ÖFB-Teamchef Franco Foda
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EM-Qualifikation

Foda schwört Team auf großes „Finale“ ein

Gut gelaunt, mit viel Selbstvertrauen und einem Punkt im Gepäck ist das österreichische Nationalteam aus Polen nach Wien zurückgekehrt. „Der Punkt kann am Ende sehr wichtig sein“, sagte ÖFB-Teamchef Franco Foda nach dem sechsten von zehn Spielen der EM-Quali 2020. „Wir haben das Tor zur EM weit aufgestoßen“, ergänzte Verbandspräsident Leo Windtner nach der Rückkehr aus Warschau.

„Jetzt gibt es noch vier Finalspiele“, sagte Foda. Das erste davon am 10. Oktober in Wien gegen Israel mit dessen Trainer Andreas Herzog. Durch den Sieg Sloweniens gegen Israel sind die Österreicher in der Gruppe G auf den dritten Rang abgerutscht. An der Ausgangsposition habe sich aber nichts Grundlegendes geändert.

„Wir haben es in der eigenen Hand, das ist das Wichtigste“, betonte Foda. „Wir müssen nicht nach links und rechts schauen, sondern einfach so weiterspielen, wie wir das in den letzten vier Spielen gemacht haben.“ In diesen holte das ÖFB-Team zehn von zwölf möglichen Punkten.

ÖFB-Präsident Leo Windtner
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ÖFB-Präsident Leo Windtner gibt sich zuversichtlich und spricht der Mannschaft ein großes Lob aus

Auftaktniederlagen wirken nach

Die Auftaktniederlagen im März gegen Polen und Israel wirken in der Tabelle weiterhin nach. „Wir stehen halt permanent unter Druck, weil wir in den ersten zwei Spielen keine Punkte geholt haben – und das verfolgt uns“, sagte Foda. Die Mannschaft habe aber bewiesen, dass sie mit Drucksituationen umgehen könne. „Die Mannschaft hat das Herz wirklich in die Hand genommen“, lobte auch Windtner.

Mehr denn je heißt das Ziel nun wieder zweite EM-Teilnahme in Folge nach jener 2016 in Frankreich. Windtner: „In den letzten vier Spielen war es eine konstante, kompakte Leistung, die uns sehr zuversichtlich stimmt, auf den Zug zur EM aufspringen zu können.“ Die positive Stimmung will auch Foda nützen. „Jetzt sind wir wieder mittendrin und voll dabei“, sagte der Deutsche mit Blick auf die Tabellensituation.

Glaube an die eigenen Stärke

Das Schlüsselspiel könnte die Auswärtspartie am 13. Oktober beim aktuellen Gruppenzweiten Slowenien werden. Vorerst will sich Foda aber nur mit dem Duell gegen Israel beschäftigen. „Dann muss man sehen, wie die Konstellation ist.“ Die Slowenen gastieren gleichzeitig in Nordmazedonien. Auf Rechenspiele will sich Foda nicht einlassen. „Es bringt nichts, wenn die anderen Mannschaften für uns spielen, wir die nötigen Punkte aber nicht holen.“

Der Glaube an die eigenen Stärken sei groß. Dazu kommt laut Foda ein Reifeprozess. „Ich glaube, so ein Spiel hätten wir vielleicht vor ein paar Monaten noch verloren“, meinte der 53-Jährige. „Die Mannschaft ist viel stabiler geworden, sie ist gereift.“ Die Altersstruktur trage ihren Teil dazu bei. „Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen, dynamischen Spielern.“

Personeller Umbruch geglückt

Belebend wirkte sich in den letzten vier Partien etwa Mittelfeldmann Konrad Laimer aus. Auch Innenverteidiger Stefan Posch, der statt des angeschlagenen Martin Hinteregger erstmals von Beginn an spielte, überzeugte. „Es ist ganz wichtig, dass man Ausfälle verkraften kann und dass man weiß, dass man junge Spieler hat, die man jederzeit bringen kann“, sagte Foda.

Stefan Posch (AUT)
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Auch Stefan Posch gab im ÖFB-Team ein Zukunftsversprechen ab

Das gilt auch im Hinblick auf eine mögliche EM-Teilnahme, bei der dann auch die derzeit verletzten Zukunftshoffnungen Xaver Schlager und Hannes Wolf wieder ein Thema sein könnten. Foda erinnerte an den Umbruch, der zu Beginn seiner Amtszeit vollzogen werden musste. Von der EM 2016 seien mehrere und auch sehr wichtige Spieler nicht mehr mit dabei. „Wir haben diesen Umbruch ruhig vollzogen. Jetzt passen auch die Ergebnisse. Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg.“

Die nächste Hürde in einem Monat heißt also Israel – in Wien. Wie Foda hofft auch Windtner am 10. Oktober gegen Israel auf ein ausverkauftes Ernst-Happel-Stadion. Die drei Punkte seien Grundvoraussetzung, um die Chancen auf die Qualifikation hoch zu halten. Möglicherweise muss drei Tage später noch ein Sieg in Slowenien her, um sichergehen zu können.