Patrick Bürger (Mattersburg) und Lukas Spendlhofer (Sturm)
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Sturm kassiert späten Ausgleich

Mattersburg und Puntigamer Sturm Graz haben sich in einem nach der Pause turbulenten Spiel am Samstag in der achten Runde der tipico-Bundesliga mit einem 3:3 (1:2) getrennt. Andreas Gruber traf in der 92. Minute per Handelfmeter zum Punktegewinn für die Burgenländer.

Die Grazer verließen das Pappelstadion verärgert. Sie schienen nach einem späten Tor von Thorsten Röcher (77.) auf dem Weg zum Sieg. Der ehemalige Sturm-Profi Gruber (10.) hatte Mattersburg bereits früh in Führung gebracht, die Steirer durch Anastasios Avlonitis (21.) und ein Eigentor von Philipp Erhardt (24.) die Wende geschafft.

Patrick Bürger scheiterte für Mattersburg dann mit einem Elfmeter an Jörg Siebenhandl (41.). Nach dem Seitenwechsel traf der Mattersburger Angreifer jedoch zum zwischenzeitlichen 2:2 (58.), ehe ein spannendes Finish folgte. Sturm liegt in der Tabelle weiter auf Platz fünf, Mattersburg bleibt Neunter.

Ärger bei Sturm-Trainer El Maestro nach spätem Ausgleich

Für Sturm-Trainer Nestor El Maestro endete die Partie in Mattersburg mit großem Ärger. Sein Team kassierte den späten Ausgleich per Elfmeter.

Ärger bei den Steirern

Für Nestor el Maestro endete die Partie mit großem Ärger. Sturms Coach war nach dem Schlusspfiff mit der Entscheidungen von Schiedsrichter Josef Spurny alles andere als einverstanden. Dem 3:3 war ein Handspiel von Thomas Schrammel vorausgegangen.

Für Sturm war das Remis durchaus ärgerlich. Die Grazer erarbeiteten sich mit dem erstmals in der Startformation aufscheinenden Kiril Despodow von Beginn an ein Plus an Ballbesitz. Bekim Balaj sorgte nach sieben Minuten auch für den ersten Warnschuss. Der erste Treffer der Partie fiel aber auf der anderen Seite. Grubers Freistoß ging an Freund und Feind vorbei ins Tor. Siebenhandl ließ sich von den heranstürmenden Jano und Nedeljko Malic irritieren. Malic traf den Sturm-Torhüter dabei am Fuß, das Tor zählte dennoch.

Wende nach 20 Minuten

Sturm brauchte nur eine Viertelstunde, um dem Spiel eine Wende zu geben. Die Gäste profitierten dabei von Mattersburgs Schwäche bei Standardsituationen. Zunächst köpfelte Avlonitis unbedrängt zu seinem ersten Tor in der Bundesliga überhaupt ein, dann bugsierte Erhardt den Ball per Rücken über die eigene Torlinie. Beide Male trat Despodow den Eckball. Auch der dritte Corner des bulgarischen Internationalen sorgte für Gefahr im SVM-Strafraum.

Markus Kuster parierte noch einen Schuss von Balaj, ehe sich Mattersburg die erste Ausgleichsmöglichkeit vom Elferpunkt bot. Der etwas überraschend von Beginn an stürmende Bürger ging zu Boden, nachdem ihn Otar Kiteishvili am Fuß getroffen hatte. Der Gefoulte selbst trat an, Siebenhandl tauchte aber in die richtige Ecke ab.

Otar Kiteishvili (Sturm) und Andreas Gruber (Mattersburg)
GEPA/Michael Meindl
Otar Kiteishvili (Sturm) und Andreas Gruber (Mattersburg) im Kampf um den Ball

Ausgleich ohne Vorwarnung

Sturm verwaltete den Vorsprung nach dem Seitenwechsel vorerst ohne Probleme. Mattersburg schlug aber erneut ohne Vorwarnung zu. Bürger machte sich im Strafraum gegen Lukas Spendlhofer breit und zog mit rechts aus der Drehung perfekt ins lange Eck ab. Der erste Ligatreffer des 32-Jährigen seit April 2018 verdiente das Prädikat sehenswert.

Die Grazer antworteten mit mehr Nachdruck in der Offensive. Bei einer Doppelchance der Steirer in der 70. Minute traf Juan Dominguez die Außenstange, Despodows abgefälschten Nachschuss parierte Kuster mit dem Bein. Andreas Kuen ließ seinerseits die Chance für Mattersburg aus, Schrammel rettete für den geschlagenen Siebenhandl vor der Linie (74.). Eine weitere Unachtsamkeit der SVM-Hintermannschaft bescherte Sturm erneut die Führung. Röcher stieg wieder ungedeckt hoch. Balaj traf wieder per Kopf dann noch Metall (82.), ehe Mattersburgs Schlussoffensive doch noch belohnt wurde.

Stimmen zum Spiel

Franz Ponweiser (Trainer Mattersburg): „In unserer Situation, wo wir die letzten drei Heimspiele verloren haben, war der Punkt ganz wichtig. Gegen Sturm ist es ein gewonnener Punkt. Wir haben zweimal einen Rückstand aufgeholt. Die Körpersprache und die Spannung der Mannschaft sind gut. Wir haben eine gute Reaktion der Mannschaft gesehen. Die Leistung war in Ordnung.“ Zum Schiedsrichter: „Schiedsrichterentscheidungen beeinflussen immer das Spiel, es gab die eine oder andere strittige Situation.“

Nestor El Maestro (Trainer Sturm): „Gratulation an Mattersburg. Es ist für mich sonst nichts zu sagen. Es ist schwer, das Spiel zu beurteilen. Ich möchte mich für meine Überreaktion entschuldigen. Es tut mir leid. In den letzten vier Spielen gab es Entscheidungen gegen uns, es sind nicht alle falsch, aber diskutabel. In Summe geht es mir jetzt nicht so gut. Es macht wenig Spaß.“

Lukas Spendlhofer (Verteidiger Sturm): „Unglaublich, es ist ein Skandal. Ich habe noch nie so einen schlechten Schiedsrichter gesehen. Es waren teilweise klare Fehlentscheidungen. Mit diesem Schiedsrichter sind drei Punkte nicht möglich. Wir waren die klar bessere Mannschaft.“

Tipico-Bundesliga, achte Runde

Samstag:

Mattersburg – Sturm Graz 3:3 (1:2)

Mattersburg, Pappelstadion, 2.800 Zuschauer, SR Spurny

Torfolge:
1:0 Gruber (10.)
1:1 Avlonitis (21.)
1:2 Erhardt (24./Eigentor)
2:2 Bürger (58.)
2:3 Röcher (77.)
3:3 Gruber (92./Hands-Elfmeter)

Mattersburg: Kuster – Salomon, Malic, Mahrer, Lercher – Jano – Gruber, Kuen, Erhardt (83./Olatunji), Halper (70./Miesenböck) – Bürger (73./Kvasina)

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Avlonitis, Spendlhofer, Schrammel – Dominguez, Kiteishvili – Despodow (80./Ljubic), Röcher (86./Huspek), Hierländer (72./Jantscher) – Balaj

Gelbe Karten: Malic, Mahrer, Salomon bzw. Kiteishvili, Dominguez, Jantscher, El Maestro (Trainer)

Die Besten: Bürger, Kuen bzw. Balaj, Avlonitis, Dominguez

Siebenhandl hält Foulelfmeter von Bürger (41.)