Riyad Mahrez (ALG) und Sadio Mane (SEN)
APA/AFP/Khaled Desouki
Afrikacup

Finale im Zeichen von Mahrez gegen Mane

Der Afrikacup 2019 in Ägypten erschien wie die perfekte Bühne für Mohammed Salah, der seine internationale Karriere auf heimischem Boden so gerne krönen wollte. Ins Rampenlicht rückten aber mit dem Senegalesen Sadio Mane und dem Algerier Riyad Mahrez andere Premier-League-Stars und stahlen ihm die Show. Am Freitag (21.00 Uhr) stehen die zwei einander im Finale in Kairo gegenüber.

Mane, Clubkollege von Salah bei Champions-League-Sieger Liverpool, soll beim ersten Afrikacup-Triumph von Senegal überhaupt Regie führen. Die „Löwen von Teranga“, im Ranking des Internationalen Fußballverbands (FIFA) auf Position 22 nominell die derzeit Besten aus Afrika, wollen damit ihr Image als ewige Verlierer beim afrikanischen Kontinentalturnier ablegen.

Die Hoffnungen Algeriens ruhen dagegen auf Mahrez vom englischen Meister Manchester City. Die beiden Teams spielen am Sonntag schon das zweite Mal im Turnierverlauf gegeneinander. In der Gruppenphase setzte sich Algerien, der Afrikacup-Sieger 1990, knapp mit 1:0 durch.

Riyad Mahrez (ALG) und Sadio Mane (SEN)
AP/Hassan Ammar
Als Kapitän seiner Mannschaft wird nach dem Finale entweder Riyad Mahrez oder Sadio Mane den Pokal entgegennehmen

Afrikacup-Sieg mehr wert als Cluberfolge

Mane ist wie Mahrez Flügelstürmer, beide sind wendig, schuss- und dribbelstark. Und beide geben trotz der jüngsten Erfolge im Clubfußball offen zu, dass der Gewinn des „Coupe d’Afrique des Nations“, wie es offiziell auf Französisch heißt, etwas Spezielles wäre.

„Für mein Land zu gewinnen, das den Afrikacup noch nie gewonnen hat, wäre wunderbar. Ich bin sogar bereit, den Champions-League-Sieg gegen den Afrikacup einzutauschen“, sagte der 27-jährige Mane. „Die Rückkehr nach Dakar wäre dann unvorstellbar. Das wäre mein verrücktester Traum.“

Der ein Jahr ältere Mahrez, der in einem Vorort von Paris geboren wurde, meinte: „Im Finale des Afrikacups zu stehen, ist unglaublich. Ich denke, wir waren bisher sehr gut in dem Turnier. Wir haben zwölf Tore geschossen und nur zwei bekommen, das gibt uns Selbstvertrauen.“

Mane und Mahrez mit offener Rechnung

Algeriens Coach Djamel Belmadi hatte sich vor dem Turnier etwas skeptisch bezüglich der Führungsrolle von Mahrez gezeigt. „Ich mag es nicht, Spieler hervorzuheben. Wir müssen etwas weniger Fokus auf Mahrez richten“, sagte er. Der Spieler antwortete mit drei Toren, zwei davon mit dem Prädikat sehenswert. Das Halbfinale entschied Mahrez mit einem Freistoß in der 95. Minute. Auch Mane traf bereits dreimal, wenngleich der Ex-Salzburger auch schon zwei Elfer vergab.

Keiner der beiden Offensivkünstler hatte vor der diesjährigen Ausgabe eine besonders glückliche Beziehung zum Afrikacup gehabt. 2015 erreichte Mahrez mit Algerien immerhin das Viertelfinale, scheiterte dort am späteren Champion Elfenbeinküste. 2017 kam schon in der Gruppenphase das Aus. Mane kam mit Senegal 2015 nicht über die Gruppe hinaus, zwei Jahre später war im Viertelfinale Endstation. Beide haben also eine offene Rechnung zu begleichen.