Philippe Coutinho bei der Präsentation als Bayern-Spieler
Reuters/Michael Dalder
Fußball

Bayern rollt Coutinho roten Teppich aus

Eigentlich hat Bayern München die Rückennummer 10 in dieser Saison nicht vergeben wollen. Am Montag präsentierte der deutsche Rekordmeister aber mit Philippe Coutinho einen laut seiner Einschätzung würdigen Nachfolger von Arjen Robben. Dabei symbolisiert nicht nur die spezielle Nummer die immens hohen Erwartungen an den 27-jährigen Brasilianer.

Der deutsche Rekordmeister rollt dem 1,72 Meter großen Ballkünstler jedenfalls wie kaum einem Spieler zuvor den roten Teppich aus. Coutinho soll nicht weniger als der Fixpunkt des Offensivspiels der Bayern werden – nicht links, nicht rechts, sondern zentral. „Meine Lieblingsposition, um mein Bestes geben zu können, ist die Zehner-Position“, erläuterte der Spieler, der seinem Debüt am kommenden Samstag beim Gastspiel auf Schalke schon entgegenfiebert.

Im roten Trikot mit der Nummer 10 gab der Nationalspieler aus Brasilien am Montag auch eine erste Kostprobe seiner Fähigkeiten am Ball. „Das ist natürlich eine große Verantwortung, das Trikot von Arjen Robben anzuziehen, der eine große Referenz im Fußball war“, sagte Coutinho. „Von jetzt an, wenn ich das Bayern-Trikot trage, werde ich mein Bestes geben. Ich will wichtige Trophäen gewinnen.“ Natürlich sei für ihn in München „auch der Gewinn der Champions League ein Ziel“.

Philippe Coutinho bei der Präsentation als Bayern-Spieler
APA/AFP/Christof Stache
Coutinho soll bei den Bayern der neue Dreh- und Angelpunkt in der Offensive sein

Kovac muss am System schrauben

Die 10 von Robben und die 7 von Franck Ribery wollten die Bayern heuer eigentlich nicht vergeben, erzählte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Aber Coutinho und auch den Fans habe man „ganz zielbewusst“ zeigen wollen, dass der Club voll auf die Neuverpflichtung setzt. Niko Kovac wird das System deshalb wohl wieder von 4-3-3 auf 4-2-3-1 umstellen müssen. Das Transferprojekt Coutinho erfolgte in enger Absprache mit dem Coach, wie Rummenigge und Sportdirektor Hasan Salihamidzic betonten.

FC Bayern leiht Philippe Coutinho von Barca aus

Der 27-jährige Brasilianer wird für 8,5 Millionen Euro vom FC Barcelona ausgeliehen und soll das Offensivspiel des Serienmeisters aufpolieren.

„Philippe kann der zentrale Punkt in unserem Spiel sein. Er wird unsere Mannschaft verstärken, aber unserem Spiel auch die spektakuläre Note geben“, erklärte Salihamidzic. Am Dienstag wird Coutinho erstmals mit seinen neuem Team trainieren. „Ich kann es gar nicht erwarten. Ich möchte so schnell wie möglich spielbereit sein.“ Schon am Samstag könnte er auf Schalke sein Bundesliga-Debüt geben. „Ich schließe nicht aus, dass das eine langjährige Partnerschaft werden kann“, sagte Rummenigge.

Kaufoption von 120 Millionen Euro

Nach der einjährigen Leihe, deren Gebühr von 8,5 Millionen Euro laut Rummenigge ein „Freundschaftspreis“ des FC Barcelona ist, gibt es eine „nicht preiswerte“ Kaufoption von 120 Millionen Euro – Rekord für die Bundesliga. Wenn Coutinho zaubert, werden die Bayern zahlen. Den bisher teuersten Transfer in der deutschen Bundesliga hat Bayern erst vor Kurzem selbst getätigt: Für den französischen Abwehrspieler Lucas Hernandez bezahlte der Club 80 Millionen an Atletico Madrid. Coutinho war aus Vereinssicht das noch fehlende Puzzlestück. „Wir sind überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft eine erfolgreiche Saison spielen werden“, sagte Rummenigge.