Rapids Thomas Murg (7.) bzw. „Veilchen“ Christoph Monschein (10.) nach jeweils eklatanten Defensivschnitzern trafen bald nach Anpfiff, den vorentscheidenden Treffer zum durchaus verdienten Erfolg im ersten Derby dieses Kalenderjahres besorgte vor 14.615 Zuschauern Taxiarchis Fountas (51.).
Die Austria hatte dem zweiten Gegentreffer nur wenig entgegenzusetzen und kassierte in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Aliou Badji auch noch ein drittes Tor (94.). Nach der dritten Saisonniederlage findet sich das Team von Neo-Coach Christian Ilzer nur auf Platz acht wieder. Rapid hat als Sechster fünf Zähler mehr, drei fehlen auf den zweitplatzierten LASK.
Rapid gewinnt 329. Wiener Derby
Ausgerechnet mit einem Sieg im Derby verschärft Rapid die Krise der Wiener Austria. Die Hütteldorfer erkämpfen sich einen 3:1-Sieg.
Velimirovic debütiert bei Rapid
Rapid-Coach Dietmar Kühbauer hatte im Vergleich zum 1:2 gegen den LASK sechs Änderungen vorgenommen. Durchaus erwartet stand der japanische Stürmer Koya Kitagawa erstmals in der Startelf, überraschend hingegen kam das Profidebüt von Dalibor Velimirovic. Der 18-Jährige, der auch für die Amateure erst elf Partien absolviert hat, lieferte schließlich im defensiven Mittelfeld eine tadellose Vorstellung ab.
Kühbauers Team startete besser und profitierte bald vom ersten folgenschweren Patzer des Gegners: Nachdem Maximilian Sax den Ball in der Vorwärtsbewegung an Stefan Schwab verloren hatte, verstolperte Jarjue eine Flanke von Philipp Schobesberger, Murg vollendete.
Schnitzer auf beiden Seiten
Das Momentum wäre aufseiten der Gäste gewesen, die aber leisteten sich nur wenig später einen Selbstfaller, konkret einen haarsträubenden Rückpass von Mateo Barac, der schon im Derby im Dezember ein Unsicherheitsfaktor gewesen war. Monschein holte sich den Rückpass des Kroaten, umkurvte Goalie Tobias Knoflach und schoss von der rechten Seite ein.
Die intensive, schnelle, aber qualitativ durchschnittliche Partie auf ebenso mäßigem Terrain hatte in den folgenden 20 Minuten so gut wie keine Torchancen zu bieten, dafür brachte die Schlussviertelstunde vor der Pause einige gute Möglichkeiten. Schobesberger verpasste nach einer von Jarjue schlecht geklärten und hoch aufspringenden Hereingabe das Tor (34.), dann köpfelte Fountas an die Stange (35.), und Murg traf nach Vorarbeit Kitagawas das Außennetz (43.).
Da hatte Ilzer bereits den von der Rolle befindlichen Jarjue durch Dominik Prokop ersetzt (39.) und auf eine Viererkette umgestellt. Sein Team war davor durch zwei Hereingaben Florian Kleins gefährlich geworden: Einmal klärte Knoflach vor Monschein (36.), dann kam Sax nur Zentimeter zu spät (39.).
Abgefälschter Führungstreffer
Rapid holte sich bald nach Wiederbeginn den Vorteil zurück, Goalie Ivan Lucic war beim abgefälschten Fountas-Schuss nach Vorarbeit von Kitagawa ohne Chance. Stephan Auer, der das Tor einleitete, bekam das Spielgerät beim Ballgewinn an die Hand. Abgesehen von einem Freistoß Alexander Grünwalds, den Knoflach über die Latte drehte (54.), und einem Monschein-Schuss nach Konter, den ebenfalls Rapids Schlussmann parierte (59.), fand die Austria darauf keine Antwort.
Rapid hatte das Geschehen unter Kontrolle, nur ein Eckball von Caner Cavlan, den Auer auf der Linie klärte, trübte dieses Bild (73.). Die Gäste blieben gefährlicher. Schobesberger legte den Ball nach schöner Vorarbeit am langen Eck vorbei (76.), später zielte Badji zu zentral auf Lucic (82.). Gut zehn Minuten später schaffte der Senegalese sein erstes Saisontor dann aber doch noch.
Stimmen zum Spiel:
Christian Ilzer (Austria-Trainer): „Das ist eine Derby-Niederlage, die unglaublich schmerzt. Es war ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel, sehr zweikampfintensiv. Wir haben in den falschen Momenten die Tore bekommen. Wir hatten Chancen, in Führung zu gehen, aber wir schaffen es nicht, die positiven Momente auf unsere Seite zu ziehen. Im Endeffekt war es ein verdienter Sieg von Rapid.“ Zum zweiten Gegentor: „Man muss eine klare Entscheidung treffen, auch für unsere Schiedsrichter, damit sie wieder auf internationaler Ebene zu sehen sind. Deswegen sollte man beim VAR nachziehen.“
Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Heute ist natürlich ein wunderschöner Tag für uns. Es war klar, dass die Mannschaft, die hier verliert, in nächster Zeit in unruhigerem Wasser sein wird. Wir haben gut begonnen, dann ist die Austria durch einen Eigenfehler von uns zurückgekommen, dann war es ein ausgeglichenes Match, aber ich würde sagen, wir wollten den Sieg ein bisschen mehr. Velimirovic hatte ein unglaublich gutes Debüt, aber bitte belassen wir es dabei. Wir machen in Österreich oft Spieler zu schnell groß. Ich weiß nicht, was es jeden Club kosten würde, aber ich wäre absolut für den Videobeweis.“
Thomas Murg (Rapid-Torschütze): „Es war ein verdienter Erfolg für uns. Wir hatten viele Ausfälle, aber die, die reingekommen sind, waren echt gut. Das zeigt, dass wir einen großen und starken Kader haben. Ich werde in dieser Transferzeit nicht wechseln und bleibe auf jeden Fall bei Rapid. Ich bin froh und stolz, dass ich bei Rapid bin.“
Tipico-Bundesliga, sechste Runde
Sonntag:
FK Austria Wien – SK Rapid Wien 1:3 (1:1)
Wien, Generali-Arena, 14.615 Zuschauer, SR Lechner
Torfolge:
0:1 Murg (7.)
1:1 Monschein (10.)
1:2 Fountas (50.)
1:3 Badji (94.)
Austria: Lucic – Handl, Jarjue (39./Prokop), Zwierschitz – Klein, Jeggo, Serbest (75./Edomwonyi), Cavlan – Sax (62./Turgeman), Monschein, A. Grünwald
Rapid: Knoflach – Auer, Dibon, Barac, Ullmann – Murg (75./Knasmüllner), Velimirovic, Schwab, Schobesberger – Kitagawa (80./Badji), Fountas (69./Arase)
Gelbe Karten: Jarjue, Prokop, Monschein bzw. Ullmann, Fountas, Barac, Auer
Die Besten: Keine bzw. Velimirovic