Jubel von Stefan Schwab (Rapid)
GEPA/Wolfgang Grebien
Bundesliga

Rapid entführt drei Punkte aus Graz

Rapid hat das prestigeträchtige Bundesliga-Duell bei Puntigamer Sturm Graz mit 1:0 gewonnen. Die Wiener zogen durch das Tor von Stefan Schwab (23.) mit ihrem zweiten Saisonsieg in der Tabelle an den Grazern vorbei. Für Sturm setzte es nach zwei Auftaktsiegen hingegen die zweite 0:1-Niederlage hintereinander. Rapid rangiert nach vier Runden mit sieben Punkten auf Platz vier, Sturm (6) ist Sechster.

Bei hochsommerlichen Temperaturen und 14.532 Fans ließen es beide Teams in der ersten Hälfte betont vorsichtig angehen. Die Rapidler, bei denen Neuerwerbung Koya Kitagawa erstmals auf der Bank saß, nützten die erste Chance zur Führung: Der wieder fitte Schwab drückte den Freistoß von Thomas Murg aus kurzer Distanz über die Linie (23.). Taxiarchis Fountas hatte in der Entstehung Schwabs „Aufpasser“ Tasos Avlonitis unbemerkt von Schiedsrichter Oliver Drachta weggeblockt.

Die Gastgeber haderten auch in der Folge mit dem Referee – und der eigenen Präzision im Offensivspiel. So endete die erste Hälfte ohne einzige Tormöglichkeit der Heimischen und insgesamt viel Luft nach oben. Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer musste gleich zweimal vorzeitig aufgrund von Verletzungen wechseln. Srdjan Grahovac wurde in der 22. Minute wohl mit einer Wadenverletzung ausgewechselt. Für den Mittelfeldstaubsauger kam Dejan Ljubicic (22.).

Rapid gewinnt bei Sturm

Nach dem Heimerfolg gegen Altach legte Rapid mit dem 1:0 den zweiten Ligasieg nach. Sturm kassierte unterdessen die zweite Pleite in Folge.

Schobesberger trifft Querlatte

Kurz nach Wiederbeginn wurde Christopher Dibon durch ein Cut, das sich der stark agierende Rapid-Abwehrchef in einem Duell mit Bekim Balaj zuzog, gestoppt (53.). Diese kurzfristige numerische Unterlegenheit nützte Sturm beinahe. Doch weder Jakob Jantscher noch Christoph Leitgeb kamen nach einer Kopfballverlängerung von Balaj entscheidend an den Ball (50.).

In der 57. Minute gelang Philipp Schobesberger beinahe das 2:0. Der Stürmer hatte nach schöner Einzelleistung aber mit einem Schuss an die Querlatte Pech (57.). Fehlte Sturm bei allem Bemühen weiter die Durchschlagskraft, so blieb auch Schiedsrichter Drachta seiner rustikalen Regelauslegung treu. Ein hartes Einsteigen von Schwab mit dem Ellbogen gegen Lukas Spendlhofer im Rapid-Strafraum blieb ungeahndet (64.).

Stangenschuss von Sturm

Die Schlussphase wurde vor allem für die Rapid-Defensive noch zu einer sehr arbeitsintensiven. Doch die Wiener, die in der zweiten Hälfte wenig Willen auf die Vorentscheidung erkennen ließ, verteidigten den knappen Vorsprung relativ einfach über die Zeit.

Dem wohl verdienten Ausgleich am nächsten kam der eingewechselte John Michael Lema, der in der 79. Minute die Stange traf. In der 96. Minute drehte Rapid-Tormann Richard Strebinger noch einem Balaj-Kopfball über die Latte. Während Rapid wie im vergangenen Duell vor zwei Monaten in Graz mit 1:0 siegte, ist die Mannschaft von Nestor El Maestro hingegen seit über 270 Minuten ohne Torerfolg.

Stimmen zu Spiel:

Nestor El Maestro (Sturm-Trainer): „Wir haben uns schwergetan, klare Torchancen zu kreieren. Natürlich bin ich vom Ergebnis her sehr enttäuscht, vor allem weil dem einzigen Treffer ein Foul vorausging. Ich habe zwei Mannschaften auf Augenhöhe gesehen. Natürlich sind diese zwei Niederlagen bedenklich. Ich habe aber, was die Zukunft betrifft, keine großen Sorgen.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Das war genau das Spiel, das wir erwartet haben. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, haben zur rechten Zeit das Tor gemacht und bis zur 60. Minute sehr gut gespielt. Dann ist Sturm aufgekommen. Ich finde aber, dass der Sieg trotz allem in Ordnung geht. Bei diesen Bedingungen – Temperatur, Rasen – ist es sehr schwierig. Wir haben aber nur einen Stangenschuss und einen Kopfball des Gegners zugelassen und haben immerhin gegen Sturm gespielt.“

Günter Kreissl (Sturm-Geschäftsführer Sport): „Die Niederlage tut sehr weh. Wir hatten eine druckvolle zweite Halbzeit, haben bis zum Schluss gefightet. Vor dem Gegentreffer habe ich ein klares Foul gesehen, was mir auch von allen Seiten bestätigt wurde. Die Enttäuschung überwiegt, wir haben das zweite Spiel als bessere Mannschaft ohne Punkte beendet.“

Richard Strebinger (Rapid-Goalie): „Das war keine Fünftsterne-Ultraglanzleistung heute, aber auf diesem Sieg kann man aufbauen. Wir sind defensiv viel besser gestanden, haben kaum Chancen zugelassen.“

Tipico-Bundesliga, 4. Runde

Sonntag:

Sturm Graz – Rapid 0:1 (0:1)

Merkur Arena, 14.532 Zuschauer, SR Drachta

Tor: Schwab (23.)

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Spendlhofer, Avlonitis, Schrammel – C. Leitgeb (66./Ljubic), Dominguez – Huspek (78./Pink), Kiteishvili, Jantscher (66./Lema) – Balaj

Rapid: Strebinger – Müldür, Dibon (53./Barac), Hofmann – Schick (69./Badji), Grahovac (22./D. Ljubicic), Schwab, Murg, Ullmann – Schobesberger, Fountas

Gelbe Karten: El Maestro (Trainer), Kiteishvili bzw. keine

Die Besten: Avlonitis, Balaj bzw. Dibon, Schwab, Schobesberger