Jonathan Tah (GER) und Alexander Nuebel gegen Sasa Kalajdzic (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
U21-EM

„Tolle Erfahrung“ für Stürmeraktie Kalajdzic

Sasa Kalajdzic hätte Österreichs großer Held bei der U21-EM in Italien werden können. Durch zwei per Kopf vergebene Topchancen verabsäumte es der begehrte Admira-Stürmer aber, sein Debüt in der U21-Startelf beim 1:1 gegen Deutschland am Sonntagabend im Stadio Friuli von Udine mit einem Tor zu krönen. Trotzdem gab der 21-Jährige mit seiner Leistung ein Versprechen für die Zukunft ab.

Sein sechster Einsatz in der U21 – der dritte in einem Pflichtspiel – war der erste von Beginn an. „Das Tempo ist schon noch einmal was anderes als bei der Admira. Das habe ich gemerkt an den Krämpfen“, schilderte Kalajdzic. Die Heimreise trat er aber mit positiven Eindrücken im Gepäck an. „Ich bin extrem glücklich, wie es bei der EM gelaufen ist. Es war eine richtig tolle Erfahrung“, sagte der Stürmer.

„Ich habe richtig Lunte gerochen und gesehen, dass ich auf diesem Niveau spielen kann“, so Kalajdzic. Für ihn war es die erste Endrunde und aufgrund seines Alters auch die letzte auf Nachwuchsebene. „Hoffentlich wird es irgendwann so weit sein, dass ich mich mit dem A-Team qualifizieren kann“, nannte der Zwei-Meter-Mann seine Träume.

Jonathan Tah (GER) und Alexander Nuebel gegen Sasa Kalajdzic (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Mit seiner Größe ist Sasa Kalajdzic prädestiniert für hohe Bälle, aber auch seine Beweglichkeit kann sich sehen lassen

Zukunft auf Clubebene noch offen

Da Kalajdzic noch nicht auf oberster Ebene für Österreich im Einsatz war, wäre er auch noch für Serbien spielberechtigt. Für das Team von Franco Foda wird er sich wohl nicht über die Admira, wo er bis 2020 unter Vertrag steht, empfehlen. „Ich weiß mehr als ihr, aber das ist der Job von meinem Manager. Wir werden sehen, was passiert“, ließ sich Kalajdzic nicht in die Karten blicken.

Druck macht er sich keinen. „Wenn du deine Leistung bringst, dann kommt das andere alles von alleine. Das hat mein Vater immer zu mir gesagt“, erläuterte Kalajdzic. Am wahrscheinlichsten ist ein Wechsel nach Deutschland, nachdem er im Winter fast bei Rapid gelandet wäre. „Bei der Admira habe ich die nötige Zeit bekommen, bei Rapid wäre es vielleicht komplizierter gewesen“, ist Kalajdzic deshalb froh über das Frühjahr in der Südstadt.

„Haben Österreich sehr gut vertreten“

Ein Treffer ist Kalajdzic bei der U21-EM zwar nicht gelungen, auf die Vorstellung des gesamten Teams war er aber stolz. „Gegen Dänemark war auch was drinnen, am Ende hättest du vielleicht sieben Punkte, aber das ist alles Spekulation. Wir haben Österreich sehr gut vertreten“, sagte der ÖFB-Angreifer. Im Vorfeld habe keiner mit so einem Ergebnis gerechnet. „Jeder hat nur gesagt, bitte kassiert’s keine vier, fünf Bock. Jetzt sagen alle, ihr hättet gewinnen müssen. Von dem her können wir sehr stolz sein“, so Kalajdzic.

Man habe die Deutschen über weite Strecken kontrolliert. „Schade, dass wir uns nicht belohnen konnten. Wir hätten uns mehr verdient. Es ist sehr bitter, die zwei Kopfbälle muss ich reinhauen oder zumindest einen davon“, so Kalajdzic. In der 34. Minute scheiterte er aus kurzer Distanz an Alexander Nübel, kurz vor der Pause traf er die Stange. „Als Stürmer muss man Tore machen, daran wirst du gemessen“, sagte Kalajdzic.

Anderer Spielstil nach Verletzungspause

Vorerst steht für ihn Urlaub an. „Ich werde mir beim Pool vielleicht ein paar Bälle aufspielen und dann reinspringen“, scherzte der nie in einer Akademie gewesene Kalajdzic. Erst mit starken Leistungen im Frühjahr und sieben Toren in zwölf Spielen hatte er das EM-Ticket gelöst. Gregoritsch konnte nicht an ihm vorbeisehen. „Ich habe letztes Jahr vor der Verletzung auch eine richtig gute Form gehabt. Jetzt spiele ich aber konkreter nach vorne, dadurch gelingen mir mehr Tore“, gab der Admira-Angreifer Einblick.

Die lange Verletzungspause ist vergessen. 2018 war er größtenteils wegen eines Mittelfußbruchs und Syndesmosebandrisses außer Gefecht. „Es war eine schmerzhafte, aber auch lehrreiche Phase. Jetzt höre ich mehr in meinen Körper rein“, meinte der trotz seiner Größe sehr bewegliche Kalajdzic.