Schwab (Rapid) und Alexander Gruenwald (A.Wien)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Austria und Rapid hilft nur ein Derby-Sieg

Die Austria steht vor dem Wiener Derby am Sonntag gegen Rapid (17.00 Uhr) schon unter Zugzwang. Denn die Favoritner drohen bereits früh in der Saison den Anschluss an die vorderen Plätze zu verlieren. Aber auch für die Gäste geht es um deutlich mehr als nur das Prestige.

Die Austria liegt zwei Zähler hinter dem Erzrivalen, beide Clubs sind wieder einmal nur im Mittelfeld zu finden. Daher gilt für beide Seiten: Befreiungsschlag oder Sinkflug in die nächste Minikrise?

„Speziell ein Derby-Sieg könnte eine ganz besondere Strahlkraft haben und uns speziellen Rückenwind geben“, sagte Coach Christian Ilzer daher vor dem Heimspiel. „In diesem Derby kann man noch einmal Extraprozente an Leistungsfähigkeit aus sich rauskitzeln.“

Wiener Derby: Austria Coach Ilzer unter Druck

Am Sonntag beim Wiener Derby Austria gegen Rapid steht vor allem der neue Austria-Coach Christian Ilzer unter Druck.

An Bereitschaft soll es seinem Team nicht mangeln, hinter der Stabilität steht noch ein Fragezeichen. In der Liga hat die Austria in dieser Saison noch nicht zu null gespielt. „Das ist für uns natürlich ein permanentes Thema“, sagte Ilzer. Er muss eine Verletztenmisere im Abwehrzentrum hinnehmen, die vier Innenverteidiger Michael Madl, Christian Schoissengeyr, Alexandar Borkovic (jeweils verletzt) und der gesperrte Erik Palmer-Brown fehlen.

„Viel Leidenschaft und Zweikampfintensität“

Im bisher letzten Duell feierten die „Veilchen“ einen 6:1-Kantersieg. Überschattet wurde der höchste Erfolg in der Bundesliga-Geschichte über den Erzrivalen aber von der teilweise rechtswidrigen Anhaltung von etwa 1.300 Rapid-Fans vor dem Stadion. Eine Wiederholung soll nun mit einer Routenänderung für die Gästefans verhindert werden. Auch sportlich spricht wenig für eine Wiederholung. Ilzer erwartete eine engere Partie mit „viel Leidenschaft und Zweikampfintensität“.

Rapid will „gutes Match abliefern“

Bei Rapid hofft man mit einem Erfolg den schwachen Saisonstart vergessen lassen zu können. „In so einem Spiel kann man sehr viel gewinnen. Ein Sieg wäre abgesehen von den drei Punkten für die Moral unglaublich wichtig“, erklärte Trainer Dietmar Kühbauer und versprach: „Wir fahren nach Favoriten, um ein gutes Match abzuliefern.“

Tipico-Bundesliga, sechste Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

Austria – Rapid

Generali Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Lucic – Klein, Zwierschitz, Jarjue, Cavlan – Jeggo – Ebner, Fitz, Grünwald – Turgeman, Monschein

Rapid: Knoflach – Auer, Dibon, Barac, Ullmann – Murg, D. Ljubicic, Schwab, Fountas – Badji, Schobesberger

Bisher gab es für Rapid in diesem Sommer wenig Grund zum Jubeln, wie der Coach gestand. „Natürlich hätten wir gerne den einen oder anderen Punkt mehr, und es wäre absolut mehr drin gewesen“, sagte Kühbauer. „Aber ich empfinde die Situation nicht als besorgniserregend. Nüchtern gesehen kann und muss es bei uns besser gehen, doch ich mache mir keine Sorgen. Jetzt den Teufel an die Wand zu malen, dafür ist die Saison zu jung.“

Zahlreiche Ausfälle bei den Gästen

Gänzlich sorgenfrei kann der 48-Jährige aber allein schon aufgrund der Personalsituation nicht sein. Mit Srdan Grahovac, Richard Strebinger, Mario Sonnleitner, Maximilian Hofmann und Thorsten Schick fallen fünf wichtige Spieler aus, vor allem in der Innenverteidigung ergibt sich dadurch ein Problem. Dazu kommt, dass Offensivkräfte wie Aliou Badji außer Form sind.

Kapitän Stefan Schwab steht vor seinem 18. Ligaderby, die beiden Vorsaisonduelle gingen verloren. „Die Mannschaft steht jetzt in der Pflicht dem Verein, den Fans und sich selbst gegenüber, um eine gute Leistung abzuliefern“, betonte Schwab.

Sturm gegen Altach 15 Spiele ungeschlagen

Sturm Graz ist bei einem gern gesehenen Gegner zu Gast. Die Steirer sind im Duell mit Altach 15 Partien ungeschlagen und holten dabei zehn Siege und fünf Remis. In Vorarlberg verfolgen beide Teams nun unterschiedliche Ziele: Sturm will vor der Länderspielpause vorne dabei bleiben, Altach sich vom Tabellenende absetzen.

Tipico-Bundesliga, sechste Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

Altach – Sturm Graz

Cashpoint Arena, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Kobras – Anderson, Zwischenbrugger, Maak, Karic – Jamnig, Oum Gouet, Diakite, C. Gebauer – Fischer – Berisha

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Avlonitis, Spendlhofer, Schrammel – Dominguez, Ljubic – Hierländer, Kiteishvili, Lema – Balaj

„Es ist aus zwei Gründen ein sehr wichtiges Spiel: Ein Sieg vor der Länderspielpause ist für die Stimmungslage sehr gut, und mit drei Punkten hätten wir einen guten Schnitt und wären sehr gut vorne dabei“, betonte Sturm-Trainer Nestor El Maestro. „Ein Sieg ist aber weit von selbstverständlich entfernt. Wir müssen eine sehr solide Leistung auf dem Platz bringen“, ist sich der 36-Jährige bewusst.

Heimserie macht Hoffnung

Bei Altach geht die Schere zwischen der Leistung im Training und im Spiel aktuell noch weit auseinander. „Wenn wir das umsetzen, was wir auf dem Trainingsplatz machen, sind wir eine Truppe, die schwer zu schlagen ist. Wenn nicht, sind wir eine Durchschnittsmannschaft“, sagte Altach-Trainer Alex Pastoor.

Positiv stimmt ihn, dass seine Mannschaft zu Hause vier Ligaheimspiele unbesiegt ist. In den jüngsten drei Partien in der Cashpoint Arena gab es jeweils auch drei Treffer. Am Sonntag wird das nicht so einfach. Sturm kassierte in den jüngsten elf Duellen mit Altach nie mehr als ein Gegentor und spielte fünfmal zunull. Bei den Hausherren fehlt weiterhin neben Marco Meilinger auch Philipp Netzer. „In der Innenverteidigung hatten wir leider das Pech, dass sich seit Vorbereitungsstart schon vier verletzt haben. Wir müssen aber mit den Spielern arbeiten, die da sind“, so Pastoor.

Hartberg als „gebranntes Kind“

Hartberg gastiert in St. Pölten und will zum fünften Mal in Folge ungeschlagen bleiben. Die Niederösterreicher wiederum haben die Chance, mit einem Sieg nach Punkten zu den Steirern aufzuschließen. „Wir sind ein gebranntes Kind der letzten Saison, wissen, was nach der Punkteteilung passieren kann. Auf die Tabelle zu schauen mache ich auf keinen Fall“, betonte Hartberg-Trainer Markus Schopp. Für ihn steht die Weiterentwicklung der Mannschaft im Vordergrund. Diese konnte zuletzt mit einem 4:1 gegen die Admira, 1:0 gegen Sturm Graz, 3:3 in Altach und 2:2 gegen die Wiener Austria positiv aufzeigen.

Tipico-Bundesliga, sechste Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

St. Pölten – Hartberg

NV Arena, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

St.Pölten: Riegler – Luan, Petrovic, Meisl – Ingolitsch, Ambichl, Luxbacher, R. Ljubicic – Balic, Gartler, Riski

Hartberg: Swete – Lienhart, Huber, Luckeneder, Klem – T. Kainz, Cancola – Dossou, Rep, Rakowitz – Tadic

Mit einem Selbstläufer rechnete Schopp aber nicht. „Ich glaube, dass wir mit St. Pölten eine ganz schwierige Nuss vor uns haben. Sie wollen nach dem ersten Sieg sicher nachlegen, um in einem ruhigeren Fahrwasser zu sein“, sagte er. Durch die Installierung von Alex Schmidt als Trainer habe sich an der Spielanlage „sehr viel“ verändert. „Er kommt aus der Red-Bull-Schule, viele Sachen spiegeln sich von der Idee her wider. Dort wird interessant gearbeitet“, kamen vom Hartberg-Coach lobende Worte.

Hausherren hoffen auf zweiten Sieg

St. Pölten gelang zuletzt mit dem 1:0 in Mattersburg mit dem ersten Saisonsieg ein Befreiungsschlag. „Es war absolut wichtig für den Kopf, dass man wieder sieht, wie sich ein Sieg anfühlt“, betonte Schmidt. Der zweite in Folge vor der Länderspielpause wäre besonders wertvoll. „Es wäre enorm wichtig, mit einem guten Ergebnis in die Pause zu gehen. Und natürlich ist es immer besser, wenn man auf die Tabelle schaut und die positiver aussieht“, sagte er.

Die Niederösterreicher sind in Pflichtspielen vor eigenem Publikum gegen Hartberg unbesiegt. Elf von zwölf Spielen gingen dabei allerdings in der zweiten Liga in Szene, die einzige Heimpartie im Oberhaus endete am 22. September 2018 mit einem nach einer Roten Karte von Hartbergs Michael Huber (38.) souverän fixierten 3:0-Erfolg der Gastgeber. Sie haben aber zu Hause saisonübergreifend neunmal in Folge nicht gewonnen.