Szene aus dem Match Wattens gegen Salzburg
GEPA/Amir Beganovic
Bundesliga

Salzburger Torlawine rollt weiter

Red Bull Salzburg hat seinen Siegeszug in der tipico-Bundesliga am Samstag fortgesetzt. Der Serienmeister feierte mit einem 5:1 (3:0) bei Aufsteiger WSG Swarovski Tirol das nächste Schützenfest. Nach sechs Runden hält der Tabellenführer weiterhin beim Punktemaximum. Saisonübergreifend sind es für Salzburg bereits zwölf Pflichtspielsiege in Serie.

Zuletzt hatten die „Bullen“ bereits gegen den WAC (5:2), in St. Pölten (6:0) und gegen die Admira (5:0) fünf Tore erzielt. Diesmal trafen Majeed Ashimeru (12.), Andre Ramalho (31.), Erling Haaland (41.), Hwang Hee Chan (58.) und Dominik Szoboszlai per Elfmeter (71.). Der Ehrentreffer der Tiroler resultierte aus einem Eigentor von Maximilian Wöber (56.).

Wattens-Trainer Thomas Silberberger nahm im Vergleich zum 0:2 bei Sturm Graz fünf Änderungen vor. Im Sturmzentrum gab Kelvin Yeboah, der Sohn des früheren Deutschland-Legionärs Anthony Yeboah, anstelle von Zlatko Dedic (Knieprobleme) sein Bundesliga-Debüt.

Salzburg fährt nächsten Kantersieg ein

Der Erfolgslauf von Red Bull Salzburg konnte auch von WSG Tirol nicht gestoppt werden. Die „Bullen“ fahren einen 5:1-Auswärtssieg ein.

Erstmals mit defensiver Dreierkette

Salzburg begann erstmals unter Jesse Marsch mit einer defensiven Dreierkette. Gebildet wurde sie von Ramalho, Albert Vallci und Wöber. Am rechten Flügel erhielt Patrick Farkas den Vorzug gegenüber Rasmus Kristensen, im Mittelfeldzentrum agierten Ashimeru und Zlatko Junuzovic neben Antoine Bernede.

Ashimeru war es auch, der nach einem schnell abgespielten Freistoß von Andreas Ulmer und starker Vorarbeit von Hwang die Führung besorgte. Einen Wöber-Kopfball nach einem Corner musste WSG-Torhüter Ferdinand Oswald entschärfen (21.). Zehn Minuten später war er nach einem Junuzovic-Corner aber auf verlorenem Posten. Ramalho versenkte das Kunstleder per Kopf vom Elfmeterpunkt.

Haaland mit achtem Ligator

Wattens tat sich schwer, Salzburg nutzte seine Chancen. Haaland erzielte mit einem satten Linksschuss von knapp innerhalb der Strafraumgrenze im sechsten Ligaspiel sein achtes Tor. In den jüngsten fünf Partien hat der 19-jährige Norweger immer getroffen. Einem Tiroler Treffer kam Benjamin Pranter am nächsten, er traf nach einem Corner aus kurzer Distanz aber nur die Latte (44.).

Jubel bei Salzburg
GEPA/Hans Osterauer
Der junge Norweger Haaland (li.) erzielte bereits sein achtes Meisterschaftstor

Nach Seitenwechsel klopfte Salzburg erst durch Bernede (51.) und Junuzovic (54.) an, dann traf Wöber nach einem Pranter-Freistoß aber ins eigene Netz (56.). Wenig später setzte Ashimeru Hwang ein. Der überragende Südkoreaner tanzte die gesamte WSG-Defensive aus und schupfte den Ball aus spitzem Winkel ins Tor. Hwang (vier Tore und sechs Assists) hält nun ebenso wie Sturmpartner Haaland (acht Tore und zwei Assists) bei zehn Scorerpunkten in der Liga.

Chance um Chance

Mit Ramalhos Auswechslung stellte Marsch nach 62 Minuten auf eine Viererkette um. Am Spiel änderte sich wenig. Hwang schoss über das Tor (68.), nach einem Foul von Felix Adjei an Vallci gab es Elfmeter. Der eingewechselte Szoboszlai verwertete zweimal sicher. Der erste Strafstoß hatte nicht gezählt, weil Hwang zu früh in den Strafraum gelaufen war.

Im Finish traf Ulmer das Außennetz (88.), der eingewechselte Sekou Koita scheiterte an Oswald (90.). Auf der Gegenseite fing Cican Stankovic einen Heber von Lukas Katnik (78.). Wattens ist mittlerweile fünf Spiele ohne Sieg. Das 1:5 bedeutete die erste Heimniederlage im Oberhaus. Salzburg dagegen schraubte sein Torverhältnis nach sechs Runden auf 27:4 nach oben. In der vergangenen Saison hatten die Bullen ihre ersten zehn Ligaspiele gewonnen.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es war ein verdienter Sieg von Salzburg. Bei uns müssen die Standards besser werden. Meine Mannschaft war zu ängstlich und zu brav. Nach dem 4:1 war es vorbei, da haben alle abgeschaltet im Kopf. Salzburg spielt in einer anderen Liga. Heute war es nicht eine Klasse Unterschied, sondern zwei.“

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Heute war die Leistung von allen gut. Die Mentalität ist die ganze Zeit hoch. Wir haben gewusst, dass der Gegner bei Standardsituationen gefährlich ist. Das ist eine Hürde für uns, das müssen wir noch trainieren – auch für die Champions League.“ Zum neuen System: „Es war nicht so gut, wie ich es erwartet habe. Es war okay. Ich denke, dass wir besser waren in der zweiten Hälfte mit der Viererkette. Aber wichtig ist die Flexibilität.“

Zlatko Junuzovic (Salzburg-Mittelfeldspieler): „Wir haben eine starke Mentalität im Team, das ist das Wichtigste. Die Atmosphäre ist sehr positiv. Es gibt nur 100 Prozent – im Training und im Spiel.“

tipico-Bundesliga, sechste Runde

Samstag:

WSG Tirol – Salzburg 1:5 (0:3)

Tivoli Stadion Tirol, 5.400 Zuschauer, SR Eisner

Torfolge:
0:1 Ashimeru (12.)
0:2 Ramalho (31.)
0:3 Haaland (41.)
1:3 Wöber (56./Eigentor)
1:4 Hwang (58.)
1:5 Szoboszlai (71./Elfmeter)

WSG Tirol: Oswald – Hager, Cabrera (49./Neurauter), Gugganig – Gölles, Svoboda, Rieder, Adjei – Kovacec (46./Katnik), Yeboah (74./Jurdik), Pranter

Salzburg: Stankovic – Ramalho (63. Szoboszlai), Vallci, Wöber – Farkas, Ashimeru, Bernede, Junuzovic, Ulmer – Hwang (79./Daka), Haaland (69./Koita)

Gelbe Karten: Yeboah, Svoboda bzw. keine

Die Besten: Pranter bzw. Hwang, Ashimeru, Ulmer