Marko Arnautovic (AUT) im ÖFB-Teamtraining
GEPA/Philipp Brem
EM-Qualifikation

Duell der Topscorer bei Österreich – Israel

Sechs Tore hat ÖFB-Star Marko Arnautovic in der laufenden Fußball-EM-Qualifikation in ebenso vielen Spielen bereits erzielt. Nur Israels Eran Sahavi (9) hat in allen Gruppen bisher öfter getroffen. Am Donnerstag (20.45 Uhr, live in ORF1 und im Livestream) kommt es in Wien zum Duell der Goalgetter, die beide ihr Geld in China verdienen.

In China führt der 32-jährige Sahavi, seit 2016 für Guangzhou R&F tätig, mit 23 Toren in 21 Saisoneinsätzen ebenfalls die Schützenliste an. Arnautovic kam seit seinem im Juli erfolgten Wechsel zu Schanghai SIPG in sieben Super-League-Spielen auf vier Treffer.

Bei sechs Treffern in der EL-Quali halten auch noch Raheem Sterling (ENG), Artem Dsjuba (RUS) und Harry Kane (ENG). Zudem sind aus österreichischer Sicht seit Toni Polster 1995 nur einem Spieler in einem Kalenderjahr mehr Länderspieltreffer gelungen: Marc Janko, der 2015 siebenmal zuschlug.

Niederlage ist Vergangenheit

Beim 4:2-Sieg der Israelis gegen Österreich im März in Haifa war Sahavi in dreifacher Ausführung erfolgreich, Arnautovic traf zweimal. „Wir haben genug Chancen gehabt“, sagte Arnautovic und erinnerte an den Rückschlag in Israel. Zu deren mangelnder Verwertung seien auch noch unnötige Gegentore dazugekommen. „Aber das Spiel ist Vergangenheit“, sagte Arnautovic und schob jegliche Revanchegelüste beiseite. „Jetzt am Donnerstag wird es ein anderes Spiel geben. Wir sind alle höchstmotiviert und wollen natürlich die drei Punkte holen.“

Jubel von Israels Eran Zahavi
Reuters/Borut Zivulovic
Eran Sahavi hat in der laufenden EM-Quali bereits neunmal eingenetzt

„Positive Sachen mitnehmen“

Sie würden dem ÖFB-Team im Kampf um eines der beiden EM-Tickets in Gruppe G gut zu Gesicht stehen. Nach dem Fehlstart im März wurden zehn von zwölf möglichen Zählern eingefahren. „Wenn wir die positiven Sachen von den letzten vier Spielen mitnehmen in die Spiele gegen Israel und Slowenien, denke ich, dass es sehr gut aussehen wird“, sagte Arnautovic.

Die Rolle als Schlüsselspieler in der Qualifikation wollte der 30-jährige Wiener nicht überbewerten. „Unsere Mannschaft ist so professionell, dass wir uns auf jedes Spiel gleich vorbereiten – egal ob Qualifikation, Freundschaftsspiel, wichtiges oder nicht so wichtiges Spiel. Wir wollen immer unsere Leistungen bringen.“

Marko Arnautovic (AUT) bei einer Pressekonferenz
GEPA/Philipp Brem
Arnautovic könnte zum 15. Österreicher avancieren, der in einem Jahr mehr als sechs Länderspieltore schafft

Lazaro freut sich auf Match

Das gilt auch für Valentino Lazaro, der im ÖFB-Team trotz fehlender Spielpraxis bei Inter Mailand auf dem rechten Flügel gesetzt ist. Für seinen neuen Club hat er bisher noch keinen Ligaeinsatz absolviert. Lediglich 41 Minuten in der Champions League gegen Slavia Prag stehen zu Buche.

„Ich persönlich bin trotz der fehlenden Spielpraxis jetzt am Anfang sehr, sehr glücklich, dort zu sein. Es macht jeder Tag Spaß, bei so einem Verein zu spielen“, sagte Lazaro. Vor seiner Abreise zum Nationalteam habe es noch ein Gespräch mit Inter-Trainer Antonio Conte gegeben, aus dem er „sehr viele positive Dinge“ habe mitnehmen können. „Die Kommunikation ist sehr gut.“

Dennoch freut sich der 23-Jährige bereits, gegen Israel und Slowenien wieder auf dem Platz zu stehen. „Wir haben mit sehr viel Mut, Freude und Ehrgeiz gespielt“, sagte Lazaro über die jüngsten Länderspiele. „Wenn wir unsere Stärke auf den Platz bringen, haben wir die Chance, die Tür zur Qualifikation weit zu öffnen.“

EM-Teilnahme als großes Ziel

Vor der EM 2016 in Frankreich war Lazaro als damals 20-Jähriger vom damaligen Teamchef Marcel Koller als letzter Spieler aus dem Aufgebot gestrichen worden. 2020 will er bei seinem ersten großen Turnier dabei sein. „Die ganze Mannschaft hat Riesenziele, wir nehmen das sehr ernst“, sagte der Grazer.

Trotz der auch beim jüngsten 0:0 bei Tabellenführer Polen ausgelassenen Tormöglichkeiten strich Lazaro die „sehr hohe Qualität“ in Österreichs Offensive hervor. „Es gab auch andere Zeiten, wo wir nicht zu so vielen Chancen gekommen sind. Das ist auf jeden Fall ein Fortschritt.“ Ähnlich sah das Arnautovic: „Wenn wir die Chancen verwerten, sieht das alles sehr, sehr gut aus.“