Ana-Roxana Lehaci und Viktoria Schwarz (AUT) bei den Europaspielen 2019 in Minsk
GEPA/Christian Walgram
Kanu

Weg nach Tokio führt über WM in Ungarn

Viktoria Schwarz und Ana Roxana Lehaci haben dem Olympiaquotenplatz im Kajak-Zweier über 500 m heuer alles untergeordnet. Bei der am Mittwoch beginnenden WM in Szeged müssten Österreichs Aushängeschilder einen Top-Sechs-Platz erreichen, um sich ein Ticket für Tokio zu sichern. „Wir müssen das Rennen unseres Lebens fahren“, so Schwarz.

Im Weltcup waren die Österreicherinnen im Mai in Poznan Neunte geworden und im Juni in Duisburg Sechste. Bei den Europaspielen in Minsk kamen sie auf Rang acht. „Wir werden alles daransetzen, diesen sechsten Platz zu erreichen. Das wird extrem schwierig. Uns muss ein Megarennen aufgehen, es werden Hundertstel oder Zehntel entscheiden. Wir haben heuer nur diese eine Chance“, sagte Schwarz zur APA. Die Zuversicht sei aber da. „Wir haben das ganze Jahr hart trainiert. Wir werden schauen, dass wir das abrufen. Dann werden wir das schon machen.“

Schwarz/Lehaci haben ein vierwöchiges Camp bei Coach Stjepan Janic in Slowenien hinter sich und hoffen, vom gemeinsamen Training mit den Sloweninnen und Neuseeländerinnen profitiert zu haben. Der Fokus lag auf der Schnelligkeit. Denn Szeged bietet einen großen Vorteil. „Das Wasser ist warm und weicher, da brauchst du weniger Kraft. Wir fahren auch lieber mit Rückenwind. Die Strecke ist ein Wahnsinn, die Bedingungen passen für uns.“ Auch bei den Sommerspielen in Tokio sind hohe Wassertemperaturen zu erwarten.

Ana-Roxana Lehaci und Viktoria Schwarz (AUT) bei den Europaspielen 2019 in Minsk
GEPA/Christian Walgram
Bei den Europaspielen in Minsk kamen Schwarz/Lehaci auf Rang acht

„In Szeged ist die geilste Stimmung“

An Szeged hat Schwarz besonders gute Erinnerungen, weil sie dort 2011 mit Yvonne Schuring K2-Weltmeisterin über 500 m geworden war. Voriges Jahr landete sie mit Lehaci im Weltcup an zweiter Stelle. „In Szeged ist die geilste Stimmung, da bekommst du Gänsehaut, da sind 30.000 Zuschauer. Alle sind narrisch, es ist bei der WM 2011 zugegangen wie in einem Fußballstadion“, erinnerte sich die 34-jährige Oberösterreicherin, die bei der WM übrigens auch im Einer über die 500 m antreten wird, die 200 m gehen sich wegen des Zeitplans nicht aus.

Im Canadier versucht sich Manfred Pallinger (200 m, 500 m und 1.000 m), im Para-Kanu Markus Swoboda (200 m). Pallingers erklärtes Ziel ist das Erreichen des B-Finales über 1.000 m, womit ein Olympiaticket aber außer Reichweite liegt. Für Swoboda, Paralympics-Silbermedaillengewinner von 2016, geht es indes um ein Tokio-Ticket. "Es sind zwar noch Athleten dazugekommen, aber ich hatte heuer bei der EM und im Weltcup zwei zweite Plätze und bin zuversichtlich“, unterstrich der Oberösterreicher.

Letzte Chance im Mai nächsten Jahres

Für Schwarz/Lehaci wäre es die erste gemeinsame Olympiateilnahme. Für Rio de Janeiro hatten sie einen Quotenplatz verpasst, diesen dann aber kurzfristig nach der Suspendierung der Russinnen erhalten. Weil Schwarz aber nach einem Sturz vom Balkon in Folge Schlafwandelns an Schulter und Fersenbein lädiert war, saß Lehaci mit Schuring im K2 (11.). Schwarz kam nur im K1 über 200 m zum Einsatz (21.). Um das letzte Olympiaticket für Europa ginge es noch in der kontinentalen Qualifikation im Mai 2020 in Racice.