Austria-Coach Christian Ilzer
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Austria kommt nicht vom Fleck

Nach dem veritablen Fehlstart in die neue Saison ist die Wiener Austria nach vier Runden endgültig auf dem Boden der Realität gelandet. Dem Aus im Europacup folgte am Sonntag auch in der tipico-Bundesliga kein Befreiungsschlag. Beim 1:1 (1:0) gegen die Admira war die Austria am Ende noch gut bedient. Nach Schlusspfiff gab es erneut gellende Pfiffe von den Rängen.

„Das war eine Leistung, mit der wir in keinem Fall zufrieden sein können, die nicht unser Anspruch sein kann“, sagte Trainer Christian Ilzer. Worte, die man bereits von Ex-„Veilchen“-Coach Thomas Letsch gehört hatte. Sein Nachfolger versucht derzeit erfolglos, der aktuell achtplatzierten Austria seinen Stil einzuimpfen.

Der Führung durch Christoph Monschein (44.) folgte der fast schon obligatorische Einbruch in der zweiten Spielhälfte. Da wäre für die nach Seitenwechsel mutiger auftretende Admira deutlich mehr als ein durch Boris Cmiljanics Ausgleich (62.) sichergestellter Punkt drinnen gewesen.

Austria Wien legt Fehlstart hin

Gegen die bis Sonntag punktelose Admira kommen die „Veilchen“ daheim nicht über ein glückliches 1:1 hinaus. Die Stimmung ist angespannt.

„Not gegen Elend“ nach der Pause

„Die Jungs waren in der Pause ziemlich platt, aber sie sind raus und haben sich letztendlich durchgebissen“, sagte deshalb Reiner Geyer. Das genaue Gegenteil der Worte des Admira-Chefcoachs nach dem ersten Punktegewinn des Tabellenletzten in dieser Saison galt für die Vorstellung der Austrianer. Wieder fielen die Favoritner nach starkem Beginn zurück.

Torschütze Monschein konnte sich das nicht erklären. „Ich kann mir nicht erklären, warum wir sie so stark werden lassen“, meinte der Ex-Admiraner. Torhüter Ivan Lucic, der die Austria mit Paraden unter anderen gegen den eingewechselten Erwin Hoffer im Finish vor der dritten Pflichtspielniederlage vor Heimpublikum bewahrte, sprach von einer Partie „Not gegen Elend“ nach Seitenwechsel. „Wir schaffen es nicht, uns 90 Minuten zu konzentrieren und kein Tor zu kassieren“, sagte der 24-Jährige.

„Wir sind selbst nicht zufrieden“

Nicht von der Hand zu weisen ist, dass die Austrianer von den vergangenen englischen Wochen körperlich mitgenommen wirken. Von einem eingespielten Team kann aufgrund diverser Blessuren aktuell keine Rede sein. Gegen die Admira musste nun auch Alexander Grünwald aufgrund einer Wadenverletzung pausieren. Der Kapitän soll am Sonntag in Hartberg wieder dabei sein. Bei Ilzers langjährigem Arbeitgeber soll die Mannschaft „ihr anderes Gesicht zeigen“, wie der ehemalige TSV-Trainer hoffte.

„Wenn es einen Vorteil gibt, dann, dass wir Woche für Woche gezielt an den Komponenten arbeiten können“, erklärte Ilzer im Rückblick auf das Aus im Europacup. Für den Unmut der Anhängerschaft habe man Verständnis. „Wir sind selbst nicht zufrieden.“ Ein Hoffnungsträger auf bessere Zeiten ist Alon Turgeman, der gegen die Admira im Finish kam und sein Können in mancher Aktion andeutete. Ilzer will den Druck von seinen zuletzt verletzten Akteuren nehmen: „Sie werden noch brauchen.“

Spieler stehen unter Beobachtung

Ilzer ist unumstritten, die Spieler dagegen stehen unter Beobachtung. Sportvorstand Peter Stöger stellte schon vor dem Spiel klar, dass die sportliche Leitung in den nächsten Wochen und Monaten genau schauen wird, „wer auch in schwierigen Situationen bereit ist und auf wen man sich verlassen kann“.

Stöger hielt fest, dass sich verschiedene Spieler unter verschiedenen Trainern nicht wie erwartet weiterentwickelt hätten. „Da stellt sich die Frage, ob es immer an den Trainern liegt oder wir die Jungs einfach mehr in die Verantwortung nehmen müssen.“