Spieler des KRC Genk
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Champions League

Genk sucht noch seine Hochform

Salzburgs Auftaktgegner am Dienstag in der Champions League ist in dieser Saison noch nicht wirklich auf Touren gekommen. Während die Salzburger in der Bundesliga von Sieg zu Sieg eilen, hat KRC Genk in Belgien nur zwei der vergangenen sechs Partien gewonnen. Der Titelverteidiger liegt als Neunter fünf Punkte hinter Spitzenreiter Standard Lüttich im Tabellenmittelfeld.

Für Genk ist es nach 2002 und 2011 die dritte Teilnahme an der Champions League. Der Club aus der Provinz Limburg in Ostflandern wartet aber noch auf den ersten Sieg in der Königsklasse. Bisher stehen sieben Remis und fünf Niederlagen zu Buche. Die Mühlen der Qualifikation hat sich Genk als belgischer Meister wie Salzburg in diesem Jahr erspart.

Wie den „Bullen“ mit Marco Rose kam dem KRC (Königlicher Racing Club) im Sommer der Meistertrainer abhanden. Philippe Clement wechselte zum späteren LASK-Bezwinger Club Brügge, als Nachfolger wurde Felice Mazzu vom Ligarivalen Charleroi verpflichtet. Der frühere Sportlehrer gibt in Salzburg seine CL-Premiere. „Wir müssen dort ein großes Herz zeigen und im Sechzehner präsent sein“, meinte Mazzu.

Felice Mazzu
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Genk-Coach Felice Mazzu steht mit seinem Team vor einem schweren Auswärtsspiel in Salzburg

Junger Norweger als Hoffnungsträger

Star der Mannschaft ist der Norweger Sander Berge. Der 21-Jährige ist der Organisator im defensiven Mittelfeld und gilt wie Salzburg-Stürmer Erling Haland als eines der größten Talente des Landes. In seiner Jugend spielte Berge in seinem Heimatort Asker, von 2015 bis 2017 beim Erstligisten Valerenga Oslo.

Weil er mit nicht einmal 20 zum Schlüsselspieler avanciert war, wurden englische Clubs auf ihn aufmerksam. Arsenal, Tottenham, West Ham, Everton, Brighton, Sheffield und der FC Sevilla sollen bereits Angebote vorgelegt haben. Berge entschied sich aber bewusst dafür, in einer kleineren Liga den nächsten Schritt zu machen und unterschrieb im Jänner 2017 bei Genk einen Vierjahresvertrag.

Berge mit mehr Erfahrung als Haland

Haland, hinter dem ebenfalls Topclubs her waren, ging einen ähnlichen Weg und dockte bei Salzburg an. Mit dem Stürmer hat der zwei Jahre ältere Berge in mehreren Nachwuchsnationalteams schon zusammengespielt. Zuletzt standen sie auch im A-Team gemeinsam auf dem Platz: Beim 2:0-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Malta waren beide in der Startelf, Berge erzielte sogar sein erstes Tor für Norwegen. Berge hat schon 16 A-Länderspiele bestritten, Haland erst zwei.

Sander Berge (Genk)
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Für Sander Berge ist Genk wohl nur eine Zwischenstation auf dem Weg in eine Topliga

Berge hat auch im Europacup mehr Erfahrung, war mit Genk 2017 im Europa-League-Viertelfinale und auch im Vorjahr in der Gruppenphase vertreten. Mit 22 Millionen Euro Marktwert (laut transfermarkt.at) ist Berge der am höchsten eingeschätzte Spieler im Genk-Kader. Haland ist mit zwölf Millionen Marktwert der teuerste Salzburger. Auch körperlich gibt es durchaus Parallelen zwischen den beiden Norwegern. Denn wie Haland ist Berge ein Musterathlet. Mit 1,95 Metern ist er sogar ein paar Zentimeter größer als der Salzburg-Akteur.

Einsatz von Torjäger Samatta fraglich

Während Berge fit ist, bangt Coach Mazzu nach einer beim tansanischen Nationalteam erlittenen Knieverletzung noch um den Einsatz seines Topscorers. Mbwana Samatta führt mit fünf Toren in sechs Einsätzen die belgische Schützenliste an. Bei der CL-Generalprobe in Charleroi (1:2) stürmte an seiner Stelle der Nigerianer Paul Onuachu. „Seine Knieverletzung bereitet uns Sorgen“, sagte Mazzu am Wochenende über Samatta. „Es ist nicht sicher, ob er am Dienstag spielen kann.“

Dasselbe gilt für Joseph Paintsil. Der Bruder von Admira-Angreifer Seth Paintsil zog sich in Charleroi eine leichte Bänderverletzung im Knöchel zu, saß am Montag aber im Flieger nach Salzburg. Der 21-jährige Ghanaer hat sich bei Belgiens Meister zuletzt einen Stammplatz erkämpft, wie sein zwei Jahre älterer Bruder beim Bundesliga-Schlusslicht ist er auf dem linken Flügel beheimatet.

Auf seinen Stammgoalie muss Genk definitiv verzichten. Der Australier Danny Vukovic hatte sich Ende Juli die Achillessehne gerissen. An seiner Stelle wird der 20-jährige Belgier Gaetan Coucke, in der letzten Saison noch an den Zweitligisten Lommel SK verliehen, das Tor hüten.