Enttäuschung bei der Austria
APA/Hans Punz
Europa League

Europacup-Aus mit Folgen für Austria

Nach dem Aus in der Europa-League-Qualifikation leckt die Wiener Austria ihre Wunden. 2:5 lautete die Gesamtbilanz gegen Apollon Limassol, der Traum von der Gruppenphase platzte gegen einen nicht übermächtigen Gegner früh. Das Europacup-Aus nach dem 1:3 am Donnerstag in Nikosia hat sportliche und wirtschaftliche Folgen für die „Veilchen“.

Die im Mai noch zelebrierten Freude über die Qualifikation für das internationale Geschäft ist vorerst Katzenjammer gewichen. Punkte für ihre Europacup-Setzung holte die Austria mit den zwei Niederlagen gegen Apollon nicht. Die 2016 und 2017 noch in der Europa League spielenden Wiener haben in den vergangenen zwei Saisonen international überhaupt nicht angeschrieben und werden damit auch künftig als ungesetztes Team schwere Aufgaben zu meistern haben.

Finanziell hat sich der Europacup für die Austria auch nicht rentiert. Die dritte Qualifikationsrunde wird mit plus minus null abgeschlossen. Im Budget kalkuliert hat der Club mit dem Erreichen des Play-off, wie Manager Markus Kraetschmer anmerkte. Auffangen könnte die Austria das durch einen Spielerabgang. So ist beispielsweise die Zukunft von Tarkan Serbest offen. Der vergangene Saison in die Türkei verliehene Mittelfeldspieler könnte den Club noch verlassen.

Bitterer Abschied

Das Europacup-Aus nach dem 1:3 am Donnerstag in Nikosia hat sportliche und wirtschaftliche Folgen für die Wiener Austria.

„Apollon verdient aufgestiegen“

„Limassol war in beiden zweiten Spielhälften das klar bessere Team und ist verdient aufgestiegen“, sagte Ilzer Donnerstagabend in den Katakomben des GSP Stadions von Nikosia. Zwar haderte er wie seine Spieler mit der Entscheidung des polnischen Referees Pawel Gil, bei einer leichten Berührung von Austrias Torschützen Maudo Jarjue (18.) kurz vor der Pause auf Strafstoß für Apollon zu entscheiden. Das 1:1 durch Serge Gakpe (45.+2) war der Anfang vom Ende für die Austria. Die Gäste konnten danach nicht mehr zulegen.

Trainer Christian Ilzer
GEPA/Ch. Kelemen
Für Trainer Christian Ilzer und seine Austria ist die Europacup-Saison bereits beendet

„Durch den Elfmeter hat sich an der Situation nichts geändert. Aber wir haben es nicht geschafft, dem Spiel eine Wende zu geben“, sagte Ilzer. Er ließ durchblicken, dass die Austria auch der berühmte innere Schweinehund plagt. Bei Rückschlägen wankt das auf Zypern im 3-4-3-System eingelaufene Gefüge. So sah Ilzer das Resultat gegen Limassol als Kopfsache: „Wenn wir in Rückstand sind, resignieren wir zu leicht, geben das Spiel zu leicht her. Da müssen wir unseren Plan durchziehen und an das Ergebnis glauben.“

„Nach dem 1:2 war es vorbei“

Mag der Spielverlauf nach dem Hinspiel – als die Zyprioten kurz nach der Pause zuschlugen – auch auf der Mittelmeer-Insel ungünstig für die Violetten gewesen sein, war ein Aufbäumen nach dem Eigentor von Johannes Handl (55.) nicht erkennbar. „Nach dem 1:2 war es quasi vorbei“, meinte dazu Florian Klein. Lediglich ein Freistoß von Grünwald hätte die Wende einleiten können. Eine Chance aus dem Spiel heraus erarbeiteten sich die Austrianer nicht mehr. Apollon traf indes noch mit einem leicht abgefälschten Schuss von Giannis Gianniotas (67.).

Grünwald sah „kleine Details“, die in einer Partie auf Augenhöhe gegen die Austria gelaufen seien. „Wir hätten locker 2:0, 3:0 führen können. Natürlich haben wir beigetragen, indem wir die Konter nicht gut genug fertig gespielt haben“, so der Kapitän. In der Phase nach der Führung versäumte man es, die Räume zu nutzen. „Nach dem 0:1 hat das Team Druck gefühlt“, meinte Apollon-Trainer Sofronis Avgousti. Seine Legionärsauswahl überspielte das mit Abgebrühtheit.

So hadert Ilzer zum vierten Mal in dieser Saison mit einer Niederlage. „Dieses Spiel hätte viel mehr hergegeben“, sagte der 41-Jährige. Er muss das Team auf die nächsten Aufgaben einschwören, nachdem ein erstes Saisonziel, der Einzug in die Gruppenphase, unerreicht geblieben ist. In der Bundesliga geht es am Sonntag zu Hause gegen Schlusslicht Admira. Grünwald betonte: „Wir wollten in die Europa League, haben es leider nicht geschafft. Aber wir dürfen uns in der Meisterschaft nicht davon beeindrucken lassen. Wir müssen schauen, dass wir dort und im Cup noch sehr viel Spaß in dieser Saison haben.“