„Mein persönliches Ziel ist es, eine Etappe zu gewinnen. Ich werde sicher meine Chancen kriegen. Ich habe es ja drauf, von dem her wäre es Verschwendung, wenn ich es nicht probieren würde“, sagte Großschartner der APA. Auf einer „schwer hügeligen“ Etappe sieht der 25-jährige Oberösterreicher seine größte Chance. „Vielleicht komme ich mit einer Ausreißergruppe durch. Aber wenn die Form stimmt, traue ich mir auch auf einer schweren Bergetappe etwas zu.“
Mit Topergebnissen auf der World Tour, etwa dem Gewinn der Türkei-Rundfahrt und Platz vier bei der Tour de Romandie, hat Großschartner heuer den Durchbruch geschafft. Er hat sich im Business einen Namen gemacht. „Jetzt kennen mich eigentlich alle“, sagte der 25-Jährige, der nach zwei Giro-Auftritten sein Spanien-Debüt feiert. „Viele haben sich nach meinem guten Frühjahr gedacht, dass ich Kapitän sein werde", sagte der Oberösterreicher.
Kapitänsrolle bleibt das große Ziel
Es kam anders. Großschartner ist gemeinsam mit Mühlberger weiter nur die Helferrolle für Bora-Kapitän Rafal Majka zugedacht. Als zweimaliger Bergwertungssieger der Tour de France und Olympiabronzemedaillengewinner 2016 hat Majka die ungleich bessere Vita. „Wenn mich Rafal oder das Team braucht, dann bin ich da, dann mache ich das“, unterstrich Großschartner angesichts der berglastigen 74. Auflage der Vuelta über 3.272 km mit acht Bergankünften.
Das Hauptziel von ihm und seinem Team sei, Majka gut durch die Berge zu bringen und den polnischen Vuelta-Dritten von 2015 möglichst zu einem Platz unter den besten fünf der Gesamtwertung zu verhelfen. Bei Bora-hansgrohe fühlt er sich gut aufgehoben. „Sie wollen mich für die Zukunft aufbauen. Im nächsten oder übernächsten Jahr werde ich sicher einmal selber die Chance kriegen, aufs Gesamtklassement zu fahren.“ Die Kapitänsrolle sei unverändert das Ziel, sagte Großschartner – „hundertprozentig“.
Mühlberger und Pernsteiner zum zweiten Mal dabei
Teamkollege Mühlberger, der dieses Jahr bei der Tour de France mit einem dritten Etappenrang aufzeigte, und Pernsteiner bestreiten zum zweiten Mal die große Schleife auf der Iberischen Halbinsel. Bernhard Eisel (Dimension Data) und Michael Gogl (Trek) sind ab 29. August bei der Deutschland-Rundfahrt im Einsatz, Patrick Konrad und Lukas Pöstlberger (beide Bora) fahren das Bretagne-Classic-Rennen am 1. September. Auch Riccardo Zoidl ist bei der Vuelta nicht dabei, der CCC-Rennstall verzichtete in seinem achtköpfigen Aufgebot auf den Oberösterreicher.