Bernd Wiesberger
Reuters/Jason Cairnduff
Golf

ÖGV-Spitzenduo rüstet sich für Saisonfinale

Während Sepp Straka diese Woche beim fünften Turnier der neuen US-PGA-Saison in Houston (Texas) um das Ende seiner Cut-Misere kämpft, fiebern Bernd Wiesberger und Matthias Schwab in Europa dem Saisonfinale entgegen. Weiter geht es ab Donnerstag mit den Italian Open in Rom, dem fünften Jahresevent der hoch dotierten Rolex-Serie.

Wiesberger hat sogar eine persönliche Saisonbestmarke in Sicht. Der Burgenländer hat 2019 zwei Turniere gewonnen, darunter im Juli in Schottland als erster Österreicher einen ebenfalls mit sieben Millionen Dollar dotierten Rolex-Event. Mit fast 2,5 Millionen Euro Preisgeld liegt der seit diesem Dienstag 34-Jährige im Jahresranking (Race to Dubai) auf Platz drei und hat schon fünf hochkarätige Turniere vor Schluss bereits mehr verdient als in seiner bisherigen Rekordsaison 2016 (2,26 Millionen).

Dabei hatte der Burgenländer im vergangenen Jahr wegen einer Handgelenksoperation die halbe Saison verpasst. Ein Jahr später ist der nun in Bad Tatzmannsdorf lebende Oberwarter zurück in der Weltspitze. Und hat weitere sehr gute Verdienstmöglichkeiten noch vor sich. Denn Wiesberger kann dank seiner Topplatzierungen im Race (3.) und der Weltrangliste (36.) auch wieder WGC-Turniere wie das mit zehn Millionen Dollar dotierte HSBC Champions Anfang November in Schanghai bestreiten. Bei den vier exklusiven Turnieren der World-Golf-Championships-Serie gibt es keinen Cut, ist Preisgeld also sicher.

Bernd Wiesberger in Irland im Juli 2019
Reuters/USA Today Sports
Wiesberger legt nach der Verletzungspause die bisher beste Saison seiner Karriere hin

Auch Schwab im Finale dabei

Im Jahresranking (Race) ist Wiesberger als Dritter so weit vorn, dass sich danach für ihn auch alle drei Turniere der Europa-Finalserie im November in der Türkei, Südafrika und Dubai fix ausgehen. Die Top 70 sind für die Turkish Airline Open in Antalya zugelassen, danach wird in Sun City auf 60 reduziert. Beim Showdown in Dubai kämpfen die besten 50 Profis um europäisches Rekordpreisgeld. Der Dubai-Sieger erhält drei Millionen Dollar. Die Top Fünf der Jahreswertung teilen sich fünf Millionen Dollar aus dem Bonuspool, wobei der Gesamtsieger zwei Millionen kassiert.

Auch der zehn Jahre jüngere Schwab hat eine starke Saison gespielt, er war in seinem zweiten vollen Jahr auf der Europa Tour mehrere Male knapp dran am ersten Turniersieg. Als derzeit 45. im Race kann der Steirer ebenfalls schon für die Rolex-Finalserie planen. In einer kurzen Erholungspause ging Schwab klettern und drehte schnelle Autorunden auf dem Salzburg-Ring, ehe er in Rom mit Putt-Trainer Mike Kanski vor allem auf dem Kurzgemähten übte.

Matthias Schwab
GEPA/Witters
Auch Schwab kann als derzeit 45. im Race für die Finalserie planen

Wiesberger strafft Turnierplan

Das Team Wiesberger justierte noch zu Hause vor allem technische Details am Golfschwung. Zudem wurde auch die Turnier- und Trainingsplanung für 2020 gemacht. Am Ende seiner Rekordsaison 2019 wird der Österreicher an die 30 Turniereinsätze bestritten haben. „Das ist für mich am oberen Limit. Ich habe nicht vor, im kommenden Jahr an so vielen Events teilzunehmen“, sagte Wiesberger, der künftig sein Programm etwas konzentrieren wird.

Die Aufwertung der Italian Open war Bedingung für den Ryder-Cup-Zuschlag 2022 gewesen, entsprechend hochkarätig ist seitdem das Starterfeld. Angeführt wird es diesmal von dem Olympiasieger und Weltranglistenfünften Justin Rose vor Francesco Molinari und Paul Casey. Wiesberger spielt zunächst mit dem Engländer Casey und dem Schweden Alex Noren und damit in einem Top-Flight. Den Oligata GC in Rom kennt er aber nicht. „Ein Kurs mit Par 71 bei fast 6.900 Metern, das wird ein hartes Stück Arbeit“, ist dem Burgenländer klar.