Christoph Leitgeb
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Bundesliga

Leitgeb nach zwölf Jahren wieder Grazer

Nach zwölf erfolgreichen Jahren und 15 Titeln bei Serienmeister Red Bull Salzburg kehrt Christoph Leitgeb zum SK Puntigamer Sturm Graz zurück. „Es fühlt sich sehr gut an, wieder hier zu sein“, sagte der 34-jährige Mittelfeldmann, der einen Einjahresvertrag unterschrieb und bei seinem Jugendverein noch einmal durchstarten will.

Sturm-Sportgeschäftsführer Günter Kreissl zeigte sich in einer Clubaussendung überzeugt, den Kader verbessert zu haben. „Spieler, die so viel gesehen und erreicht haben wie Christoph Leitgeb, können einen unschätzbaren Mehrwert für eine Mannschaft darstellen.“ Leitgeb, der bei Salzburg nicht mehr über die Rolle als „Edelreservist“ hinausgekommen war, will seine Karriere in Graz nicht nur ausklingen lassen. "Natürlich habe ich noch Ziele und diese möchte ich gemeinsam mit der Mannschaft erreichen.“

Die Grazer sind nun vor allem noch auf der Suche nach einem Angreifer. „Jeder von unseren Stürmern hat gewisse Qualitäten, aber keine einzige herausragende, große Stärke. Ich wünsche mir eine klare Nummer eins im Sturm“, hatte Trainer Nestor El Maestro am Donnerstag klargestellt. Allerdings ist dem gebürtigen Serben mittlerweile klar, dass die Grazer auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge machen können.

El Maestro von Budget überrascht

El Maestro schwingt zwar seit etwas mehr als einem Monat das Trainerzepter bei Sturm, dass sein neuer Club den Gürtel finanziell allerdings derart eng schnallt, hatte der 35-Jährige zuvor nicht gewusst. El Maestro hätte nämlich noch gerne Verstärkungen auf drei Positionen – einen zentralen Mittelfeldspieler, Linksverteidiger und Stürmer – für die neue Saison geholt. Zumindest einen erfahren Mittelfeldspieler haben die Grazer mit Leitgeb nun gefunden.

Das Korsett ist für El Maestro überraschend eng. „Das wusste ich jetzt nicht so. Ich meine das aber nicht negativ. Es ist ein Zeichen dafür, wie seriös ein Verein geführt wird“, wurde El Maestro am Mittwoch in der APA zitiert. Und mit Rückkehrer Thorsten Röcher habe Sturm schon zuvor „Entscheiderqualität“ dazubekommen. „Und wir haben einige Spieler, die mehrere Positionen spielen können. Von daher ist es kein großes Desaster, wenn kein linker Verteidiger zu uns stößt. Das können wir schon kompensieren.“

Sturm-Trainer Nestor El Maestro mit Spielern
GEPA/Christian Walgram
Ob mit Bart oder wie hier ohne: El Maestro versucht seit einem Monat Sturm sein System einzutrichtern

El Maestro legt sich nicht fest

Nach einer Saison mit mehr Niederlagen als Siegen soll El Maestro Sturm wieder in ruhigere Gewässer führen. Der Ausblick auf die Saison bleibt vage. Saisonziele? „Es gibt keine in Blut geschriebene Zahl. Ist Platz vier nicht erfolgreich, durchschnittlich oder gar erfolgreich? Darüber gibt es verschiedene Meinungen.“ Europacup? „Das EL-Play-off wäre ein Traum, oder?“ Dafür müsste sein Truppe zwei Runden überstehen. Grundsätzlich habe sich in Graz im vergangenen Jahrzehnt kaum etwas verändert. „Wir wissen alle, was eine erfolgreiche und eine durchschnittliche Saison bei Sturm bedeutet.“

Auch auf das sportliche Gesicht, das die Schwarz-Weißen in der am 26. Juli beginnenden Bundesliga-Saison zeigen sollen, wollte sich El Maestro nicht festlegen. „Ich will gewinnen. Wenn es auch attraktiv ist, dann ist es ein Bonus“, sagte der 35-Jährige. Fix ist für ihn nur: „Die Leute freuen sich, wenn Sturm gewinnt. Und sie leiden, wenn Sturm verliert. Ich glaube, wir können besser abschneiden als letzte Saison. Das ist jetzt vielleicht nicht besonders schwer, aber man darf nicht vergessen, es gibt zwei Großvereine, die dasselbe sagen werden.“