Jubel von Primoz Roglic (SLO) nach seinem Vuelta-Sieg
APA/AFP/Oscar Del Pozo
Radsport

Triumphfahrt von Ex-Skispringer Roglic

Der Slowene Primoz Roglic hat mit dem Sieg bei der Vuelta a Espana seinen größten Erfolg als Radfahrer geschafft. Der 29-jährige Ex-Skispringer gewann die Spanien-Rundfahrt vor Lokalmatador Alejandro Valverde. „Es waren drei harte Wochen, und ich bin froh, dass es zu Ende geht“, sagte Roglic nach der Zielankunft am Sonntag in Madrid.

Bei der Vuelta, die mit einem Etappensieg von Fabio Jakobsen aus den Niederlanden in Madrid endete, wehrte Roglic alle Angriffe der spanischen Lokalmatadoren von Team Movistar ab und gewann mit einem Vorsprung von 2:33 Minuten vor Weltmeister Valverde. „Ich hatte ein starkes Team, und wir hatten klare Ziele von Beginn an. So haben wir das geschafft“, sagte Roglic, der zum ersten Grand-Tour-Gewinner aus Slowenien avancierte.

Sein drittplatzierter Landsmann Tadej Pogacar komplettierte das Traumergebnis für die kleine Radsportnation. „Dieses Rennen zu gewinnen ist großartig, und mit einem anderen Slowenen an meiner Seite am Podium ist es sogar noch besser. Das ist wirklich schön für unseren Radsport, wir haben ein Stück Geschichte geschrieben“, meinte Primoz Roglic.

Pernsteiner in den Bergen auf Augenhöhe

Hermann Pernsteiner landete bei seiner zweiten großen Rundfahrt in der Gesamtwertung an der 15. Stelle. Der im Vorjahr verletzt ausgeschiedene Niederösterreicher hatte sich in der Schlusswoche in die Top Ten vorgearbeitet, fiel bei einer durch starken Wind durcheinandergewirbelten Etappe aber wieder zurück. Felix Großschartner wurde 36. In den Bergen präsentierte sich Pernsteiner, der Vorjahreszweite der Österreich-Rundfahrt, aber bis zum Schluss ausgezeichnet. Sein Topergebnis war ein vierter Rang am vorletzten Tag unmittelbar vor Roglic. Insgesamt konnte er mit den Topstars aber nicht mithalten.

Roglic, 2018 Gesamtvierter der Tour de France, hatte nach einer starken Saison mit Rang drei beim Giro d’Italia und dem Sieg bei der Tour de Romandie als einer der Topfavoriten gegolten. Unterstützt von seinem stark besetzten Team Jumbo-Visma war der herausragende Zeitfahrer mit hervorragenden Kletterqualitäten schließlich der mit Abstand Stärkste. Der Vizeweltmeister von 2017 übernahm auf der zehnten Etappe mit dem Sieg im Zeitfahren das Rote Trikot und behielt es bis zum Ende. Das erst vor sechs Jahren in den Radsport gewechselte frühere Skisprungtalent parierte danach alle Angriffe von Valverde, von dessen Movistar-Teamkollegen Nairo Quintana und von Miguel Angel Lopez (Astana).

Pogacar gibt Visitenkarte ab

Neben den Helfern im eigenen Team hatte er in Pogacar, der als jüngster Fahrer im gesamten Feld drei Etappen gewann, einen weiteren starken Verbündeten. Der Grand-Tour-Debütant aus dem Team UAE avancierte zum ersten unter 21-jährigen Podiumsplatzierten bei einer der drei großen Rundfahrten seit 1974.

Der zweitplatzierte Ex-Dopingsünder Valverde steht indes mit 39 Jahren zum bereits neunten Mal auf dem Siegerpodest einer großen Tour. Der Vuelta-Gewinner von 2009 ist der erste amtierende Weltmeister seit 1996, der es unter die Top Drei einer der drei großen Landesrundfahrten geschafft hat.

Vuelta a Espana

Gesamtwertung

Endstand nach 21 Etappen:
1. Primoz Roglic SLO 83:07:14
2. Alejandro Valverde ESP + 2:33
3. Tadej Pogacar SLO 2:55
4. Nairo Quintana COL 3:46
5. Miguel Angel Lopez COL 4:48
6. Rafal Majka POL 7:33
7. Wilco Kelderman NED 10:04
8. Carl Fredrik Hagen NOR 12:54
9. Marc Soler ESP 22:27
10. Mikel Nieve ESP 22:34
15. Hermann Pernsteiner AUT 33:40
36. Felix Großschartner AUT 2:03:33

21. Etappe

Fuenlabrada - Madrid (105 km):
1. Fabio Jakobsen NED 2:48:20
2. Sam Bennett IRL -"-
3. Szymon Sajnok POL -"-
4. Jon Aberasturi-Izaga ESP -"-
5. Edvald Boasson Hagen NOR -"-
6. Edward Theuns BEL -"-
7. Tosh Van der Sande BEL -"-
8. Clement Venturini FRA -"-
9. Marc Sarreau FRA -"-
10. Dion Smith AUS -"-
19. Alejandro Valverde ESP -"-
26. Tadej Pogacar SLO -"-
29. Hermann Pernsteiner AUT -"-
57. Felix Großschartner AUT -"-
75. Primoz Roglic SLO -"-