Team Europe mit dem pokal des Laver Cups
AP/Jim Young
Laver Cup

Tennisgrößen treffen sich wieder in Genf

Nach der Premiere in Prag 2017 und Chicago 2018 geht es von Freitag bis Sonntag in Genf zum dritten Mal um den Laver Cup. Zum zweiten Mal ist auch Österreichs Tennisstar Dominic Thiem mit von der Partie.

Der 26-jährige Niederösterreicher spielt unter anderen mit Roger Federer und Rafael Nadal im Team Europe um den dritten Sieg im Duell mit dem Team Welt. Europa ist wenig überraschend erneut klarer Favorit. Zwar geht es um keine Weltranglistenpunkte, aber die ersten beiden Auflagen haben gezeigt, dass der Bewerb mehr ist als eine reine Exhibition.

Thiem wird die dritte Auflage in Genf gegen den Kanadier Denis Shapovalov eröffnen. Danach sind seine Teamkollegen Fabio Fognini (ITA) gegen Jack Sock und Stefanos Tsitsipas (GRE) gegen Taylor Fritz im Einsatz. Das abschließende Doppel des ersten Tages bestreiten Roger Federer/Alexander Zverev gegen Shapovalov/Sock.

Thiem eröffnet den Laver Cup

Dominic Thiem bestreitet in Genf das Eröffnungsspiel des Laver Cups. Der Niederösterreicher schlägt für Team Europe gegen Denis Shapovalov auf.

„Eine große Ehre für mich“

„Ich freue mich und es ist eine große Ehre für mich, dass ich die Veranstaltung eröffnen kann“, meinte Thiem, der auch den ersten Punkt für Europa holen will. Im Head-to-Head mit dem 20-jährigen Shapovalov führt Thiem übrigens 2:0, zuletzt siegte der Weltranglistenfünfte in Montreal mit 6:4 3:6 6:3.

Auf den Laver Cup freut sich Thiem schon sehr. „Wir sind alle froh, wenn es losgeht, weil die Stimmung wird sensationell. Es ist jede einzelne Session ausverkauft, und wir Spieler können es nicht erwarten und hoffen, dass wir es zum dritten Mal für Europa gewinnen.“ Trotz der möglichen Überlegenheit der Gastgeber bleibt es bis Sonntag spannend. „Es ist so ausgelegt, dass selbst wenn Europa oder die Welt am Freitag und Samstag alles gewinnt, ist es noch nicht aus“, erklärte Thiem. Am Sonntag gibt es ja drei Punkte für jeden Sieg.

Die Bilder von Federer und Nadal Seite an Seite im Doppel, die Anfeuerungen der beiden lebenden Sportlegenden unter anderen auch für Thiem von der Bank aus und die Kameradschaft unter Spielern, die normalerweise Gegner sind, sind um die Welt gegangen. Mittlerweile ist der von Roger Federer in Anlehnung an den Ryder Cup der Golfer gemeinsam mit dem australischen Tennisverband initiierte Laver Cup zumindest organisatorisch in den ATP-Kalender aufgenommen worden. Benannt wurde der Cup nach dem Australier Rod Laver, dem zweifachen Grand-Slam-Sieger (1962 und 1969), der wieder vor Ort sein wird.

Roger Federer, Rafael Nadal und Dominic Thiem vom Team Europe
Reuters/Denis Balibouse
Thiem, Nadal und Federer sind für das Prestigeduell bereit

Borg und McEnroe geben den Ton an

Europa bietet neben Nadal, Federer und Thiem auch noch Zverev, Tsitsipas und Fognini auf, womit fünf Top-Ten-Spieler und die Nummer elf (Fognini) im Team sind. Die Zeichen stehen für die von Björn Borg gecoachte Truppe klar auf dritter Sieg en suite. Das Team Welt mit Coach John McEnroe ist wieder klarer Außenseiter. „Big Mac“ hat seine drei Landsleute John Isner, Sock, Fritz, das australische Enfant terrible Nick Kyrgios sowie die Kanadier Milos Raonic und Shapovalov nominiert.

„Auch wenn wir Favoriten sind, glaube ich, dass es sehr eng werden wird“, meinte Federer. Der 38-jährige Schweizer freut sich schon auf den Bewerb. „Ich fühle mich aufgepumpt, dass alle hier sind, jeder scheint aufgeregt zu sein und alle sind bereit“, betonte der 20-fache Major-Sieger. Der schwedische Kapitän Borg hofft auf den Hattrick: „Es wird wieder ein nervenzerreibender Bewerb, aber ich hoffe, dass wir unsere Titel verteidigen.“

Team Europe mit dem pokal des Laver Cups
AP/Jim Young
Auch 2018 ging das Team Europa als klarer Sieger vom Platz

Thiem schwärmt von Atmosphäre

Für Thiem wird es nur wenige Tage nach dem 3:2-Sieg der österreichischen Davis-Cup-Equipe in Finnland der zweite Teambewerb innerhalb einer Woche, freilich unter völlig anderen Vorzeichen. „Der Event ist ein Wahnsinn, unglaubliche Stimmung, die besten Spieler der Welt alle vereint“, schwärmte Thiem schon im Vorfeld.

An jedem der drei Tage werden drei Einzel und ein Doppel gespielt. Alle Spiele werden im „Best of three“-Modus gespielt, bei 1:1-Sätzen folgt die Entscheidung im Match-Tiebreak. Kein Spieler wird mehr als zwei Singles in den drei Tagen bestreiten, zumindest vier der sechs Teammitglieder müssen Doppel spielen. Matchsiege am ersten Tag sind einen Punkt, am zweiten zwei und am dritten drei Punkte wert. Das Siegerteam muss 13 Zähler erreichen, sollte es nach allen zwölf Matches Unentschieden stehen, entscheidet ein zusätzliches Doppel.

Laver Cup 2019 in Genf

Europa Weltauswahl 13:11
Sonntag:
Roger Federer / Stefanos Tsitsipas (SUI/GRE) John Isner / Jack Sock (USA) 7:5 4:6 8/10
Dominic Thiem (AUT) Taylor Fritz (USA) 5:7 7:6 (7/3) 5/10
Roger Federer (SUI) John Isner (USA) 6:4 7:6 (7/3)
Alexander Zverev (GER) Milos Raonic (CAN) 6:4 3:6 10/4
Samstag:
Alexander Zverev (GER) John Isner (USA) 7:6 (7/2) 4:6 1/10
Roger Federer (SUI) Nick Kyrgios (AUS) 6:7 (5/7) 7:5 10/7
Rafael Nadal (ESP) Milos Raonic (CAN) 6:3 7:6 (7/1)
Rafael Nadal / Stefanos Tsitsipas (ESP/GRE) Nick Kyrgios / Jack Sock (AUS/USA) 4:6 6:3 6/10
Freitag:
Dominic Thiem (AUT) Denis Shapovalov (CAN) 6:4 5:7 13/11
Fabio Fognini (ITA) Jack Sock (USA) 1:6 6:7 (3/7)
Stefanos Tsitsipas (GRE) Taylor Fritz (USA) 6:2 1:6 10/7
Roger Federer / Alexander Zverev (SUI/GER) Denis Shapovalov / Jack Sock (CAN/USA) 6:3 7:5
Ein Zähler pro Sieg am Freitag, zwei am Samstag, drei am Sonntag

Team Europa (Kapitän Björn Borg): Rafael Nadal (ESP), Roger Federer (SUI), Dominic Thiem (AUT), Alexander Zverev (GER), Stefanos Tsitsipas (GRE), Fabio Fognini (ITA)

Team Welt (Kapitän John McEnroe): John Isner, Jack Sock, Taylor Fritz (alle USA), Milos Raonic, Denis Shapovalov (beide CAN), Nick Kyrgios (AUS)

Zeitplan:

  • Freitag und Samstag: Ab 13.00 Uhr zwei Einzel, ab 19.00 Uhr ein Einzel und ein Doppel
  • Sonntag: Ab 12.00 Uhr ein Doppel, danach drei Einzel – bei Punktegleichstand folgt ein entscheidendes Doppel