Usain Bolt
GEPA/Wolfgang Grebien
Leichtathletik

Bolts Rekordlauf in eine neue Dimension

Der 16. August 2009 ist untrennbar mit einer der größten Sternstunden in der Geschichte der Leichtathletik verbunden. Sprint-Superstar Usain Bolt flog bei der Leichtathletik-WM in Berlin über 100 m in 9,58 Sekunden förmlich ins Ziel und unterbot seinen eigenen, ein Jahr zuvor aufgestellten Weltrekord noch einmal um über eine Zehntelsekunde.

Zehn Jahre nach seinem phänomenalen Rekordlauf im Berliner Olympiastadion ist der 32-jährige Jamaikaner, der die Strecke als bisher einziger Mensch unter 9,6 Sekunden zurückgelegt hat, immer noch „sehr stolz – dass ich damals diese Zeit gelaufen bin und dass sie zehn Jahre später noch immer Rekord bedeutet“. Das sagte Bolt in einem Interview des Onlineportals Sportbuzzer (Donnerstag-Ausgabe).

Der achtmalige Olympiasieger und elfmalige Weltmeister rechnet wie die meisten Experten nicht damit, dass die Fabelzeit bald unterboten wird. „Ich sage immer, dass Rekorde dazu da sind, gebrochen zu werden. Eines Tages wird da jemand sein, der meine Zeiten unterbieten kann. Ich hoffe aber, dass ich noch eine Zeit lang der schnellste Mann der Welt bleibe“, sagte Bolt. „Die aktuelle Sprinter-Generation muss noch schneller werden, um an meine Rekorde heranzukommen.“

Bolt hielt sogar Zeit von 9,40 für möglich

Der 32-jährige Jamaikaner hatte bei der WM 2009 in Berlin auch einen 200-m-Weltrekord mit 19,19 Sekunden aufgestellt. „Ich hatte das Gefühl, dass ich diese Zeiten sogar noch verbessern könnte. Das haben Verletzungen leider verhindert“, sagte Bolt, der nach der WM 2017 in London seine einzigartige Karriere beendet hat. „Ich kann 9,40 laufen“, war sich der Weltrekordhalter unmittelbar nach der WM in Berlin sogar sicher.

Usain Bolt
GEPA/Witters/Valeria Witters
Bolt traute sich vor zehn Jahren über 100 m sogar eine Zeit von 9,40 Sekunden zu

Kurzer Traum von Karriere als Fußballer

Nach seinem Rücktritt versuchte sich Bolt als Fußballer, gab diese Karriere aber wieder auf, nachdem er im Vorjahr wochenlang mit dem australischen Club Central Coast Mariners trainiert hatte. Die Vertragsverhandlungen scheiterten letztlich, unter anderem an den Gehaltsforderungen des Sprint-Weltrekordlers. „Es war eine gute Erfahrung“, sagte Bolt danach. „Ich habe es einfach genossen, in einer Mannschaft zu sein. Es war ganz anders als Leichtathletik, und es hat Spaß gemacht.“

Sein neues Leben sei nun „sogar stressiger als vorher – aber in einer anderen Art. Ich arbeite hart für meine Sponsoren, Partner und vor allem meine Stiftung.“ Gleichzeitig betonte er: „Aber ich genieße dieses Leben sehr. Ich kann endlich trinken und essen, was ich will. Und ich muss nicht mehr darauf achten, früh ins Bett zu gehen.“