Verena Preiner
ÖLV/Dario Glavas
Leichtathletik

Rekord für Preiner, Olympialimit für Dadic

Im österreichischen Siebenkampf hat am Wochenende eine Wachablöse stattgefunden. Verena Preiner gewann am Sonntag mit neuem ÖLV-Rekord von 6.591 Punkten das Meeting in Ratingen und schnappte sich die Nummer-eins-Position von der in Deutschland zweitplatzierten Ivona Dadic, die bei ihrem Saisoneinstieg mit 6.461 Zählern das Limit für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio (6.420) überbot.

Preiner stellte gleich sechs neue persönliche Bestleistungen auf, für die 24-Jährige war es bereits der zweite Mehrkampf heuer. Nachdem sie im Mai für Götzis wegen einer Sprunggelenksverletzung hatte absagen müssen, erbrachte sie am 9. Juni mit persönlicher Bestleistung von 6.472 Zählern auf Teneriffa das Olympialimit. Für Dadic, die in den letzten Jahren öfters den österreichischen Rekord verbessert hatte und ihn seit Platz vier bei der EM im Vorjahr in Berlin mit 6.552 Punkten hielt, war es der erste Mehrkampf des Jahres.

Nach vier Bestleistungen Preiners am Samstag über 100 m Hürden (13,42 Sekunden), im Hochsprung (1,80 m), Kugelstoßen (14,34 m) und über 200 m (23,96 Sekunden) kam am Sonntag noch jene im Speerwurf (49,58 m) und über 800 m (2:07,74 Minuten) dazu. Im Weitsprung hatte sie mit 6,16 m ein paar Punkte liegen lassen.

Verena Preiner
ÖLV
Im Hochsprung erzielte Preiner die zweite von insgesamt sechs Bestleistungen

„Der Weitsprung war mit den drehenden Windböen heute sehr schwierig, deshalb bin ich damit sehr zufrieden. Im Speerwurf ist es mir gelungen, ruhig zu bleiben und nur auf die Technik zu schauen. Ich wusste, dann kommt die Weite von alleine. Und bei den 800 m bin ich gelaufen, was ging. Da kann man eh nichts anders machen, ich habe bis zum Schluss um jede Sekunde gekämpft“, sagte Preiner.

Österreichischer Rekord für Preiner

Verena Preiner hat im deutschen Ratingen den österreichischen Rekord im Mehrkampf von Ivona Dadic geknackt.

Der Rekord sei unglaublich. „Ich freue mich so sehr, dass mir das gelungen ist, es ist einfach riesig. Es ist natürlich auch ein Erfolg meiner Betreuer. Wolfgang Adler ist für mich der beste Trainer, ohne ihn wäre ich nicht hier.“ Der angesprochene Adler sieht seinen Schützling noch nicht am Zenit angekommen. „Sie hat sicher noch Reserven, weil sie jetzt noch nicht in Höchstform ist, die ist erst für die WM im Herbst geplant.“ Man habe den Fokus ganz klar auf die Technik gelegt, es gelte nun, dieses Niveau zu halten. „Der Rekord freut und motiviert mich, jetzt noch härter weiterzuarbeiten.“

Dadic trotz Einbruchs im 800-m-Lauf zufrieden

Fünfkampf-Hallen-Vizeweltmeisterin Dadic lieferte bei ihrem Saisondebüt ebenfalls einen starken ersten Tag ab und hatte am Sonntag noch Reserven. Den Weitsprung gewann die EM-Dritte von 2016 mit 6,20 m, den Speerwurf mit 49,64 m. In diesen beiden Disziplinen hat sie mit Dwight Phillips (USA) und Andreas Thorkildsen (NOR) hochdekorierte Trainerunterstützung an Land gezogen.

Ivona Dadic
ÖLV
Ivona Dadic warf den Speer als Beste des gesamten Feldes fast 50 Meter weit

„Bis zum 800er war der Wettkampf megagut, ich war in Richtung Bestleistung unterwegs. Ich habe versucht, mit Verena anzulaufen, aber dann hat es mich einfach zerrissen, aber ich hab’s zumindest probiert“, sagte Dadic, die schließlich 2:15,75 Minuten benötigte. Beim Lauf habe sie gesehen, dass sie noch nicht in Topform sei, aber da habe sie ja noch drei Monate Zeit. „Besser bin ich noch nie in eine Saison eingestiegen, deshalb bin ich voll zufrieden. Verena hat sich den Rekord mit dieser Leistung mehr als verdient. In Doha schlage ich dann zurück“, kündigte die 25-Jährige an. In der Hauptstadt von Katar findet am 2./3. Oktober der WM-Siebenkampf statt.

Den Zehnkampf in Ratingen entschied der deutsche WM-Dritte Kai Kazmirek mit 8.444 Punkten für sich. Der Österreicher Dominik Distelberger hatte bereits am Samstag nach vier Disziplinen wegen Achillessehnenschmerzen aufgeben müssen.