Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
GEPA/Matic Klansek
Basketball

Pöltl schiebt im Sommer Extraschichten

Für Jakob Pöltl war der bisherige Sommer arbeitsreich. Bis auf zehn Tage Erholung in Zypern schwitzt Österreichs Pionier in der National Basketball Association (NBA) beim Training für die kommende Saison. Denn der 23-Jährige hat in seinem vierten Jahr in der stärksten Basketball-Liga der Welt einiges vor.

In der im Oktober beginnenden neuen Saison geht es für Pöltl nicht nur um einen Stammplatz bei den San Antonio Spurs, sondern vor allem auch um seine Zukunft in der NBA. Einen Verbleib bei den San Antonio Spurs, die in der vergangenen Saison bereits in der ersten Play-off-Runde an den Denver Nuggets gescheitert waren, kann sich der 23-Jährige, der nach seinem Heimataufenthalt bereits wieder zurück in den USA ist, jedenfalls gut vorstellen.

„Es war ein bisschen ein ungewohnter Sommer, das Trainingsprogramm war noch intensiver als in den letzten Jahren“, erklärte Pöltl im Gespräch mit der APA. Die Motivation für die Extraschichten: „Ich will beweisen, dass ich einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht habe.“ Dann winkt mit Saisonende möglicherweise ein höher dotierter, langfristiger Vertrag. Für seine anstehende vierte Saison in der NBA erhält der 2,13 Meter große Center 3,75 Mio. US-Dollar (3,33 Mio. Euro).

Pöltl wieder in den USA

Österreichs NBA-Star Jakob Pöltl ist nach seinem Heimaturlaub wieder zurück in die USA gereist.

Personalpolitik positiv für Pöltl

Die Spurs haben im Sommer unter anderen Routinier DeMarre Carroll und Power Forward Trey Lyles verpflichtet. Ein ausgewiesener Center kam nicht. Für die Position stehen nur Topstar LaMarcus Aldridge und Pöltl zur Verfügung, die in der Vorsaison auch oftmals gemeinsam auf dem Feld standen. „Das ist für mich auf jeden Fall positiv“, sagte Pöltl. „Da ist ein gewisses Vertrauen da, dass ich die Chance bekomme, mich wirklich zu beweisen und ein größerer Teil dieser Mannschaft zu sein.“

Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
AP/USA TODAY Sports
Pöltl (l.) möchte sich bei den Spurs in der kommenden Saison noch mehr in Szene setzen

Pöltl kann es sich daher gut vorstellen, seinen nächsten Vertrag in der stärksten Liga der Welt in San Antonio zu unterschreiben. Der teamorientierte Spielstil der Spurs würde ihm liegen. Dazu kommen die Zukunftsaussichten bei den Texanern. „Es sind ein paar junge Spieler dabei, die immer besser werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir über die Jahre so ein bisschen das Team übernehmen könnten“, sagte Pöltl.

Mehrere Titelkandidaten

Vorerst gilt es, in der kommenden Saison erneut die Play-offs zu erreichen. „Das wird auf keinen Fall einfach werden“, meinte Pöltl. Durch die vielen Wechsel von Spitzenspielern sei die Western Conference zwar wie die Liga „ausgeglichener, aber alles in allem auch stärker geworden“. Besonders gespannt ist Pöltl auf die Los Angeles Clippers, die unter anderen Finals-MVP Kawhi Leonard von Meister Toronto und Paul George dazugeholt haben.

Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
GEPA/Philipp Brem
Beim Heimaturlaub in Österreich stand auch das erste Nachwuchscamp des NBA-Legionärs auf dem Programm

Einen echten Titelfavoriten kann der Wiener noch nicht ausmachen. Die Ära der Superteams um Ex-Champion Golden State Warriors ist jedenfalls vorbei. „Es sind viele Teams, die jetzt Titelanwärter sind“, sagte Pöltl, „es ist einiges passiert, das ist sicher spannend. Mit so neu zusammengewürfelten Teams ist es aber immer schwer zu sagen, wo dann auch die Teamchemie stimmt und alles zusammenpasst.“

Nationalteam „auf sehr gutem Weg“

Keine Bedenken hat Pöltl, dass die Zusammenarbeit mit dem neuen ÖBV-Nationaltrainer Raoul Korner funktioniert. Er kennt ihn schon aus Jugendbasketball-Zeiten, hat rund um dessen Bestellung im Juni bereits mit ihm gesprochen. „Menschlich halte ich sehr viel von ihm. Ich sehe dem Ganzen sehr positiv entgegen.“ Auch wenn er selbst wegen seiner Verpflichtungen in Nordamerika nur selten beim Nationalteam dabei sein kann. „Aber ich glaube, mit Raoul sind wir grundsätzlich auf einem sehr guten Weg.“