Dominic Thiem
Reuters/USA Today Sports/Eric Bolte
US Open

Thiem „noch nicht dort, wo er sein sollte“

Beim „Media Day“ der US Open sind die Tennisstars am Freitag im Louis Armstrong Stadium von New York Rede und Antwort gestanden. Doch einer hat kurzfristig abgesagt: Dominic Thiem. Der Weltranglistenvierte entschied, sich einen Tag zusätzliche Pause zu geben. Nach seiner viralen Infektion geht der Genesungsprozess langsamer voran als erhofft.

Die gute Nachricht: Verschlechtert hat sich sein Zustand aber auch nicht. „Es wären heute auch extrem viele andere Geschichten gewesen. Media Day, Termine mit Babolat, Rolex und am Abend auch noch etwas. Jetzt haben wir gesagt, wir machen den einen Tag Pause. Es ist nichts Beunruhigendes, aber der Fortschritt ist nicht so schnell gegangen wie erwartet“, berichtete Thiems Manager Herwig Straka in der APA.

Von einem Rückfall könne keine Rede sein. „Er ist nicht krank oder hat einen Rückfall gekriegt, sondern er ist einfach noch nicht dort, wo er sein sollte. Darum haben wir aktiv diese Entscheidung getroffen.“ Thiem hatte schon am Vortag, nach seinem Training mit Roger Federer, eine geplante zweistündige Nachmittagstrainingseinheit ebenso abgesagt.

Thiem bereitet sich auf US Open vor

Zum Auftakt der US Open trifft Dominic Thiem auf den Italiener Thomas Fabbiano. Österreichs Nummer eins fühlt sich nach einer Virusinfektion aber immer noch nicht ganz fit.

Erster Einsatz am Dienstag

Die Auslosung in die untere Tableauhälfte spielt dem als Nummer vier gesetzten Thiem zumindest in die Hände, denn er muss jetzt erst am Dienstag ins Turnier einsteigen. „Das ist ein wichtiger (zusätzlicher, Anm.) Tag. Die Auslosung ist Gott sei Dank so gut verlaufen, dass er erst am Dienstag spielt“, meinte Straka. Thiem trifft zum Auftakt auf den Italiener Thomas Fabbiano (ATP-87.).

Ähnlich sah es auch Jürgen Melzer, der erstmals als reiner Doppel-Spezialist zu den US Open gekommen ist. Er wird an der Seite von Oliver Marach nicht vor Mittwoch ins Turnier einsteigen. „Jetzt ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Da hat er jetzt heute, morgen zum Regenerieren. Es ist natürlich alles andere als optimal und dann auch noch best of five“, sagte Melzer. „Vielleicht hat er sogar Glück, dass das Wetter jetzt nicht so schlimm ist und er nicht bei 35 Grad einlaufen muss“, hoffte Melzer für Österreichs Topstar.

Melzer dämpft die Erwartungen

Auch der ehemalige French-Open-Halbfinalist (2010) warnt vor zu großen Erwartungen. „Ich glaube schon, dass man da die Erwartungshaltung ein bisschen zurückschrauben muss. In erster Linie muss man hoffen, dass er überhaupt antreten kann.“ Doch Thiem wird alles tun, um einlaufen zu können. „Keiner versäumt gern einen Grand Slam, vor allem nicht nach so einer Saison, die er bis jetzt gespielt hat und die Position, in die er sich gebracht hat“, sagte Melzer.

Auch er selbst musste in seiner Einzel-Karriere öfter trotz angeschlagener Fitness spielen. „Zum Beispiel im Jahr, nachdem ich Halbfinale in Paris gespielt habe. Da bin ich mit komplett kaputtem Rücken nach Paris gereist und habe trotzdem gespielt. Das sind Dinge, die man nicht machen sollte.“