Schwimmerin Marlene Kahler
GEPA/Hans Oberlaender
Schwimm-WM

Auftakt ohne OSV-Finalteilnahme

Die österreichischen Beckenschwimmer waren bei der WM im südkoreanischen Gwangju am Sonntag zum ersten Mal im Einsatz, das angetretene Trio Felix Auböck, Marlene Kahler und Valentin Bayer verpasste dabei das Finale bzw. Semifinale.

Auböck hatte sich über 400 m Kraul Hoffnungen auf den Endlauf gemacht, er verpasste diesen aber klar. In 3:48,78 Minuten belegte der Niederösterreicher Rang 13 und verfehlte neben dem Finale (+ 2,44 Sekunden) auch die angestrebte Olympic Qualifying Time (3:46,78) für ein Fixticket bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Tokio um zwei Sekunden.

„Es ist das schlechteste Ergebnis, das ich mir vorher vorstellen konnte und ich bin sehr enttäuscht“, sagte Auböck. „Aber was soll’s. Abhaken und nach vorne schauen. Körperlich bin ich definitiv besser, als das Ergebnis zeigt. Am Anfang habe ich viel zu viel Zeit liegen gelassen. Das kann man nicht mehr aufholen.“

Enttäuschung für Auböck bei Schwimm-WM

Der Österreicher bleibt über 400 m Kraul vier Sekunden über seinem Rekord und verpasst damit das Olympialimit.

Volle Konzentration auf die 800 m

Auböck war vor zwei Jahren bei der WM in Budapest über 400 m Kraul Fünfter geworden und hatte sich deshalb auch für diesmal einiges ausgerechnet. Sein in Ungarn aufgestellter und nach wie vor gültiger österreichischer Rekord steht bei 3:44,19 Minuten.

Schwimmer Felix Auböck
GEPA/Philipp Brem
Für Auböck verlief der erste WM-Einsatz nicht nach Plan

Der 22-Jährige verzichtet nun kurzfristig auf ein Antreten am Montag über 200 m Kraul und konzentriert sich auf seinen dann schon letzten WM-Einsatz am Dienstag über 800 m Kraul. „Die werde ich viel aggressiver angehen und versuchen, gleich vorne mitzuschwimmen. Ich will hier die Olympiaqualifikation schaffen.“

Kahler mit persönlichem Rekord

Kahler war ebenfalls über 400 m Kraul im Einsatz, wie auf dieser Strecke zu erwarten war, kam auch sie als 14. nicht ins Finale, das sie um 3,39 Sekunden verpasste. Mit 4:10,49 Minuten verbesserte sie aber ihre gut ein Jahr alte Bestmarke um 1,13 Sekunden. Und das, obwohl sie im Frühjahr verletzungsbedingt sechs Wochen Training verpasst hatte.

„Wir haben die Technik umgestellt auf Dreifachatmung. Das ist voll aufgegangen. Persönliche Bestzeit bei einer WM zu schwimmen ist schon sehr cool“, sagte die 19-Jährige. „Auf das Finale über 400 hatte ich keine Chance, deshalb haben wir etwas probiert, und es hat funktioniert. Das gibt viel Selbstvertrauen auch für die 1.500 m morgen und die weiteren Starts.“

Ihr fehlen über 400 m Kraul nun noch 2,59 Sekunden auf die fixe Olympianorm, die Niederösterreicherin hat das Limit über 1.500 m Kraul aber schon erbracht.

Bayer nach Rang 36 „echt angefressen“

Valentin Bayer belegte über 100 m Brust in 1:01,68 Minuten Rang 36 und blieb 1,93 Sekunden hinter einem Finalplatz bzw. 0,85 Sekunden über seiner Bestzeit. Auböck und Kahler schafften am Sonntag zumindest das Limit für die EM in Budapest im Mai 2020, Bayer mit seiner Zeit nicht.

Entsprechend unzufrieden war er nach dem Rennen: „Das war eine Zeit für eine Jugend-WM, aber nicht für eine WM. Ich habe viel zu hektisch begonnen und bin echt angefressen. Da hat nichts gepasst. Gleich von Beginn weg. Die 200 m müssen viel besser funktionieren. Ich weiß, dass ich viel besser drauf bin, als ich heute gezeigt habe.“

Drei OSV-Starts am Montag

Am Montag sind mit Kahler (1.500 m Kraul), Caroline Pilhatsch und Bernhard Reitshammer (jeweils 100 m Rücken) drei OSV-Athleten im WM-Einsatz. „Ich freue mich schon auf meinen ersten Bewerb, ich bin gut in Form“, erklärte Pilhatsch. „Das Ziel ist natürlich das Semifinale. Dazu wird eine Zeit um eine Minute nötig sein. Ich hoffe, dass ich das schaffe und vielleicht auch das Olympialimit.“

Ebenso Bernhard Reitshammer, der seinen ersten von fünf geplanten WM-Starts hat: „Ziel ist ganz klar das Semifinale und wie für alle anderen auch das Olympialimit. Ich glaube, dass ich beides schaffen kann. Körperlich fühle ich mich sehr wohl und bin gut drauf. Natürlich bin ich auch ein wenig nervös, aber eine gewisse Anspannung muss sein. Eine WM ist ja nichts Alltägliches. Ich freue mich schon sehr auf morgen.“

OSV-WM-Aufgebot im Beckenschwimmen

Damen:

  • Lena Grabowski (SU Neusiedl): 200 m Rücken
  • Marlene Kahler (SVS Schwimmen): 200, 400, 800 und 1.500 m Kraul
  • Caroline Pilhatsch (AT Graz): 50 und 100 m Rücken

Herren:

  • Felix Auböck (Wasserfreunde Spandau 04): 400 und 800 m Kraul
  • Valentin Bayer (SU Mödling): 100 und 200 m Brust
  • Bernhard Reitshammer (ASV Linz): 50 m Kraul, 50 m Rücken, 50 m Brust, 100 m Rücken, 200 m Lagen
  • Patrick Staber (SVS Schwimmen): 400 m Lagen