Amnesty: Arbeitsbedingungen in Katar weiter schlecht

Trotz versprochener Verbesserungen im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar sind die Arbeitsbedingungen von Gastarbeitern einer Studie von Amnesty International zufolge unverändert katastrophal. Ungeachtet der von der Regierung Katars gemachten Reformzusagen bleibe das Golf-Emirat „ein Tummelplatz skrupelloser Arbeitgeber“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Für den Bericht der Menschenrechtsorganisation wurde die Lage von Hunderten Mitarbeitern dreier Unternehmen in der Bau- und Reinigungsbranche dokumentiert, die monatelang ohne Bezahlung arbeiteten. „Viele Gastarbeiter gehen in der Hoffnung nach Katar, ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen – stattdessen kehren viele ohne einen Cent in der Tasche zurück, nachdem sie monatelang ihrem Lohn hinterhergerannt sind“, sagte Stephen Cockburn von Amnesty International. Von den Behörden erhielten sie kaum Unterstützung.

Katar hatte sich 2017 gegenüber der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu Reformen des Arbeitsrechts verpflichtet. Unter anderem wurde ein Gremium zur Streitschlichtung eingerichtet. Arbeiter, die diese wegen ausstehender Löhne anriefen, bekämen jedoch nur in seltenen Fällen ihr Geld, kritisierte die Menschenrechtsorganisation. Die säumigen Firmen beriefen sich stets auf finanzielle Schwierigkeiten.