach dem doch überraschenden 2:0-Auftaktsieg der ÖFB-Truppe gegen Serbien ist der Optimismus groß. Außerdem hat die Mannschaft von Teamchef Werner Gregoritsch mit Dänemark noch „eine Rechnung offen“.

Von einer Favoritenrolle wollte man vor dem Duell mit den gegen Deutschland 1:3 unterlegenen Dänen nichts wissen. „Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt, ich glaube aber, dass wir trotzdem noch Außenseiter sind“, sagte Rechtsverteidiger Sandro Ingolitsch. Bei seinen Kollegen hörte sich das ähnlich an.

„Es spricht sich schon in Österreich und ganz Europa herum, dass wir eine gefährliche Mannschaft haben, aber wir sind immer noch Österreich und daher Außenseiter“, schilderte Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic seine Sicht.

ÖFB-U21 setzt auf kompakte Defensive

Nach dem Auftaktsieg gegen Serbien möchte die Auswahl von Werner Gregoritsch bei der U21-EM auch den nächsten Schritt Richtung Semifinale machen.

„Es wird sicher nicht leichter“

Von Abheben scheint im ÖFB-Lager jedenfalls keine Spur zu sein. „Wir haben drei Punkte, das ist schön und gut, aber das nächste Spiel wird genauso hart oder vielleicht noch härter“, meinte der gegen Serbien zum „Man of the Match“ gewählte Sascha Horvath. Der Ansicht ist auch Teamchef Gregoritsch, der betonte: „Es wird für uns gegen Dänemark sicher nicht leichter.“

Bei den Dänen gilt es vor allem, den von vielen Clubs umworbenen Robert Skov in den Griff zu bekommen. Der 23-Jährige hat vergangene Saison für den FC Kopenhagen in 48 Spielen 32-mal getroffen. Auch in der U21-Quali war er der dänische Toptorschütze, daran schloss er am Montag mit dem Ehrentreffer aus einem Elfmeter gegen Deutschland an. „Sie haben großartige Qualität, treten im Kollektiv diszipliniert auf und sind schwer zu bespielen“, analysierte der 61-jährige Steirer.

0:5-Pleite in Testspiel 2018

Die Stärke der Dänen bekamen die Österreicher am eigenen Leib zu spüren, der 5:0-Testsieg am 22. März 2018 in Wiener Neustadt war Dänemarks höchster Länderspielerfolg in den jüngsten 14 Partien. Gregoritsch ist die an seinem 60. Geburtstag ausgetragene Partie, in der „alles schiefging“, noch in „schmerzlicher“ Erinnerung. Auch die Spieler haben sie nicht vergessen. „Wir haben da noch eine Rechnung offen“, sagte Ingolitsch.

WIENER NEUSTADT,AUSTRIA,22.MAR.18 – SOCCER – UEFA Under-21 European Championship 2019 qualification, Austria vs Denmark. Image shows the rejoicing of DEN. Photo: GEPA pictures/ Mario Kneisl
GEPA/Mario Kneisl
Im Testspiel am 22. März 2018 in Wiener Neustadt feierten die Dänen einen 5:0-Erfolg

Revanche ist also angesagt. „Wir wollen nach dem Negativerlebnis was klarstellen. Wir nehmen ein 1:0, 2:1, 3:2, 4:3 bis hinauf, es muss kein 5:0 sein“, scherzte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. Auf dem Weg dorthin muss vor allem der „extrem bittere“ Ausfall von Hannes Wolf kompensiert werden.

U21-EM, zweiter Spieltag:

Donnerstag, 18.30 Uhr:

Live ORF1 und im Livestream

Dänemark – Österreich

Udine, Stadio Friuli, SR Kabakov (BUL)

Mögliche Aufstellungen:

Dänemark: Iversen – Kristensen, Nelsson, Rasmussen, M. Pedersen – M. Jensen, Billing, Kofod Andersen – Skov, Ingvartsen, Bruun Larsen

Österreich: A. Schlager – Ingolitsch, Danso, Posch, Ullmann – Ljubic, Lienhart – Horvath, X. Schlager, Honsak – Kalajdzic

Frederiksen zeigt Respekt vor ÖFB-Team

Der ist auch den Dänen nicht verborgen geblieben. „Er ist ein sehr guter Spieler, es tut mir sehr leid für ihn“, sagte Dänemark-Teamchef Niels Frederiksen im APA-Interview. Österreich sei aber trotzdem sehr gut aufgestellt. „Der Sieg gegen Serbien war für mich nicht überraschend, sie haben ein sehr starkes Team mit vielen guten Spielern. Vor allem die Defensive ist eine ihrer großen Stärken“, meinte der 48-Jährige. Dabei strich er die „körperlich sehr starken“ Innenverteidiger hervor.

Was die Offensive betrifft, zeigte er vor allem vor Mathias Honsak und Xaver Schlager Respekt. Sein Team ist schon stark unter Druck. „Für uns ist es deutlich schwieriger geworden“, sagte der kommende Bröndby-Trainer. Es zählen nur noch Siege. „Sie können abwarten und etwas geduldiger sein, weil sie mit einem Unentschieden besser leben könnten“, so Frederiksen.

Dänen zum dritten Mal in Folge bei U21-EM

Von einer Favoritenrolle wollte er nichts wissen. „Österreich, Serbien und Dänemark sind vom Level her alle vergleichbar, da gibt es keinen Favoriten“, betonte der dänische Coach. Seine Truppe müsse sich gegenüber dem Auftaktspiel steigern. „Ich bin sicher, dass das gelingen wird“, so Frederiksen.

Die Dänen sind zum dritten Mal in Folge bei einer U21-EM dabei, Highlight war das Semifinale 2015. „Die Jugendarbeit der beiden Nationen ist vergleichbar. Wir haben uns in den letzten zehn Jahren gut entwickelt, aber Österreich auch“, schätzte Frederiksen die Situation ein.