Paul Buchegger (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Volleyball-EM

Österreich muss auf Buchegger verzichten

Österreichs Herren müssen bei der am Donnerstag beginnenden Volleyball-EM in Belgien auf Paul Buchegger verzichten. Der Oberösterreicher hatte sich Ende Juli wie schon ein Jahr davor eine Meniskusverletzung zugezogen. Er blieb zwar im ÖVV-Vorbereitungscamp, mehr als Trainingsversuche in der vergangenen Woche waren aber nicht möglich. Der 23-Jährige fehlte daher auch am Dienstag bei der Verabschiedung beim Bundespräsidenten.

Buchegger führte der Weg statt in die Hofburg zu seinem Verein Vero Volley Monza. Er konnte in keinem der jüngsten Länderspiele eingesetzt werden. Der Diagonalangreifer war schon in der entscheidenden Phase der EM-Qualifikation ausgefallen. Teamchef Michael Warm wollte keine Nominierung um jeden Preis. „Paul ist ein junger Spieler am Anfang der Karriere. Wir gehen kein Risiko ein. Er muss ja noch zehn, 15 Jahre spielen. Dann hält das Knie nicht.“

ÖVV-Präsident Gernot Leitner impfte dem Teamchef und seiner Truppe Zuversicht ein: „Natürlich ist es bitter, dass Buchegger nicht dabei sein wird, aber das Team hat bereits bewiesen, dass es auch in der Lage ist, Ausfälle zu kompensieren.“ Nicht in den 14-köpfigen EM-Kader geschafft hat es der 19-jährige Lukas Kühl. Am Mittwoch flog das Team nach Brüssel, am Freitag (20.30 Uhr, live in ORF Sport +) geht es im 15.000 Zuschauer fassenden Paleis 12 ins Auftaktmatch gegen Belgien.

Paul Buchegger (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Mit Paul Buchegger konnte einer der ÖVV-Leistungsträger die Reise nach Belgien nicht mitmachen

Von der offiziellen Verabschiedung der EM-Delegation durch Alexander Van der Bellen in der Präsidentschaftskanzlei waren jedenfalls alle Beteiligten begeistert. „Es war ganz toll. Das ist eine hohe Wertschätzung für uns“, erklärte Verbandschef Leitner. Kapitän Peter Wohlfahrtstätter sagte: „Hier sein zu dürfen motiviert uns zusätzlich.“

„Für eine Überraschung gut“

Van der Bellen zeigte sich an Volleyball interessiert und bewies Fachkenntnis. „Ich habe in jüngeren Jahren, als ich Wissenschaftler in Westberlin gewesen bin, selbst Volleyball gespielt“, so Van der Bellen. „Mit der erfolgreichen EM-Qualifikation hat unsere Mannschaft schon Wichtiges geleistet. Da viele unserer Spieler bei internationalen Topclubs unter Vertrag stehen, ist für sie auch die tolle Atmosphäre, die bei der EM herrschen wird, nicht ungewohnt.“

Und das Staatsoberhaupt machte seinen Landsleuten Mut, auch ohne Challenge-Cup-Sieger (2018) und -Finalist (2019) Buchegger bestehen zu können: „Jede Mannschaft, die sich für so ein Turnier qualifiziert, ist für eine Überraschung gut – natürlich auch Sie. Besonders bewundere ich an Sportlern, dass sie sich auf den Punkt fokussieren können. Das ist eine Eigenschaft, die auch im späteren Leben sehr hilfreich sein kann.“