Martin Ermacora (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Beachvolleyball

Ermacora/Pristauz freuen sich über Bronze

Martin Ermacora und Moritz Pristauz haben am Sonntag bei der Beachvolleyball-EM in Moskau kampflos die Bronzemedaille geholt. Da die Polen Piotr Kantor/Bartosz Losiak aufgrund einer Verletzung von Kantor nicht mehr zum Spiel um Platz drei antreten konnten, wurden die Österreicher zum Sieger erklärt.

Im Kampf um den Einzug in das Finale waren Ermacora/Pristauz zuvor den Russen Konstantin Semenow/Ilja Leschukow mit 0:2 (17,16) unterlegen. Die Lokalmatadore verloren schließlich gegen die Saisondominatoren Anders Mol/Christian Sörum (NOR/1) 0:2 (12,18) und mussten sich mit Silber zufriedengeben. Mol/Sörum hatten sich im Halbfinale gegen Kantor/Losiak mit 2:1 (-22,17,9) durchgesetzt. Für den Umschwung in einer spannenden Partie sorgte dabei die Verletzung von Kantor, der im zweiten Satz umknickte, das Halbfinale aber trotzdem zu Ende spielte.

„Ich werde es erst glauben, wenn man mir die Medaille umgehängt hat“, wird Pristauz auf der EM-Website zitiert. „Das war das beste Turnier, das wir bisher in unserer Karriere gespielt haben. Natürlich ist es nicht erfreulich, wenn sich jemand verletzt. Das ist für das polnische Team äußerst unglücklich. Wir freuen uns aber dennoch, dass wir uns mit einer Medaille belohnen konnten.“ Und Ermacora ergänzte: „Unser Ziel war es, die Gruppenphase zu überstehen. Wir haben nicht damit gerechnet, so weit zu kommen. Das ist wie ein Märchen für uns.“

Siegesserie nach Auftaktniederlage

Für das ÖVV-Duo ist EM-Bronze bei den Titelkämpfen in Moskau die Krönung eines sensationellen Erfolgslaufs. Nach einer 1:2-Niederlage zum Gruppenauftakt gegen die Tschechen Ondrej Perusic/David Schweiner starteten der 25-jährige Tiroler Ermacora und der 23-jährige Steirer Pristauz eine Siegesserie, die nach fünf Erfolgen hintereinander erst im Halbfinale zu Ende ging. Auf dem Weg dorthin setzten sich die beiden Österreicher unter anderen im Achtelfinale gegen die russischen Weltmeister Wjatscheslaw Krasilnikow/Oleg Stojanowski mit 2:0 durch.

Ermacora/Pristauz jubeln über EM-Medaille

Martin Ermacora und Moritz Pristauz profitieren von der Verletzung eines Gegners und erobern bei der Beachvolleyball-EM in Moskau Bronze.

Im Halbfinale hatten Ermacora/Pristauz gegen die klaren Favoriten Semenow/Leschukow zunächst noch sehr gut mitgehalten. Denn bis zum 15:15 im ersten Satz führten die als Nummer 23 gesetzten Außenseiter gegen die Weltranglistenneunten, die Nummer drei des Turniers, noch, ehe sich das Blatt wendete. Im zweiten Durchgang bäumte sich das ÖVV-Duo bei 5:8 noch einmal auf und glich auf 9:9 aus. Auch ein 10:12 egalisierten Ermacora/Pristauz noch, dann stellten die Russen aber endgültig die Weichen zum Sieg in zwei Sätzen.

Erfolg als Auftrag für die Zukunft

Für den Österreichischen Volleyballverband (ÖVV) war es die insgesamt achte EM-Medaille (dreimal Gold, dreimal Silber, zweimal Bronze) bei Europameisterschaften. Zuletzt hatten Clemens Doppler/Alexander Horst 2014 in Cagliari EM-Bronze geholt. „Diese Medaille tut dem gesamten österreichischen Team gut“, sagte ÖVV-Präsident Gernot Leitner. „Trotzdem sind wir im ÖVV gefordert, gleich nach den Staatsmeisterschaften die Weichen für die Zukunft zu stellen, um mehr aus den Möglichkeiten, vorhandenen SpielerInnen und vorhandenen Ressourcen herauszuholen. Im Beachvolleyball muss viel zusammenpassen, um ganz vorne zu landen. Das kann man nicht immer auf Größe und Schnelligkeit reduzieren.“