Lionel Messi, (Argentinien) und Gary Medel (Chile) sehen beide die Rote Karte
Reuters/Ueslei Marcelino
Copa America

Messi fliegt bei Argentiniens Sieg

Argentinien hat bei der 46. Ausgabe der Copa America am Samstag mit einem 2:1-Sieg über Chile Platz drei erobert. Gesprächsthema Nummer eins war aber nicht der Trostpreis für die „Albiceleste“, sondern eine Rote Karte für Lionel Messi. Der argentinische Superstar flog nach einem handgreiflichen Disput erst zum zweiten Mal in seiner Karriere vom Platz.

In einem hitzigen Spiel um Platz drei in Sao Paulo überschlugen sich kurz vor der Pause die Ereignisse. Messi wurde nach einer Auseinandersetzung mit Chiles Gary Medel so wie sein Kontrahent mit Rot unter die Dusche geschickt. Für Messi war es die zweite Rote Karte seiner Karriere. Die erste hatte er bei seinem Teamdebüt in Ungarn 2005 unmittelbar nach seiner Einwechslung kassiert.

Die Argentinier führten zum Zeitpunkt des Doppelausschlusses durch Treffer von Sergio Agüero (12.) – nach Vorarbeit von Messi – und Paulo Dybala (22.) mit 2:0. Arturo Vidal (59.) konnte per Elfer in der zweiten Hälfte zwar noch verkürzen, die Niederlage des entthronten Copa-Titelverteidigers aber nicht mehr verhindern. Argentinien gelang damit eine kleine Revanche an den Chilenen. Die jüngsten beiden Finale 2015 und 2016 hatte die „Albiceleste“ gegen den Nachbarn jeweils im Elfmeterschießen verloren.

Lionel Messi, (Argentinien) und Gary Medel (Chile) sehen beide die Rote Karte
AP/Victor R. Caivano
Messi (Mi.) nahm seinen erst zweiten Ausschluss in seiner Karriere fassungslos zur Kenntnis

Die Partie in der Arena Corinthians von Sao Paulo hatte es von Beginn an in sich. Nach einem Foul an Messi reagierte der Barcelona-Stürmer schnell, sein Pass auf Agüero überraschte die Chilenen, der Angreifer von Manchester City agierte vor dem Tor souverän. Dybala legte nach einem weiteren Pass in die Tiefe mit einem Lupfer ins lange Eck nach. Bei den Chilenen fehlte da bereits Stürmer Alexis Sanchez, der nach einer Viertelstunde aufgrund einer Muskelblessur ausgetauscht wurde.

Turbulente Szenen

Die Szene der Partie ereignete sich in der 37. Minute. Messi schubste Medel nach einem Laufduell, Chiles Kapitän revanchierte sich mit einigen Remplern. Schiedsrichter Mario Diaz de Vivar zückte zweimal die Rote Karte, was zu Tumulten auf dem Spielfeld führte. Der Paraguayer hielt auch nach Videostudium an seiner Entscheidung fest.

Lionel Messi, (Argentinien) und Gary Medel (Chile) bei einem Streit
Reuters/Amanda Perobelli
Medel (r.) wollte Messis energisches Zweikampfverhalten nicht auf sich sitzen lassen

Chile kam nach dem Seitenwechsel durch einen von Vidal verwandelten Foul-Elfmeter noch einmal heran. Der Strafstoß wurde nach Videoanalyse gegeben. Die Argentinier ließen sich dadurch aber nicht verunsichern und vergaben ihrerseits noch Chancen auf einen dritten Treffer. Im Copa-Finale trifft Gastgeber Brasilien am Sonntag (22.00 Uhr) in Rio de Janeiro auf Peru.