Martin Hinteregger (AUT)
GEPA/Philipp Brem
ÖFB

Hinteregger wegen Partynacht bestraft

Das überraschende Fehlen von Martin Hinteregger in der österreichischen Startelf beim EM-Qualifikationsmatch am Montag in Polen war offiziell einer Wadenverletzung geschuldet. Doch wie am Mittwoch bekanntwurde, hatte Teamchef Franco Foda noch einen anderen Grund, den Kärntner auf die Bank zu setzen: Hinteregger hatte am Wochenende den Zapfenstreich deutlich überzogen.

Die „Salzburger Nachrichten“ („SN“) und die „Kleine Zeitung“ setzten den Topf in der Gerüchteküche aufs Feuer, Hinteregger habe nach dem Lettland-Spiel seinen 27. Geburtstag zu intensiv gefeiert. Laut „SN“ feierte der Verteidiger, der beim 6:0-Sieg wieder eine souveräne Leistung abgeliefert hatte, bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags in Flachau und rückte damit weit nach dem Zapfenstreich von 21.30 Uhr ein. Das Blatt berichtete von „leichten Gleichgewichtsstörungen“ des 27-Jährigen.

Am Matchtag am Montag stand Hinteregger zur großen Überraschung nicht in der Startelf gegen Polen, sondern wurde von Stefan Posch ersetzt. Laut Teamchef Foda sei die Entscheidung erst wenige Stunden vor dem Spiel aufgrund der muskulären Probleme des Verteidigers getroffen worden. Von einer möglichen disziplinären Maßnahme war nichts zu bemerken.

Martin Hinteregger (AUT)
APA/Barbara Gindl
Gegen Lettland (r.) absolvierte Hinteregger seinen Part wie gewohnt konsequent und nüchtern

Am Mittwoch bestätigte Foda jedoch die Medienberichte und Hintereggers Partynacht. „Aufgrund der Wichtigkeit des Spiels haben wir den Fokus voll auf das Sportliche gelegt und das Thema bewusst intern abgehandelt“, sagte Foda zu dem Umstand, dass die Causa unmittelbar vor und nach dem 0:0 in Warschau von den ÖFB-Verantwortlichen unter Verschluss gehalten wurde.

Reuiger Wiederholungstäter

Hinteregger zeigte sich in der ÖFB-Aussendung als reuiger Sünder. „Ich habe am Samstag meinen Geburtstag gefeiert und hier eine Grenze überschritten. Ich habe mich beim Trainer, bei der Mannschaft und dem Betreuerteam für mein Verhalten entschuldigt“, so der Kärntner. Allerdings betonte man beim Verband, dass der Verteidiger schon mit Problemen in der rechten Wade ins Teamcamp eingerückt war und zwei Tage nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Die Verletzung sei also keine Erfindung gewesen.

Hinteregger wegen Partynacht bestraft

Das überraschende Fehlen von Martin Hinteregger beim EM-Qualispiel Österreichs in Polen dürften eine Strafe für seine Partynacht gewesen sein.

Hinteregger wurde sein Hang zum „Partytiger“ zum Verhängnis. Schon Anfang August schaffte es der Kärntner in die Schlagzeilen, nachdem er vor seinem endgültigen Wechsel zu Eintracht Frankfurt im Zuge des Trainingslagers von Augsburg in Tirol bei einem Dorffest über die Stränge geschlagen hatte. Hinteregger war gefilmt worden, als er auf seinen damaligen Augsburger Kollegen Kevin Danso gestützt durch eine dunkle Umgebung wankte.

Welche Folgen Hintereggers Partynacht für seine künftigen Einsätze im ÖFB-Team haben wird, bleibt abzuwarten. Im Oktober stehen die wichtigen EM-Qualifikationsspiele gegen Israel (10.10.) in Wien und auswärts in Slowenien (13.10.) auf dem Programm. Nach sechs Spieltagen liegt Österreich in Gruppe G auf Rang drei, drei Punkte hinter Spitzenreiter Polen und einen Zähler hinter den Slowenen.