Szene aus dem Match Haugesund gegen Sturm
GEPA/Mario Buehner
Europa League

Sturm legt Fehlstart in Quali hin

Sturm Graz hat den Start in die internationale Fußballsaison am Donnerstag vergeigt. Beim norwegischen Außenseiter FK Haugesund unterlag das Team von Neotrainer Nestor El Maestro am Donnerstag mit 0:2 (0:0) und muss vor dem Rückspiel eine Woche später um den Aufstieg in die dritte Qualifikationsrunde der Europa League kräftig zittern.

Bei Sturms fünfter internationaler Niederlage in Folge wurden Erinnerungen an schwache Grazer Europacup-Auftritte der Vorjahre im hohen Norden wach. Der aktuelle Achte der norwegischen Ganzjahresmeisterschaft feierte dank Treffern von Kevin Krygaard (51.) und Niklas Sandberg (64.) einen durchaus verdienten Erfolg.

Wie schon im Vorjahr, als Sturm in der EL-Quali an AEK Larnaka scheiterte, droht den Steirern gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner das Aus. Beim Wiedersehen mit Haugesund am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr) muss man zudem in Graz ein „Geisterspiel“ absolvieren, nur Jugendliche unter 14 Jahren werden im Stadion sein.

Jubel bei Haugesund
GEPA/Mario Buehner
Der FK Haugesund freute sich gegen Sturm Graz über einen 2:0-Heimsieg

Haugesund bemühte sich vor 3.500 Zuschauern um einen guten Start und gab in den ersten Minuten auch den Ton an. In der 18. Minute hatte Sturm, das dieselbe Startelf wie beim 4:1-Cupsieg in Anif sechs Tage davor aufbot, Glück: Nach einer Ecke zappelte der Ball infolge eines Köpflers bereits im Netz, der lettische Schiedsrichter Donatas Rumsas entschied aber auf Abseits.

Gegentore nach Lattenpech

In der Folge kam Sturm gegen die weiterhin mutigen Norweger besser ins Spiel, hatte zwar nicht mehr Anteile, aber die besseren Chancen. Kurz vor der Pause ließ Jakob Jantscher mit einem herrlichen Schuss aus gut 20 Metern die Latte erzittern (45.+2), schon nach genau einer halben Stunde hatte der Routinier das Tor relativ knapp verfehlt. Kurz danach war einem Versuch von Hosiner kein Glück beschieden (31.).

Die zweite Hälfte begann mit einem Magenschlag für die „Blackys“: Ein schlecht verteidigter Freistoß wurde Beute von Krygaard, bei dessen Schuss ins lange Eck Siebenhandl keine Chance hatte. Anstelle des Ausgleichs durch Markus Pink, der per Kopf verfehlte (61.), fiel in der 64. Minute noch das 2:0, auch diesmal machte die Grazer Abwehr keine gute Figur. Sturm bemühte sich zwar weiter um den Anschlusstreffer, blieb dabei aber weitgehend harmlos. Im Finish war Haugesund sogar das aktivere Team.

Stimmen zum Spiel:

Nestor El Maestro (Sturm-Trainer): „Natürlich sind wir vom Ergebnis enttäuscht. Wir brauchen jetzt ein kleines Wunder zu Hause, um weiterzukommen. Wir werden aber nicht aufgeben. Es war ein körperbetontes Spiel mit viel Kampf, in dem die entscheidenden Szenen leider nicht zu unseren Gunsten verlaufen sind. Die wenigen Chancen, die wir hatten, haben wir nicht genutzt. Haugesund hat aus seinen wenigen Chancen leider zwei Tore gemacht. Das Ergebnis ist gefühlt weit weg von desaströs, aber natürlich sehr, sehr enttäuschend.“

Jakob Jantscher (Sturm-Mittelfeldspieler): „In den ersten 20 Minuten hat Haugesund richtig Gas gegeben, danach haben wir uns ein wenig erfangen. Wir hatten dann mehr vom Spiel und hätten aus unseren Chancen auch ein Tor machen können. Durch zwei sehr unnötige Gegentreffer haben wir schließlich das Spiel verloren.“

Jostein Grindhaug (Haugesund-Trainer): „Wir haben es mehr gewollt als Sturm Graz und haben einfach schneller gespielt. Da ist es vielleicht ein Vorteil, dass wir inmitten der Meisterschaft stehen.“

Europa-League-Quali, 2. Runde, Hinspiel

Donnerstag:

FK Haugesund – SK Sturm Graz 2:0 (0:0)

Haugesund, 3.500, SR Rumsas (LIT)

Torfolge:
1:0 Krygaard (51.)
2:0 Sandberg (64.)

Haugesund: Sandvik – Desler, Bergqvist, Hansen, Pedersen – Krygaard, Tronstad, Leite – Velde (93./Ndayisenga), Kone (76./Samuelsen), Sandberg

Sturm: Siebenhandl – Sakic (71./Koch), Avlonitis, Spendlhofer, Schrammel – Ljubic, Dominguez – Pink (65./Lema), Kiteishvili, Jantscher – Hosiner (71./Eze)

Gelbe Karten: Kone, Samuelsen bzw. Sakic, Schrammel, Dominguez, Ljubic, El Maestro (Trainer)

Rückspiel am Donnerstag, 1. August, 20.30 Uhr, in Graz.

Sieger in der 3. Qualifikationsrunde gegen Verlierer des CL-Quali-Duells PSV Eindhoven – FC Basel (Hinspiel: 3:2)