Lukas Grgic (Tirol)  und Thomas Sabitzer (LASK)
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Tirol bremst Erfolgslauf von LASK ein

Der LASK hat seine weiße Weste in der tipico-Bundesliga verloren. Die Oberösterreicher kamen am Samstag im Heimspiel gegen Aufsteiger WSG Swarovski Tirol über ein 1:1 nicht hinaus und gaben in der vierten Runde erstmals Punkte ab. Für Valerien Ismael war es das erste Unentschieden im siebenten Pflichtspiel nach zuvor sechs Erfolgen. Dadurch fielen die Linzer zwei Punkte hinter Leader Salzburg zurück.

Zlatko Dedic (44.) brachte den Außenseiter vor 5.338 Zuschauern in Pasching voran, Joker Philipp Wiesinger (81.) sicherte dem LASK aber noch einen Punkt. Der Vizemeister verabsäumte es, Selbstvertrauen für das am Dienstag anstehende Play-off-Hinspiel zur Champions League im Linzer Stadion gegen Club Brügge zu tanken.

Als Generalprobe konnte man das Duell mit den Tirolern aber nicht bezeichnen. Ismael hatte sein Team gegenüber dem grandiosen 3:1-Sieg gegen den FC Basel in der dritten Qualirunde am Dienstag gleich an acht Positionen verändert. Nur Goalie Alexander Schlager, Kapitän Gernot Trauner und James Holland blieben im Team.

Remis zwischen LASK und Tirol

Nach drei Ligasiegen in Serie muss der LASK bei Aufsteiger Tirol den ersten Punkteverlust in dieser Saison hinnehmen.

Tirol trifft aus dem Nichts

Das lief mit einem Durchschnittsalter von etwas mehr als 23 Jahren auf, der 20-jährige Andres Andrade gab sein Debüt in der Bundesliga. Die fehlende Feinabstimmung war bei den Hausherren wenig überraschend ersichtlich, trotzdem waren sie klar dem Führungstreffer näher. Thomas Sabitzer kam glücklich im Strafraum an den Ball, schoss aber am langen Eck vorbei (14.).

Nach einer halben Stunde hatten die Linzer Pech. Stefan Hager zog den ebenfalls mit den Händen arbeitenden Marko Raguz im Strafraum nieder, der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Felix Ouschan blieb aus. Zudem ging ein Raguz-Volley aus guter Position deutlich daneben (41.).

Die Tiroler suchten ihr Heil wie gewohnt im Konter, blieben aber harmlos. Aus dem Nichts gelang ihnen trotzdem das 1:0. Nach einer Grgic-Flanke wurde Dedic völlig allein gelassen, und der slowenische Stürmer ließ mit seiner Direktabnahme Schlager keine Chance. Es war das erste Gegentor des LASK in dieser Saison.

Verdienter Ausgleich für den LASK

Gleich nach dem Wiederbeginn bewahrte Schlager sein Team im neuerlichen Duell mit Dedic vor dem 0:2 (51.). Sonst schnürten die Oberösterreicher die Gäste weitgehend in der eigenen Hälfte ein, hatten aber vorerst Probleme, sich Topchancen herauszuarbeiten. Eine fand Raguz vor, der 21-jährige ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler fand aber in Ferdinand Oswald seinen Meister (70.). Auf der anderen Seite zeigte Schlager bei einem Dedic-Abschluss nach schönem Konter eine Glanzparade (73.).

Da waren Peter Michorl und Wiesinger bereits auf dem Feld. Die Hereinnahme der beiden Stützen machte sich für die Linzer noch bezahlt. Eine Ecke von Michorl lenkte Wiesinger am kurzen Eck mit der Zehenspitze ins Tor. Danach wäre für die Gastgeber auch noch der Sieg möglich gewesen, Oswald hielt aber einen Frieser-Schuss (86.). Dadurch konnte Wattens-Trainer Thomas Silberberger zufrieden die Heimreise antreten. Sein Team hält nach einem Sieg, zwei Unentschieden und einer Niederlage bei fünf Punkten.

Spieler von Tirol jubeln
GEPA/Christian Ort
Der Aufsteiger aus Wattens durfte mit dem Remis am Ende zufrieden sein

Stimmen zum Spiel:

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Kompliment an Tirol, es war eine starke Leistung vom Gegner, der uns alles abverlangt hat. Das Spiel ist phasenweise auf des Messers Schneide gestanden. Kompliment auch an meine Jungs in dieser Konstellation. In der zweiten Hälfte hat die Mannschaft Moral bewiesen. Durch Sabitzer hatten wir gute Torchancen, er hat halt noch nicht die Ruhe und ist noch jung. Letztendlich war es ein gerechtes Unentschieden. Ich bin zufrieden, auch mit dem Rotationsprinzip. Nach vier Spielen zehn Punkte, das kann sich sehen lassen.“

Thomas Silberberger (Tirol-Trainer): „Wir haben ein tolles Match gesehen. Wir wussten, wenn wir den LASK über die Seiten beschäftigen, können wir Nadelstiche setzen, so auch beim 0:1. In der zweiten Hälfte war der LASK dann stärker, auch mit dem Publikum im Rücken. Zum Schluss waren beide nicht mehr bereit, viel mit dem Ball nach vorne zu machen. Die Umstellung auf Viererkette hat funktioniert. Dennoch war es ein starker Gegner und eine schwere Aufgabe für uns. Ich kann daher mit dem Punkt gut leben.“

Tipico-Bundesliga, vierte Runde

Samstag:

LASK – Tirol 1:1 (0:1)

Pasching, Raiffeisen Arena, 5.338 Zuschauer, SR F. Ouschan

Torfolge:
0:1 Dedic (44.)
1:1 Wiesinger (81.)

LASK: A. Schlager – Wostry, Trauner (64./Wiesinger), Celic – Haudum (46./Otubanjo), V. Müller, Holland (53./Michorl), Andrade – Sabitzer, Raguz, Frieser

Tirol: Oswald – Hager, Cabrera, D. Gugganig, Nitzlnader (81./Adjei) – Toplitsch (65./Rieder), L. Grgic, Svoboda – Walch (57./Neurauter), Dedic, Pranter

Gelbe Karten: Celic, Ismael (Trainer) bzw. L. Grgic, Rieder

Die Besten: Trauner, A. Schlager, Michorl bzw. Dedic, L. Grgic, Cabrera