Argentinischer Fußballspieler Lionel Messi
APA/AFP/Pedro Ugarte
Copa America

Messi sieht bei sich Steigerungsbedarf

Südamerikas Fußballfans bekommen das Traumduell Brasilien gegen Argentinien – allerdings schon im Halbfinale der Copa America. „Wir sind angekommen, um gegen Brasilien bestehen zu können. Wir müssen aber sehr konzentriert sein“, betonte Argentiniens Superstar Lionel Messi, der bei sich selbst noch Steigerungsbedarf sieht.

Der Nationalmannschaft des krisengeschüttelten Venezuela blieb eine Sensation gegen die Argentinier versagt. Mit 2:0 setzte sich die „Albiceleste“ am Freitag im Viertelfinale in Rio de Janeiro durch. Im legendären Maracana-Stadion brachte Lautaro Martinez nach einem Eckball von Sergio Agüero den Favoriten schon in der zehnten Minute in Führung. Giovani Lo Celso (74.) sorgte für die Entscheidung.

Nach dem Zittern um das Weiterkommen in der Gruppenphase wartet nun die maximale Herausforderung auf die Argentinier. „Wir haben Respekt vor ihnen“, versicherte Messi vor dem Spiel gegen die Brasilianer, deren Topstar Neymar verletzt nicht bei der Copa dabei ist. „Das Leben ist Belo“, titelte die argentinische Sportzeitung „Ole“ in Anspielung auf den Austragungsort des Duells der Erzrivalen am kommenden Dienstag: Belo Horizonte.

„Es ist nicht meine beste Copa“

Südamerikas Fußballgroßmächte sind also unter sich – und Messi ist mittendrin. Der 32-Jährige wartet noch immer auf einen großen Titel mit der A-Nationalmannschaft Argentiniens. Bisher darf er sich nur als Olympiasieger von 2008 bezeichnen. So richtig zufrieden ist er mit sich derzeit nicht. „Es ist nicht meine beste Copa“, sagte der Superstar des FC Barcelona. „Aber das Wichtige ist, dass wir gewonnen haben.“

Mit Kritik sparte Messi auch nicht in Sachen Rasen. „Es ist manchmal schwierig, darauf zu spielen. Es ist beschämend, dass die Copa auf Plätzen wie diesen gespielt wird.“ Messi erzielte in vier Spielen bei der Copa erst ein Tor. Beim 1:1 in der Gruppenphase gegen Paraguay verwertete der Argentinier einen Elfmeter – aus dem Spiel heraus ist Messi noch ohne Treffer.

Elfmeterschuss von Lionel Messi
Reuters/Washington Alves
Ein Elfmetertor gegen Paraguay ist Messis bisher einzige Trefferausbeute bei der Copa America

Während es bei der WM vor einem Jahr Spannungen zwischen dem damaligen Teamchef Jorge Sampaoli und Führungsspielern wie Messi gegeben hat, würde man mit dem derzeitigen Trainer Lionel Scaloni vereint zusammenarbeiten, erzählte Messi. Der Coach habe menschlich eine feine Truppe zusammengestellt. Messi: „Wir haben ein Ziel und arbeiten Hand in Hand.“ Und Scaloni spielte den Ball zurück. „Messi ist Messi, er ist der Beste von allen“, meinte der Teamchef und verwies auch auf die Bedeutung des Kapitäns außerhalb des Spielfeldes.

Brasilien nach Elferschießen im Halbfinale

Im Halbfinale hat Gastgeber Brasilien Heimvorteil. Allerdings in einem Stadion, das auch für eine der schlimmsten Demütigungen der stolzen Fußballnation steht. Am 8. Juli 2014 verlor der damalige WM-Gastgeber in Belo Horizonte das Halbfinale 1:7 gegen Deutschland. In die Runde der besten vier bei der Copa war die „Selecao“ durch ein 4:3 im Elfmeterschießen gegen Paraguay eingezogen.