Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01
Daimler AG
Motorsport

Mercedes macht E-Silberpfeil rennfit

Mercedes schlägt im Herbst ein neues Kapitel seiner 125-jährigen Motorsportgeschichte auf. Beim Saisonstart der vollelektronischen Formel E am 22. November in Saudi-Arabien sind erstmals auch E-Silberpfeile dabei. Das Geheimnis um die Fahrerbesetzung und die Boliden wird schon am 11. September gelüftet.

Mercedes stellt bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt neben den beiden Piloten und dem Teamchef auch das finale Design des Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01 vor. Einen Vorgeschmack auf das Aussehen hatte es bereits auf dem Genfer Autosalon im März gegeben, wo man ein Showcar präsentierte. Der Rennwagen erstrahlte dabei in einer besonderen „Teaser Livery“ mit blauen Akzenten sowie einem „Kontrast zwischen Matt und Glanz“.

Als Piloten für das Formel-E-Debüt kommen vor allem der Belgier Stoffel Vandoorne und der Brite Gary Paffett infrage, die aktuell bereits die Autos des Mercedes-Partnerteams HWA in der Formel E steuern. Anwesend sein wird in Frankfurt auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Im Einklang mit den Zielen des Daimler-Konzerns hat der Österreicher vor einigen Jahren den Einstieg in die Formel E beschlossen.

Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01
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Auf dem Genfer Autosalon präsentierte Mercedes einen Silver Arrow 01 in Sonderlackierung

„Eine komplett neue Spielwiese“

„Die Formel E wird eine komplett neue Spielwiese für uns sein“, sagte Toto Wolff bereits in Genf. „Aber wir freuen uns auf die Herausforderung, auch im Motorsport die Leistungsfähigkeit unserer intelligenten batterieelektrischen Antriebe zu demonstrieren und die Marke EQ positiv aufzuladen.“ Als einziger Automobilhersteller wird Mercedes in der kommenden Saison sowohl in der Formel 1 als auch der Formel E antreten.

Der Countdown für das Debüt in der vollelektronischen Formel E läuft jedenfalls nach Plan. Nach dem erfolgreichen Shakedown Ende März in Varano, bei dem Vandoorne und der Italiener Edoardo Mortara den E-Boliden erstmals auf die Strecke führten, absolvierte Vandoorne gemeinsam mit Paffett im Juni auf der italienischen Rennstrecke einen zweitägigen Test. Insgesamt legte das Team an beiden Tagen 218 Runden zurück.

Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01
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Bei Testfahrten in Italien legte der E-Silberpfeil an zwei Tagen 218 Runden zurück

Große Zuversicht vor Renndebüt

„Natürlich ist es ein anderes Auto als alle Mercedes-Fahrzeuge, die ich bisher gefahren bin, aber es war ein großartiger Test“, sagte Paffett. „Selbstverständlich liegt noch viel Arbeit vor uns, aber der Test ist wirklich positiv verlaufen. Wir konnten viele Kilometer zurücklegen, und das Auto war dabei sehr zuverlässig. Ich kann es kaum erwarten, wieder darin Platz zu nehmen.“

Ähnlich äußerte sich Vandoorne: „Wir hatten zwei positive Testtage. Es ist schön, die Entwicklung unseres Antriebsstrangs seit dem Shakedown, den ich vor einiger Zeit gefahren bin, zu verfolgen. Das gehört zu unserem langen Weg dazu. Noch liegt sehr viel Arbeit vor uns, und dessen sind sich auch alle bewusst. Aber ich glaube, dass die ersten Eindrücke sehr gut sind. Die Basis stimmt, und alles scheint in Ordnung zu sein.“

Zwölf Teams, 24 Fahren, vierzehn Rennen

Die vollelektronische Formel E startet im November in ihre bereits sechste Saison. Der Start erfolgt am 22. November in Saudi-Arabien, das letzte von insgesamt vierzehn Rennen steht am 27. Juli 2020 in London auf dem Programm. Neben Mercedes, das den Startplatz von HWA übernimmt, steigt auch Porsche als zwölftes Team ein. Das Starterfeld besteht daher aus 24 Fahrzeugen. Titelverteidiger ist der Franzose Jean-Eric Vergne vom chinesischen Rennstall DS Techeetah, der die Gesamtwertung zum zweiten Mal in Serie für sich entscheiden konnte.

Die theoretische Höchstgeschwindigkeit der E-Boliden liegt bei 280 km/h, die Beschleunigung je nach Modus zwischen 2,8 und 3,1 Sekunden. Dem Fahrer stehen im Qualifying bis zu 250 kW (340 PS) zur Verfügung, im Rennmodus 200 kW (272 PS). Die Piloten können beim Durchfahren einer Aktivierungszone die Leistung auf 225 kW (306 PS) erhöhen (Attack-Mode). Fans können online im Vorfeld des Rennens einen Lieblingsfahrer wählen (FanBoost) und diesem für fünf Sekunden einen zusätzlichen Energieschub in der zweiten Rennhälfte bescheren (250 kW).