Guido Burgstaller
GEPA/Mario Buehner
Fußball

Burgstaller sagt Nationalteam Adieu

Österreichs Teamchef Franco Foda hat auf der Position des Stürmers künftig eine Option weniger. Guido Burgstaller beendete am Montag seine Karriere im Nationalteam. „Ich glaube, dass es im Sinne der Gesundheit und der Familie die richtige Entscheidung ist“, so der Kärntner, der erst im Juni seinen wichtigsten Treffer im Nationalteam erzielte.

Burgstaller gab einen Tag vor der Kaderbekanntgabe für die EM-Qualifikationsspiele gegen Lettland (6. September in Salzburg) und auswärts gegen Polen (9. September in Warschau) seine Entscheidung bekannt, künftig dem Nationalteam nicht mehr zur Verfügung zu stehen. „Dieser Entschluss ist mir nicht leicht gefallen. Ich habe mir in der letzten Zeit sehr intensiv Gedanken gemacht“, so Burgstaller in einer Mitteilung auf der Homepage des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB).

Die Doppelbelastung sei letztendlich zu groß, so der 30-jährige Burgstaller, der immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. „Die Belastung aus den Spielen ist nicht mehr so leicht wegzustecken und ich benötige längere Phasen der Regeneration, um meine beste Leistung abrufen zu können. Ich bin oft angeschlagen zum Nationalteam gekommen und konnte nicht immer so spielen, wie ich es mir vorgenommen hatte.“ Die Energie soll nun ganz auf Schalke 04, wo Burgstaller seit Jänner 2017 unter Vertrag steht, und die „mittlerweile gewachsene Familie“ gerichtet werden.

Siegestor gegen Slowenien

Der in Villach geborene Stürmer debütierte am 29. Februar 2012 in Klagenfurt unter dem damaligen Teamchef Marcel Koller beim 3:1-Sieg über Finnland im Nationalteam. Insgesamt 25-mal trug Burgstaller das rot-weiß-rote Trikot. Auf sein erstes Tor musste der 30-Jährige aber lange warten. Am 6. Oktober 2017 traf der Stürmer beim für Österreich bereits bedeutungslosen 3:2-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Serbien zum zwischenzeitlichen 1:1.

Sein zweiter Teamtreffer war deutlich wichtiger: Am 7. Juni schoss Burgstaller in der EM-Qualifikation – abermals in Klagenfurt – Österreich zum 1:0-Sieg gegen Slowenien und hielt Fodas Mannschaft damit im Rennen um einen Platz bei der Endrunde 2020. „Das Tor zum Sieg gegen Slowenien in der EM-Qualifikation war eines der ganz großen Highlights für mich“, wird der nunmehrige ehemalige Teamspieler auf der ÖFB-Seite zitiert.

Marko Arnautovic und Guido Burgstaller
APA/EXPA/Johann Groder
Nach Vorarbeit von Marko Arnautovic (l.) stand Burgstaller im Juni in Klagenfurt goldrichtig

Danke von Trainer und Sportdirektor

Teamchef Foda, der von Burgstaller telefonisch über dessen Entscheidung informiert worden war, bedankte sich aber gleichzeitig für den Einsatz des Stürmers. „Als Teamchef muss ich seine Entscheidung respektieren und akzeptieren. Guido hat in jedem Training und in jedem Spiel alles für die Mannschaft gegeben und sich immer sehr korrekt verhalten. Ich wünsche ihm für seine sportliche und private Zukunft alles Gute.“

Auch ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel, der Burgstaller unter anderem von 2011 bis 2013 als Trainer bei Rapid Wien betreute, sprach dem Kärntner seinen Dank aus. „Ich möchte mich im Namen des ÖFB bei Guido für seinen Einsatz für das Nationalteam bedanken. Ich wünsche ihm viel Erfolg und Gesundheit für die weitere Klubkarriere.“

Suche nach Stürmern

Teamchef Foda ist mit Burgstallers Rücktritt eine weitere Option im Angriff abhandengekommen, nachdem Marc Janko Anfang Juli seine Karriere beendet hatte. Zuletzt hatte Foda im Sturm neben Burgstaller den nunmehrigen China-Legionär Marko Arnautovic, der trotz der langen Anreise wieder gesetzt sein dürfte, und Michael Gregoritsch vom FC Augsburg einberufen. Auf Abruf standen gegen Slowenien und Nordmazedonien Christoph Monschein (Austria Wien) und Andreas Weimann (Bristol City).