Michael Matt (AUT)
GEPA/Andreas Pranter
Ski alpin

Slalom-Spezialist Matt geht neue Wege

Slalom-Spezialist Michael Matt geht ab dem kommenden Winter neue Wege. Der 26-jährige Tiroler möchte sich künftig breiter aufstellen und vermehrt auch Riesentorläufe und Kombinationen bestreiten. Als Versuch, Marcel Hirscher so bald wie möglich als Weltcup-Gesamtsieger nachzufolgen, soll das aber nicht verstanden werden.

Die Karten im alpinen Skizirkus werden nach dem kürzlich erfolgten Rücktritt des achtfachen Gesamtsiegers Hirscher sowie dem Fehlen des grandiosen Norwegers Aksel Lund Svindal gerade neu gemischt. Neben Fahrern wie den Franzosen Alexis Pinturault und Clement Noel (verlängerte soeben mit Dynastar bis 2022) sowie dem Norweger Henrik Kristoffersen gibt es auch im ÖSV-Lager potenzielle Weltcup-Kandidaten wie Marco Schwarz und Vincent Kriechmayr.

Wer ein Nachfolger Hirschers sein könnte, liegt für Matt aber auf der Hand: „Niemand!“ Mit Hirschers Rücktritt sei eine „großartige, einzigartige Karriere“ zu Ende gegangen. „Ich hätte mich gerne noch eine weitere Saison lang an und mit ihm gemessen“, versicherte Matt.

„Auf höherem Niveau ins Training eingestiegen“

Bei dem Flirscher laufen die Vorbereitungen auf die neue und intensive Saison seit April, seit August steht er auch auf Skiern. Zuletzt wurde mit der Weltcup-Gruppe Technik eins längere Zeit in Saas Fee geübt. „Vom Gefühl her bin ich heuer auf höherem Niveau ins Training eingestiegen als im letzten Jahr. Das könnte also ein gutes Zeichen sein“, gab sich der 26-Jährige zuversichtlich. In der Schweiz hat Matt auch einige Abfahrtskilometer heruntergespult, um für eventuelle Kombi-Starts gerüstet zu sein.

Abfahrtspunkte hat er schon im März mit der Teilnahme an den österreichischen Abfahrtsmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm gemacht, wo er als letzter Starter mit Nummer 51 auf Platz 13 fuhr. Insgesamt wird der jüngere Bruder der einstigen Skiweltmeister Mario (Slalom) und Andreas (Skicross) Matt versuchen, im Winter so schnell wie möglich auf 500 Weltcup-Punkte zu kommen, womit er in den anderen Disziplinen mit einer Nummer gleich nach den Top 30 fahren kann.

Fokus liegt weiter auf Slalom

Der Slalom bleibt für den aktuellen Vizeweltmeister und Olympiadritten aber natürlich die Hauptdisziplin. Da hat der 89 Kilogramm schwere Arlberger auch sein bisher einziges Weltcup-Rennen gewonnen. Aber Matt fühlt sich auch im Riesentorlauf immer wohler, obwohl er auf Weltcup-Ebene bisher insgesamt nur drei Rennen bestritten und nur eine Platzierung erreicht hat. Ob er die Quali für das Saisonauftaktrennen in Sölden fährt, hängt unter anderem auch von den dann herrschenden Wetterbedingungen ab.