Jordan Larmour (Irland)
AP/Christophe Ena
Rugby-WM

Klare Auftaktsiege für Irland und England

Die Mitfavoriten Irland und England haben ihre Auftaktspiele bei der Rugby-WM in Japan am Sonntag klar gewonnen. Irland ließ Schottland in Gruppe A in Yokohama keine Chance und setzte sich mit 27:3 durch. England schlug Tonga in Gruppe C in Sapporo mit 35:3.

Die Iren, bis Montag die Nummer eins der Welt, begannen gegen die sechs Ränge hinter ihnen platzierten Schotten sehr konzentriert. James Ryan, Rory Best und Tadhg Furlong sorgten in den ersten 25 Minuten mit ihren Tries für klare Verhältnisse, Andrew Conway sicherte nach der Pause mit dem vierten den irischen Bonuspunkt ab. Schottland konnte nur mit einem Penaltykick anschreiben.

Die Schotten hatten nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit dem eigenen fehlerhaften Spiel zu kämpfen. Sie konnten im Finish auch eine Gelbe Karte gegen Irland – Tadhg Beirne musste für zehn Minuten vom Platz – nicht zu einem weiteren Punktegewinn nutzen.

Rugby WM in Japan

Auch der dritte Tag der Rugby-WM in Japan brachte einen echten Schlager. Im Duell Irland gegen Schottland setzte sich Irland klar mit 27:3 durch.

Zwei Viertelfinal-Duelle stehen wohl schon fest

Damit stehen – wenn es nach der Papierform geht – die ersten beiden Viertelfinal-Spiele eigentlich schon fest. Leistet sich keiner der Favoriten in den Gruppen A und B einen „Umfaller“, dann bekommen es die Iren im Kampf um einen Platz im Halbfinale mit Südafrika zu tun, die Schotten mit Titelverteidiger Neuseeland.

„Ich bin mit der ersten Hälfte sehr zufrieden“, sagte Irlands neuseeländischer Coach Joe Schmidt. „Ich denke, wir haben viel Druck gemacht, sowohl in der Defensive als auch im Angriff. Ich glaube, dass Schottland ein Team ist, das im Verlauf des Turniers nur sehr, sehr schwer zu schlagen sein wird. Vielleicht haben wir früh genug gegen sie gespielt, bevor sie in Bestform kommen.“

Schottland-Coach Gregor Townsend, der selbst 82-mal das Teamtrikot getragen hatte, war natürlich nicht zufrieden. „Wir sind sehr enttäuscht, weil wir heute nicht unser bestes Spiel gezeigt haben. Die WM hat erst begonnen, und wir müssen in den nächsten drei Spielen viel besser werden, wenn wir weiterkommen wollen.“

England lässt nichts anbrennen

Tonga präsentierte vor der Partie gegen den Weltmeister von 2003 seinen Kriegstanz Sipi Tau, danach war aber vor allem England am Wort. Der in Samoa geborenen Manu Tuilagi legte zwei Tries innerhalb von sieben Minuten, zwei mögliche weitere wurden vom Videoschiedsrichter nicht gegeben. Damit blieb es bis zur Pause bei der 18:3-Führung für England.

Das Duell zwischen den Nummern drei und 15 der Welt ging in der zweiten Halbzeit in ähnlicher Tonart weiter. Der vierte Try für den wichtigen Bonuspunkt gelang den Engländern allerdings erst drei Minuten vor Schluss der Partie durch Luke Cowan-Dickie. Davor hatte sich auch Jamie George in die Scorerliste eingetragen. „Wir mussten hart arbeiten, und ich bin sehr zufrieden, weil wir am Ende unter Druck waren“, sagte England-Coach Eddie Jones.

Für Tonga war es ein schwacher Trost, dass zwei Wochen nach einer 7:92-Abfuhr im letzten WM-Test gegen Neuseeland diesmal die Niederlage nicht so hoch ausfiel. England wiederum kann sich nun auf die wichtigen Partien gegen Argentinien und Frankreich am Ende der Gruppenphase vorbereiten.

Italien schlägt Namibia klar

Italien ist ebenfalls mit einem deutlichen Sieg in die WM eingestiegen. Der Weltranglisten-14. setzte sich in Gruppe B in Osaka gegen Namibia, die Nummer 23 der Welt, mit 47:22 durch.

Für die ersten Punkte sorgte allerdings der Außenseiter. Damian Stevens, der mit 1,64 m kleinste Spieler des gesamten Turniers, legte schon in der fünften Minute einen Try für Namibia. Die Italiener kontrollierten dann aber die Partie und ließen sich trotz eines teilweise recht fehlerhaften Spiels den klaren Sieg nicht nehmen. Namibia muss nach seiner 20. WM-Partie hingegen weiter auf den ersten Erfolg bei einer Weltmeisterschaft warten.