Logos zu den Olympischen Spielen 2020
AP/Jae C. Hong
Olympia

Athleten in Tokio schlafen auf Karton

Die Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio laufen weiter auf Hochtouren. Auch das Olympische Dorf für die Athleten nimmt langsam Formen an. Bei den Betten setzen die Organisatoren auf eine sparsame Bauweise: Die Schlafmöglichkeiten sind nämlich aus Karton.

Die Betten im Athletendorf, die aufgrund ihrer Bauweise nach den Spielen und den darauf folgenden Paralympics entsorgt werden, sind dafür individuell anpassbar. Aus stabilem Karton gefertigt, sind sie nach Belieben verlängerbar. Der Liegekomfort soll hohen Standard haben, gibt es für die speziellen Matratzen doch eine App zum Regulieren des Härtegrads. Das war es dann aber auch schon mit dem Luxus in den Wohneinheiten, die wie in Japan generell üblich eher platzsparend sprich klein ausfallen.

Noch wird am Athletendorf in der Bay Zone direkt an der Harumi Waterfront gebaut. Ende des Jahres soll es aber so weit fertig sein, und am 14. Juli 2020 sollen die ersten Sportler für die bald darauf am 24. beginnenden Sommerspiele einziehen. Viele Sportstätten sind in der Nähe und in Sichtweite des Athletendorfs, so zum Beispiel ist es zu den Bewerben in den Turnsportarten, im Volleyball, BMX, Tennis, Schwimmen und 3x3 Basketball nicht weit.

Baustelle am Olympischen Dorf in Tokio
GEPA/Christian Walgram
Die Gebäude für die Athleten sind rund ein Jahr vor der Eröffnungsfeier langsam am Fertigwerden

Vier Cluster nach Kontinenten

Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) hat wie alle NOKs die Wünsche bereits abgegeben. Die ungefähre Zuteilung sieht vor, dass man wohl Deutschland, Belgien und Luxemburg als Nachbarn haben wird. Im Village wurden 21 Gebäude errichtet, die Häuser sind in vier Cluster nach Kontinenten geordnet, um besser auf kulturelle Eigenheiten und Gewohnheiten eingehen zu können. 18.000 Personen finden während der Olympischen Spiele Platz, 8.000 Betten werden während der Paralympics zur Verfügung gestellt.

Die Appartements haben die Größenordnung von Zweier- bis Achtereinheiten. „Platzmäßig wird es nicht wie in Rio sein, die Deckenhöhe ist auch niedrig, vor allem in Stiegenhäusern könnten das große Sportler bemerken. Aber man kann davon ausgehen, dass die Sachen funktionieren werden“, sagte der im ÖOC für die Spiele-Vorbereitung zuständige Ingemar Mayer. 2016 in Rio waren die Athleten im Dorf verärgert über Sanitäranlagen und Putzservice gewesen, zudem gab es massive Klagen wegen des Essens.

Das Olympische Dorf bietet aber nicht allen im ÖOC-Tross Platz, weshalb man für „Physios und Ärzte Räumlichkeiten außerhalb angemietet“ habe, wie ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel erklärte. Aus dem Athletendorf wird nach den Spielen ein neues attraktives Wohnviertel mit Hafen und Fährenanlegestelle. Der Wohnungsverkauf hat bereits begonnen, zuvor werden die Appartements nach der erstmaligen Benützung durch die Athleten aber renoviert und temporär aufgestellte Wände wieder entfernt.