Jakob Schubert (AUT)
Moritz Liebhaber
Kletter-WM

Schubert holt Silber in der Kombination

Jakob Schubert hat bei der Sportkletter-WM im japanischen Hachioji seine dritte Medaille erobert. Der Tiroler, der bei dieser WM zuvor Boulder-Silber und Vorstieg-Bronze gewonnen hatte, belegte am Mittwoch in der abschließenden Kombination im Achterfinale den zweiten Rang.

„Wahnsinn. Ich habe eigentlich schon vor dem heutigen Finale mehr erreicht, als ich mir vorgenommen habe“, sagte Schubert. „Dass es jetzt noch mit der dritten Medaille geklappt hat, ist unglaublich. Vor allem, da es nach den ersten beiden Disziplinen nicht so gut ausgeschaut hat, wie ich mir das vorgestellt habe.“

Die Goldmedaille in dem nächstes Jahr in Tokio auf dem Olympiaprogramm stehenden Bewerb holte sich überlegen der Japaner Tomoa Narasaki, Bronze ging etwas überraschend an den Kasachen Rischat Chaibullin.

Schubert holt WM-Silber in der Kombination

Jakob Schubert hat bei der Sportkletter-WM im japanischen Hachioji seine dritte Medaille erobert.

Spannung bis zum letzten Kletterer

Die Kombination verlief extrem spannend, Schubert steigerte sich von Bewerb zu Bewerb und durfte am Ende dank des Sieges in der Vorstieg-Wertung noch über nicht mehr unbedingt zu erwartendes Edelmetall jubeln. „In meiner allerletzten Route hier im Finale wollte ich allen noch einmal zeigen – inklusive mir selbst –, was ich draufhabe“, so Schubert. „Dass das dann so aufgeht, ist natürlich genial.“

Im Speed nur auf Platz sieben

Der Tiroler, der im Vorjahr in Innsbruck WM-Gold im Vorstieg und in der Kombination geholt hatte, musste sich am WM-Schlusstag beim Kombi-Auftaktbewerb Speed in den ersten beiden Duellen jeweils knapp geschlagen geben, womit für ihn in dieser Disziplin nur noch das Wettrennen um Rang sieben blieb.

Dort hatte 28-Jährige dann gegen den deutschen Vorstieg-Vizeweltmeister Alexander Megos das bessere Ende für sich. Bester im Speed war Chaibullin vor Narasaki und dessen japanischem Landsmann Kai Harada.

Narasaki legt Grundstein zu Gold

Im Bouldern hatten fast alle Finalisten bei der ersten Aufgabe Schwierigkeiten, nur der aktuelle und nach 2016 nun zweifache Boulder-Weltmeister Narasaki schaffte es bis zur Topwertung – und das im ersten Versuch. Beim zweiten Boulder-Problem bot sich das gleiche Bild. Narasaki holte sich als einziger Athlet im ersten Anlauf die Zonenwertung und gleich darauf auch noch – erneut als Einziger – die Topwertung. Damit setzte er sich souverän an die Spitze der Gesamtwertung.

Tomoa Narasaki
AP/Jae C. Hong
Tomoa Narasaki war in der Gesamtwertung nicht zu schlagen

Aufgabe Nummer drei löste neben Narasaki auch sein jüngerer Bruder Meichi im ersten Versuch. Lokalmatador Kokoro Fujii und der Franzose Mickael Mawem schafften diesmal ebenfalls die Topwertung. Schubert, dem das bei allen drei Aufgaben nicht gelang, wurde in der Boulder-Wertung, die Tomoa vor Meichi Narasaki und Fujii gewann, Fünfter und lag damit in der Zwischenwertung weiter auf dem siebenten Rang.

Schubert macht es spannend

Im abschließenden Vorstieg, der in gestürzter Reihenfolge geklettert wurde, war Schubert nach der verletzungsbedingten Aufgabe von Megos als erster Athlet an der Reihe. Mit einer makellosen Leistung schaffte er es als Einziger ganz nach oben und durfte sich wieder Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen.

Nach dem Tiroler scheiterte ein Konkurrent nach dem anderen, und Schubert schob sich in der Gesamtwertung immer mehr in Richtung der Top Drei. Obwohl auch Chaibullin als vorletzter Kletterer aus der Wand musste, blieb er vorerst vor dem Österreicher. Da dann Tomoa Narasaki aber schneller als der Kasache war, holte der Lokalmatador Gold und verhalf Schubert zu Silber.

Garnbret räumt ab

Bei den Damen war der Titel am Dienstag an die Slowenin Janja Garnbret gegangen, die sich vor der Japanerin Akiyo Noguchi und der Britin Shauna Coxsey durchsetzte. Für die 20-Jährige war es die dritte Goldmedaille in Japan nach den Einzeldisziplinen Vorstieg und Bouldern. Jessica Pilz hatte als Zehnte der Kombinationsgesamtwertung das Achterfinale verpasst.