Frankfurt-Spieler
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Fußball

NADA prüft Behandlung von Hinteregger

Die Behandlung von Martin Hinteregger am Sonntag nach dessen Krampf im Bundesliga-Spiel von Eintracht Frankfurt gegen Hoffenheim beschäftigt auch die deutsche Anti-Doping-Agentur NADA.

Der ÖFB-Teamspieler ließ sich am Sonntag laut eigenen Angaben „vom Doktor eine Nadel“ setzen und erhielt danach noch eine Tablette. Der Verein präzisierte später die Aussage des Verteidigers. Es habe sich dabei um eine Akupunkturnadel zur Behandlung des Wadenkrampfes gehandelt sowie um ein Kohlehydrat-Gel, hieß es.

Die NADA prüft den Sachverhalt nun, wie sie in einer Stellungnahme bekanntgab. Nach der Szene eine Viertelstunde vor Schluss war in deutschen Medien von einem Schmerzmittel die Rede, das Hinteregger genommen haben soll. Die NADA will diesbezüglich nun Aufklärung und hat mit dem Deutschen Fußballbund und dem Club bereits Kontakt aufgenommen. Der Großteil der Schmerzmittel ist nicht verboten.

NADA kritisiert Umgang mit Schmerzmitteln

Experten bezweifeln jedoch die Wirkung von Schmerztabletten bei solch kurzfristiger Einnahme. Die deutsche NADA hat laut „Süddeutscher Zeitung“ gegen den im Fußball weit verbreiteten Konsum von schmerzhemmenden Substanzen grundsätzlich Bedenken.

„Bei der Einnahme von Schmerzmitteln, um unbedingt weitermachen zu können, sehen viele die möglichen gesundheitlichen Risiken nicht, und es entsteht ein falsches Signal. Es sollte einen zurückhaltenden und reflektierten Umgang damit geben“, sagt NADA-Vorstand Lars Mortsiefer: „In der konkreten Situation mit Schmerzmitteln zu agieren, ist für uns nicht angemessen.“

Unterdessen bekannte Sebastian Rode von Eintracht, dass Spieler bei Blessuren auch Schmerztabletten erhalten. „Es ist nicht unüblich, dass man eine Schmerztablette – alles natürlich im erlaubten Bereich – zu sich nimmt“, sagte er. „Wenn man im Spiel mit jemanden zusammenrasselt, kann man mit einer Schmerztablette die Schmerzen erst einmal lindern. Wir wissen aber alle, was auf der NADA-Liste steht und was wir nicht nehmen dürfen.“

Hinteregger kämpft und krampft

Hinteregger, der vom „kicker“ in die Elf des Tages gewählt wurde, erlebte in dem besagten Match gegen Hoffenheim Licht und Schatten und durfte sich bereits nach nicht einmal einer Minute als Torschütze feiern lassen. „Nach 36 Sekunden war er hellwach, traf zum 1:0. Martin Hinteregger war zudem gewohnt zweikampfstark, bewies Übersicht und hielt Kostic bei den Tempodribblings den Rücken frei“, urteilte der „kicker“ über den Spieler des Spiels.

Martin Hinteregger (Frankfurt) trifft ein Tor
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Hinteregger (Nr. 13) stand nach nicht einmal einer halben Minute goldrichtig

Mit seinem Blitztor („Ich bin nicht der Gelenkigste, deshalb hat es sicher nicht schön ausgesehen. Aber der Ball war drin“) krönte Hinteregger, dessen endgültiger Wechsel von Augsburg nach Frankfurt erst kurz vor der Saison unter Dach und Fach war, eine gute Vorstellung der Eintracht. „Es freut mich, dass er der Goldtorschütze war“, sagte Trainer Hütter. „Er kommt gut an in Frankfurt – sowohl als Spieler als auch als Mensch.“

Eine Viertelstunde vor Schluss wäre Hinteregger beinahe zur tragischen Figur des Spiels geworden, als er an der Seitenlinie mit einem lauten Schmerzensschrei zu Boden ging. „Es war ein richtiger Stich. Ich dachte, es ist etwas kaputt. Der Schrecken war groß“, sagte er und gab danach Entwarnung: „Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Krampf in der Wade gehabt. Deshalb habe ich nicht gewusst, wie sich das anfühlt.“ Auch Hütter war erleichtert. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass er sich nicht verletzt hat.“

Deutsche Bundesliga, erste Runde

Sonntag:

Frankfurt – Hoffenheim 1:0 (1:0)

Tor: Hinteregger (1.)

Hinteregger (Frankfurt) und Posch (Hoffenheim) spielten durch.

Union Berlin – Leipzig 0:4 (0:3)

Tore: Halstenberg (16.), Sabitzer (31.), Werner (42.), Nkunku (69.)

Trimmel (Berlin) spielte durch. Sabitzer spielte durch, Laimer ab er 62. Minute, Ilsanker saß auf der Bank (alle Leipzig).

Tabelle: