Deni Alar (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapid sucht Abnehmer für Edelreservisten

Nach der verpatzten Saison in der tipico-Bundesliga bastelt Rapid-Coach Dietmar Kühbauer an einem schlagkräftigen Team für die neue Saison. Der 48-jährige Burgenländer wünscht sich dafür neue Spieler, der Kader soll nach dem verpassten internationalen Geschäft aber nicht zu groß werden. Für einige Edelreservisten läuft die Zeit in Hütteldorf damit ab.

„Es nützt nichts, wenn Spieler da sind, die in meiner Planung wenig Chancen haben“, meinte Kühbauer am Donnerstag und warnte: „Wir dürfen den Kader nicht zu groß werden lassen. Ich hoffe doch, dass der eine oder andere noch woanders sein Glück versucht.“ Danach rief der ehemalige Teamspieler, der in Hütteldorf ein System mit zwei Stürmern verinnerlichen will, bei Sonnenschein zur ersten, leichten Einheit nach der kurzen Sommerpause.

Das Training fand noch ohne die beiden U21-Teamspieler Dejan Ljubicic (EM) und Mert Müldür (verlängerter Urlaub) sowie die erst später einsteigenden Talente Yussuf Demir und Leo Greiml statt. Rapids Neo-Sportdirektor Zoran Barisic sucht derzeit hängeringend nach Abnehmern für die Edelreservisten wie etwa Deni Alar und Mateo Barac. Denn Kühbauer wünscht sich noch frisches Blut. „Wir brauchen Spieler, die uns noch besser machen beziehungsweise, wo wir noch ein Manko haben.“

Alar spielt bei Planungen keine Rolle mehr

Ein solches ortet der Burgenländer im Offensivbereich, wo er derzeit „zweieinhalb“ Stürmer zählt: „Weil bei Deni hoffe ich doch noch, dass er den Club verlassen wird.“ Der frühere Torjäger, der bei Rapid noch einen Vertrag bis 2022 hat, spielt in Kühbauers Planungen keine große Rolle. „Es nützt keinem Spieler, wenn er nicht Bestandteil der Idee ist. Ich denke doch, dass jeder Fußballspieler Fußball spielen will“, sagte Kühbauer.

Boli Bolingoli-Mbombo (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bei einem entsprechenden Angebot würde Kühbauer auch Bolingoli ziehen lassen

Vor Abgängen einiger Leistungsträger sei ihm hingegen nicht bang. „Wenn der Preis stimmt, kann man über alles reden. Ich war nie einer, der einem Spieler Steine in den Weg gelegt hat“, sagte Kühbauer, fügte aber hinzu, dass man keinen „verschenken“ werde. Thomas Murg, Boli Bolingoli, Goalie Richard Strebinger und der derzeit im EM-Schaufenster spielende Ljubicic wurden medial mit Wechseln in Verbindung gebracht.

Schwab steht vor Vertragsverlängerung

Bei Rapid-Kapitän Stefan Schwab stehen unterdessen demnächst Vertragsgespräche auf dem Programm. Ins Ausland zieht es den 28-Jährigen, dessen Vertrag noch eine Saison läuft, nicht unbedingt. Er fühlt sich in Hütteldorf wertgeschätzt. Beide Seiten sind einem längeren Engagement nicht abgeneigt. „Wir werden uns sofort hinsetzen. Er genießt bei uns höchste Wertschätzung und Respekt. Er war in schweren Zeiten ein guter Kapitän, ich hoffe, dass er uns jetzt in gute Zeiten führt“, wurde Sportdirektor Barisic vom „Kurier“ zitiert.

Für einen Fußballer will die nächste Unterschrift mit 28 Jahren wohlüberlegt sein. „Natürlich ist es ein entscheidender Schritt für mich. Aber ich denke nicht daran, dass es der letzte große Vertrag sein könnte oder so“, sagte Schwab. Der Jugendhype sei zwar da, der Mittelfeldmann weiß aber um seinen Wert. „Ohne ältere, erfahrene Spieler geht es nicht. Man kann auch mit Anfang 30 noch gute Leistungen bringen und interessant für viele Vereine sein.“

Vorschusslorbeeren für Neuzugänge

Die beiden Neuzugänge Taxiarchis Fountas (St. Pölten) und Thorsten Schick (Young Boys Bern) trainierten bereits mit. „Beides schnelle Spieler, die braucht man unbedingt“, sagte Kühbauer. „Taxi kann in der Offensive jede Position spielen. Schick hat bei Bern sehr gut gespielt und hat sich dort sehr gut weiterentwickelt. Sie werden uns beide weiterhelfen.“

Zudem will der Coach die Sommervorbereitung dazu nutzen, um das Rapid-Spiel variabler zu gestalten. „Unser System hat ganz gut funktioniert. Aber trotzdem denke ich, dass wir ein anderes auch noch einstudieren sollten, damit wir die Möglichkeit haben, auch mit zwei Stürmern zu spielen.“ Einer Absage an die Dreierabwehrkette komme das nicht gleich. „Man kann auch Dreierkette und trotzdem mit zwei Stürmern spielen.“

Nächste Woche gehe es „in die Vollen“

Nach den obligatorischen Lauftests am Freitag steht am Samstag das erste Testspiel gegen Klosterneuburg an. „Ab nächster Woche geht es dann in die Vollen, da werden sie ein bisschen schwitzen“, sagte Kühbauer. Für das internationale Testheimspiel wird heuer der deutsche Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg mit Ex-Trainer Damir Canadi zu Gast sein. Im September 2013 war es nach dem bisher letzten Spiel der befreundeten Fangruppen in Wien zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.