Schwimmer David Brandl
GEPA/Mario Kneisl
Schwimm-WM

Umsteiger Brandl kämpft um Olympiaticket

Knapp drei Jahre nach seinem Umstieg vom Becken ins Freiwasser steht David Brandl am Dienstag vor seiner großen Bewährungsprobe. Beim 10-km-Bewerb im Rahmen der Schwimmweltmeisterschaft in Gwangju geht es um die ersten zehn Tickets für Olympia 2020 in Tokio. Dreimal war der Oberösterreicher bei Sommerspielen als Beckenschwimmer dabei, nun soll es auch im Open Water klappen.

Sozusagen als Ouvertüre geht es am Samstag (1.00 Uhr MESZ) im Yeosu Expo Ocean Park der im Südwesten Südkoreas gelegenen Stadt über fünf Kilometer um die WM-Medaillen. Brandl ist am vergangenen Wochenende direkt nach Korea geflogen, seit Montag konnte auf der Strecke trainiert werden. Deswegen hat der 32-Jährige auch darauf verzichtet, wie die anderen zehn rot-weiß-roten WM-Aktiven vor dem Flug zum WM-Schauplatz sich beim Pre-Camp in Osaka einzustimmen.

„Das hätte mir nichts gebracht, vorher nach Japan zu fliegen“, meinte Brandl im Gespräch mit der APA. „Ich habe auch zu Hause einen See, wo ich weiß, dass nichts sein kann.“ Wettkampfmäßig hat der Perger vor dem Abflug an den deutschen Meisterschaften teilgenommen. Betreut wird er bei den WM-Rennen von seinem Coach Marco Wolf.

„Muss megaguten Tag haben“

Unter zu erwartenden rund 80 Teilnehmern wird es kein Leichtes, in die Spitze zu kommen. „Ich muss einen megaguten Tag haben, dann ist es möglich“, sagte Brandl, der sich der Härte seiner Aufgabe bewusst ist. „Es ist auch Glückssache.“ Denn es hängt auch davon ab, die „richtige Post“ zu erwischen. Der Athlet des Österreichischen Schwimmverbands (OSV) hält sich im Rennverlauf gerne eher nahe der Spitze auf, da braucht es aber auch Stehvermögen. Wie er es in Gwangju anlegen werde, hänge auch von der Tagesverfassung ab.

„Ein Vorteil für mich ist auf jeden Fall, dass nur maximal zwei Teilnehmer je Land dabei sind“, sagte Brandl. „Rudelbildung“, wie der EM-Dritte mit der langen OSV-Kraulstaffel 2008 es nennt, könnte es kaum geben, also mannschaftstaktisches Verhalten. Sollte es mit dem Olympiaticket am Dienstag nicht klappen, gibt es im Frühjahr noch einen Qualievent, bei dem neun weitere Tokio-Fahrkarten vergeben werden. Dazu kommt je Kontinent noch ein weiterer Startplatz.

OSV-Aufgebot für WM 2019 in Gwangju

Synchronschwimmen (3): Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri
(Duett), Vasiliki Pagona Alexandri (Solo) – alle Schwimm-Union Wien

Freiwasser-Schwimmen (1): David Brandl – 1. Perger SC

Becken-Schwimmen (7): Caroline Pilhatsch – AT Graz, Marlene Kahler – SVS Schwimmen, Lena Grabowski – SU Neusiedl bzw. Felix Auböck – Wasserfreunde Spandau 04, Patrick Staber – SVS Schwimmen, Bernhard Reitshammer – ASV Linz, Valentin Bayer – SU Mödling