Haas lieferte Pawljutschenkowa, der Nummer neun des Turniers, phasenweise ein Duell auf Augenhöhe, in den entscheidenden Momenten hatte die Russin aber fast immer das bessere Ende für sich. Mit Fortdauer der Partie ließ Österreichs Nummer eins zudem zu viele Möglichkeiten liegen, und die russische Weltranglisten-40., die das Turnier in Linz schon einmal (2015) gewinnen konnte, erwies sich als die beständigere Spielerin.
Zwar musste auch Pawljutschenkowa im ersten Satz ihr Service gleich dreimal abgeben, fünf Breaks gegen Haas kosteten diese nach 51 Minuten aber den ersten Durchgang. Im zweiten Satz brachten beide Spielerinnen ihren Aufschlag anfangs durch, auch weil Haas beim Stand von 1:1 in einem 15-minütigen Marathongame gleich vier Breakchancen ausließ.
Pawljutschenkowa mit besseren Nerven
Dann durchbrach Pawljutschenkowa das Service von Haas zum 4:2, stellte mit einem Doppelfehler aber postwendend wieder den Gleichstand her. Im nächsten Game lag die Österreicherin dann bereits 40:15 voran, musste ihren Aufschlag aber doch noch abgeben. Pawljutschenkowa ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen und verwandelte nach 1:42 Stunden ihren zweiten Matchball.
Für die Weltranglisten-147. Haas, die wie die Vorarlbergerin Grabher per Wildcard im Hauptfeld stand, war es die bereits fünfte Auftaktniederlage in Linz. Patricia Mayr-Achleitner, die vor sechs Jahren das Viertelfinale erreicht hatte, bleibt damit auch nach der 29. Auflage des mit 250.000 Dollar dotierten Turniers die bisher letzte Österreicherin, die zumindest eine Runde im Einzel überstanden hat.
„Jährlich grüßt das Murmeltier"
„Jährlich grüßt das Murmeltier, das stimmt“, sagte Haas nach dem Match. „Aber das Ergebnis war ein bisschen undankbar. Mein Gefühl auf dem Platz war nicht so schlecht. Ich habe einfach strategisch schlecht serviert, habe teilweise zu gerade und mit zu wenig Schnitt serviert“, sagte Haas. „Es war auf jeden Fall knapper als das Ergebnis, von der Grundlinie habe ich mich mit ihr auf Augenhöhe gefühlt.“
Haas scheitert in Linz
Barbara Haas schied zum Auftakt der Upper Austria Ladies Linz im Einzel aus. Sie unterlag der Russin Anastasia Pawljutschenkowa mit 3:6 3:6.
Im Achtelfinale kommt es Pawljutschenkowa nun mit der Slowakin Viktoria Kuzmova zu tun, die bereits am Montag Grabher mit 6:4 6:2 bezwungen hatte. Lokalmatadorin Haas ist am Donnerstag noch im Doppel im Einsatz. Dort kämpft sie an der Seite der Schweizerin Xenia Knoll gegen die als Nummer zwei gesetzte polnisch-tschechische Paarung Alicja Rosolska/Renata Voracova um den Einzug ins Halbfinale.
Gauff steht schon im Viertelfinale
Im Einzel weiter dabei ist indes US-Jungstar Cori Gauff, die sich erstmals in ihrer Karriere für ein Viertelfinale auf der WTA-Tour qualifiziert hat. Die 15-Jährige, die heuer unter anderem mit dem Erreichen des Wimbledon-Achtelfinales beeindruckt hat, profitierte in der zweiten Runde beim Stand von 4:6 6:4 2:0 allerdings auch von der Aufgabe der Ukrainerin Katerina Koslowa.
Gauff, die nach einer Niederlage in der zweiten Qualifikationsrunde noch als „Lucky Loser“ ins Hauptfeld gerutscht war, wird damit nach Linz im WTA-Ranking erstmals in die Top 100 vorstoßen. „Ich hätte natürlich lieber anders gewonnen“, sagte Gauff noch auf dem Platz. „Ich bin zufrieden, es ist eine zweite Chance für mich.“
WTA-Turnier in Linz
(Österreich, 250.000 Euro, Hartplatz, Halle)