Bei der Vuelta, die mit einem Etappensieg von Fabio Jakobsen aus den Niederlanden in Madrid endete, wehrte Roglic alle Angriffe der spanischen Lokalmatadoren von Team Movistar ab und gewann mit einem Vorsprung von 2:33 Minuten vor Weltmeister Valverde. „Ich hatte ein starkes Team, und wir hatten klare Ziele von Beginn an. So haben wir das geschafft“, sagte Roglic, der zum ersten Grand-Tour-Gewinner aus Slowenien avancierte.
Sein drittplatzierter Landsmann Tadej Pogacar komplettierte das Traumergebnis für die kleine Radsportnation. „Dieses Rennen zu gewinnen ist großartig, und mit einem anderen Slowenen an meiner Seite am Podium ist es sogar noch besser. Das ist wirklich schön für unseren Radsport, wir haben ein Stück Geschichte geschrieben“, meinte Primoz Roglic.
Pernsteiner in den Bergen auf Augenhöhe
Hermann Pernsteiner landete bei seiner zweiten großen Rundfahrt in der Gesamtwertung an der 15. Stelle. Der im Vorjahr verletzt ausgeschiedene Niederösterreicher hatte sich in der Schlusswoche in die Top Ten vorgearbeitet, fiel bei einer durch starken Wind durcheinandergewirbelten Etappe aber wieder zurück. Felix Großschartner wurde 36. In den Bergen präsentierte sich Pernsteiner, der Vorjahreszweite der Österreich-Rundfahrt, aber bis zum Schluss ausgezeichnet. Sein Topergebnis war ein vierter Rang am vorletzten Tag unmittelbar vor Roglic. Insgesamt konnte er mit den Topstars aber nicht mithalten.
Roglic, 2018 Gesamtvierter der Tour de France, hatte nach einer starken Saison mit Rang drei beim Giro d’Italia und dem Sieg bei der Tour de Romandie als einer der Topfavoriten gegolten. Unterstützt von seinem stark besetzten Team Jumbo-Visma war der herausragende Zeitfahrer mit hervorragenden Kletterqualitäten schließlich der mit Abstand Stärkste. Der Vizeweltmeister von 2017 übernahm auf der zehnten Etappe mit dem Sieg im Zeitfahren das Rote Trikot und behielt es bis zum Ende. Das erst vor sechs Jahren in den Radsport gewechselte frühere Skisprungtalent parierte danach alle Angriffe von Valverde, von dessen Movistar-Teamkollegen Nairo Quintana und von Miguel Angel Lopez (Astana).
Pogacar gibt Visitenkarte ab
Neben den Helfern im eigenen Team hatte er in Pogacar, der als jüngster Fahrer im gesamten Feld drei Etappen gewann, einen weiteren starken Verbündeten. Der Grand-Tour-Debütant aus dem Team UAE avancierte zum ersten unter 21-jährigen Podiumsplatzierten bei einer der drei großen Rundfahrten seit 1974.
Der zweitplatzierte Ex-Dopingsünder Valverde steht indes mit 39 Jahren zum bereits neunten Mal auf dem Siegerpodest einer großen Tour. Der Vuelta-Gewinner von 2009 ist der erste amtierende Weltmeister seit 1996, der es unter die Top Drei einer der drei großen Landesrundfahrten geschafft hat.